Zenzug übergeordnete Behörde. Das läuft im wesentlichen über das Instrument des Disziplinarrechts und über die Fragen der Personalpolitik, der Beförderungen.Ein weiterer Punkt: Es gibt ein unglückliches Zusammenspiel zwischen Staatsanwaltschaft, Gericht, Polizeibehörden und auch noch Amtsarzt bei allen Fragen, die mit Mißhandlungen aufgrund von Polizeiübergriffen zu tun haben.Der sogenannte Widerstand gegen die Staatsgewalt ist mit bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe bedroht. Er ist immer dann gegeben, wenn man einen Polizeioder Gendarmeriebeamten an einer Amtshandlung hindert. Wenn
Am Morgen des 30. August 1981 ist der international bekannte Historiker Univ.-Prof. Robert A. Kann im Alter von 75 Jahren völlig unerwartet gestorben. Deram 11. Februar 1906Geborene war 1930 zum Doktor juris promoviert worden und danach einige Jahre im Wiener und niederösterreichischen Justizdienst tätig gewesen.In jener Zeit erschienen auch seine ersten wissenschaftlichen Veröffentlichungen - zunächst juridische -, doch zeigte sich bereits damals das besondere Interesse an der Historie. Faszinierend war es, von ihm zu hören, in welchen führenden intellektuellen Wiener Kreisen er
Es gibt eine breite Bereitschaft zur Mitarbeit, die nicht durch eine falsche „Professionalisierung“ gefährdet werden darf. Exemplarisch möchte ich einige Stichworte aus dem Verlauf der Pastoraltagung Ende 1980 aufgreifen:1. Persönliches Gebet:Erforderlich ist in unseren Gemeinden eine entsprechende Gebetserziehung. D. Emeis bemerkt dazu: „In vielen Entwürfen der Gemeindekatechese wird ... zu selbstverständlich vorausgesetzt, daß Menschen in ihren Familien und Gemeinden ... die Chance erhalten, beten zu lernen.“Heute müssen wir nüchtern davon ausgehen, daß viele
,,Arbeit macht krank." Majht Arbeit krank? Ist Untätigkeit in der Freizeit gesund? Vinzenz Lachnit, Vorstand der Wiener Universitätsklinik für Arbeitsmedizin, betont, daß Arbeit und Erholung in der Freizeit aufeinander abgestimmt sein müssen. Untätigkeit, körperlich wie geistig, ist ungesund und schädlich.
Wer in der Geschichte dieser Stadt Wien blättert, findet kurze glorreiche Zeiten, lange erträgliche Perioden des Fortwurstelns und Jahre, wo der Kummer still erduldet wurde. Die letzte glorreiche Spanne war von 1920-33: Der Aufbruch zu sozialen Reformen mit den steinernen Zeugen der alten Gemeindebauten. Seither wurde die Millionenstadt von keiner zündenden Idee mehr ergriffen.Der Wiederaufoau nach dem Zweiten Weltkrieg - gewiß eine Leistung - erfolgte nach veralteten Mustern. Die Kraft, in den Luftschutzkellern eine neue Stadt zu planen, wie das in London und Warschau geschah, fehlte
Gibt es Jahrhunderte, auf welche die Menschheit stolz sein kann? Das 19. und 20. scheinen mir keinesfalls dazu zu gehören. Das Ende dieses 20. Jahrhunderts, erfüllt von Produkten der Naturwissenschaft und Technik, erwarten wir mit etlichen bitteren Empfindungen. Eine Ahnung über das 21. kann man am ehesten aus einer Betrachtung der Beziehungen zwischen Glaube und Naturwissenschaften in den letzten 20 Jahren und ihrer Extrapolation ableiten.Die tägliche Arbeit der erkundenden Naturwissenschaft wie auch ihrer Anwendung hat als solche keine Beziehung zum Glauben. Die Aufstellung des Ohmschen
Die meisten internationalen Prognosen jur die westlichen Industriestaaten rechnen in den achtziger Jahren mit einem Wirtschaftswachstum, das sich in der Größenordnung von drei Prozent real bewegen wird. Das scheint zwar angesichts der jüngsten Entwicklung eher optimistisch, wird aber nicht ausreichen, um jenen Grad der Vollbeschäftigung zu erreichen, der in den sechziger Jahren üblich war. Welche Entwicklungsaussichten bestehen in dieser internationalen Landschaft für Österreich?
Durch das Universitätsorganisationsgesetz 1975 (UOG) hat sich das gesamte Hochschulwesen Österreichs so grundlegend verändert, daß die Universität vor dem Jahre 1975 mit der von 1975 (um nur eine beliebige Jahreszahl herauszugreifen) mehr gemeinsame Züge aufweist, als die von vor 1975 mit der von 1980; binnen fünf Jahren hat sich das gesamte Leben an und in den Universitäten vollkommen verändert.Nun soll hier nicht auf alle Aspekte der Veränderung eingegangen werden, wie etwa die Gruppenuniversität, auf die universitäre Forschung, die immer mehr zu außeruniversitären
„Die Wissenschaft und ihre Lehre sind frei": Aus diesem Grundrecht des Art. 17 StGG (Staatsgrundgesetz) wurde herkömmlich abgeleitet, daß nicht nur der einzelne Wissenschaftler, sondern auch die Universität als solche gegenüber dem Staat einen verfassungsgesetzlich geschützten Freiraum habe, und man sah in dieser „Autonomie" die notwendige institutionelle Absicherung der Freiheit der Wissenschaft.Es blieb dem Verfassungsgerichtshof vorbehalten, diesen liberalen Anspruch zurückzuweisen. Er hat in seinem UOG (Universitätsorganisationsgesetz) Erkenntnis von 1977 erklärt,
Zu Ausgang des vorigen Jahrhunderts waren immaterielle Werte, wie Religion, Legitimität, Vaterland, Ehre, Pflicht, stärker anerkannt, heute ist ohne Zweifel Wirtschaft als Höchstwert Tür den Großteil der Bevölkerung an deren Stelle getreten. Materielle Nützlichkeit steht an der Spitze der Regierungsprogramme ebenso wie im Streben des privaten Haushalts.Konkret sieht das so aus: für den Bauern wandelt sich sein Leitbild zum buchführenden Landwirt, der klassenbewußte Arbeiter wird zum marktbewußten Konsumenten, der Bildungsbürger zum aufgeklärten Rechner, der Politiker aus Ideologie
Daß Mittelbetriebe äußerst effizient produzieren, zeigt ein Vergleich der österreichischen Unternehmen, über den die FURCHE in Nummer 48 berichtet hat. Der vorliegende Beitrag weist auf die zentrale Funktion der mittelständischen Unternehmen für das Funktionieren und den A ujbau der Wirtschaft - auch in der Dritten Welt - hin.
Die Grundlage einer neuen Familienpolitik könnte in einer Öffnung gegenüber Grundlagen-Diskussionen über die psychosozialen Aspekte der Familien liegen, zusätzlich zu den ökonomischen Aspekten der Familienpolitik. Aufgabe der Wissenschafter wäre es hier, den Politikern praxisorientierte Analysen nebst konkreten Handlungsalternativen zu bieten, nicht nur die großen umfassenden Berichtsbände. Als Grundlage für eine solche familienpolitische Diskussion könnten folgende Vorschläge dienen:Stützung der Familie, damit die Familie elber Hilfe geben kann; die Ausarbeitung von
Die folgenden Betrachtungen anläßlich des 350. Todestages von Johannes Kepler (1571 - 1630) am 15. November knüpfen an einem vielleicht noch weniger bekannten Forschungsergebnis an, nämlich seinem Beweis der Existenz einer „Weltharmonie”. Diese Weltharmonik, wie man besser sagen sollte, betrachtete er selbst als seine Hauptaufgabe, und seine astronomische Tätigkeit, ja sogar die Entdeckung der berühmten drei Planetengesetze, waren für ihn eigentlich etwas Beiläufiges - so merkwürdig das heute scheint.Das ist aber alles längst erforscht und mit Zitaten Keplers gut belegt, auch der
Bekenntnisse zur Unsterblichkeit der Seele sind in unseren Tagen selten. Ein solches aus dem Mund nicht bloß eines Naturwissenschaftlers, sondern sogar eines der bedeutendsten Neurophysio-logen unserer Tage zu vernehmen, mag immerhin aufhorchen lassen.Auf Einladung von Erhard Busek sprach Sir John Eccles, 1963 mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet, dieser Tage im „Club Pro Wien” zum Thema „Language, Thought and Brain”. In engem Zusammenhang mit der von Karl Popper entwickelten Drei-Welten-Theorie entfaltete Eccles eine dualistische Hypothese, die ihn zur Annahme einer
Bildung und Ausbildung in einer Gesellschaft sind immer der Versuch, auf die Herausforderungen der jeweiligen Zeit eine angemessene Antwort zu finden.Die insbesondere für Wirtschaft und Industrie unübersehbaren Herausforderungen sind gekennzeichnet• durch eine ständige Erweiterung und Vermehrung des Wissens,• durch die außerordentliche Erweiterung der Dimension menschlicher Verantwortung auf Grund der technischen Verfügungsmöglichkeiten und• durch zunehmende und rascher werdende Veränderungen der Umweltbedingungen und der Gesellschaft.Das Bildungswesen und auch die bisherigen
„Das Menschengeschlecht lebt durch seiner Hände Kunst und seine Vernunft” (Thomas von Aquin)Dieser Grundsatz gilt wohl von der Erfindung des Rades bis zum modernen Kraftwerk. Ein Computer könnte sicher eine Veränderung des Verhältnisses der Anteile von „seiner Hände Kunst” zur „Vernunft” ausrechnen, aber ich sehe eine andere Veränderung im Laufe der Entwicklung für viel wesentlicher an.• Die Arbeitsteilung, die Spezialisierung hat dazu geführt, daß die einen etwas schaffen und die anderen den Produktionsvorgang und die Funktionsweise des Geschaffenen nicht mehr
Züchtigung von Kleinkindern drückt Ratlosigkeit der Eltern aus: Erst heute beginnt uns so richtig bewußt zu werden, um welch heiklen und störungsanfälligen Vorgang es sich beider sozialen Menschwerdung in der allerersten Lebenszeit handelt. Vor allem die Beziehung zu den Mitmenschen, das spätere Sozialverhalten, erfährt hier die entscheidende Prägung.
Das UOG hat das Plebiszit der Praxis hinter sich. Die Wahrheit liegt auch hier in den Tatsachen. Sie werden uns lehren, wie man mit dem UOG weniger mühsam leben kann. Die Universitätsreform ist noch nicht zu Ende.Die Erfahrung lehrt die Maxime: So viel Forschung, Lehre und Studium wie möglich, so wenig Verwaltung wie nötig! Verwaltungshypertrophie in der Massenuniversität wäre Bürokratie-rung ohne Ende. Die Sitzungsuniversität wäre ein Papiertiger, aber nicht mehr die Stätte von Forschung, Lehre und Studium.Die universitäre Selbstverwaltung ist beschränkt. Sie ist mit einer mehr
Kürzlich gelang der FURCHE (Nr. 35/80) eine amüsante Kombination von Artikeln. Da berichtete Chefredakteur Feichtlbauer über eine medien wissenschaftliche Studie, worin von mannigfaltigen Aufgaben des Journalisten die Rede war. Nur eines mochte man vergeblich suchen - nämlich die Forderung, der Schreiber müsse irgendeine A hnung von dem Thema haben, worüber ersieh auslasse. Daß das tatsächlich eine veraltete Vorstellung sei, dokumentierte das Blatt sogleich durch einen Artikel auf der Seite .Jugend im Gespräch" mit dem Titel,, Unsichtbare Gegner-Phänomen Jugendarbeitslosigkeit".
Ludwig Wittgenstein hat in seiner inzwischen berühmt gewordenen „Lec-ture on Ethics" einmal formuliert, „daß, wenn einer ein Buch über Ethik schreiben könnte, das auch wirklich ein Buch über Ethik wäre, dieses Buch gleich einer Explosion alle anderen Bücher der Welt vernichten würde."Daß Wittgenstein der Ethik einen bedeutsamen Platz einräumte, auch wenn er von der Unsagbarkeit ethischer Sätze überzeugt war, ist inzwischen des öfteren betont worden. Das Generalthema des fünften Internationalen Wittgenstein-Symposiums in Kirchberg am Wechsel, das in der Woche vom 25.
In Salzburg fand Ende Juli die 29. Internationale Pädagogische Werktagung mit dem Generalthema,,Das rechte Maß" statt. In Vorträgen und Arbeitskreisen wurde dieses in der heutigen Zeit so aktuelle Thema ausführlich behandelt. Die FURCHE bringt A uszüge aus dem Vortrag von Univ.-Prof Asperger, ehemals Vorstand der Kinderklinik an der Universität Wien.
Anläßlich einer von der Arbeitsgemeinschaft Christentum und Sozialismus (AC US, siehe auch Stichwort, S. 2) kürzlich in Wien veranstalteten Tagung hielt der Leiter der Katholischen Sozialakademie Bücheleein Referat. Obwohl einige Feststellungen zum Widerspruch herausfordern mögen, schien eine auszugsweise Wiedergabe wegen der grundsätzlichen Bedeutung der gemachten A ussagen wertvoll. Bücheies Ausführungen werden durch die Eindrücke zweier Teilnehmer der Tagung ergänzt.
In der Mitte des Lebens sollte sich der Mensch die A ufgabe stellen, sich der einerseits gewachsenen, andererseits geschwundenen Kräfte bewußt zu werden und Lebensziele neu zu bestimmen. Bilanzierung auf der Basis von Selbstkritik ist fundamental für den Menschen der zweiten Lebenshälfte, besonders dann, wenn Wandlungsprozesse die Gesellschaft, ihre Strukturen und Werte einschneidend verändern.
Heiner auch für den Laien faszinierenden A rt gelingt es dem Wiener Physiker Herbert Pietschmann, sich um fassend mit dem Einfluß der Wissenschaft auf unser Denken und unsere gesellschaftliche Entwicklung auseinanderzusetzen. A uszüge aus dem ersten Kapitel seines neuesten Buches charakterisieren den Ausgangspunkt der Überlegungen des Autors, während der zweite Beitrag einen Überblick über die (Jrundaussagen des Werks zugeben versucht.
Die freie Erkenntnis wird von vielen als sicherstes Mittel akzeptiert, um viele verschiedene gesellschaftliche Zwecke zu erreichen. Diese Freiheit liegt auch der „Idee der Universität" zugrunde. Sie hat im Recht ihren normativen Niederschlag gefunden. Und sie ist im Universitätsbereich lebendig geblieben. Durch die Freiheit von Forschung und Lehre und durch die Verbindung von Forschung und Lehre unterscheiden sich die Universitäten sowohl von anderen Forschungseinrichtungen als auch von anderen Schulen.
Der Hitler-Stalin-Pakt vom 23. August 1939 gehörte zu den Jubiläen dieses Jahres, für die sich - Gott sei Dank! - niemand findet, der sie feiern möchte.
Man ist in den Ländern des Westens und nicht zuletzt in Österreich sehr sonderbar mit dem Begriff Kultur umgegangen. Vor allem im 19. Jahrhundert hat die Entwicklung dazu geführt, daß unter Kultur langsam immer enger nur noch die Künste gemeint waren. Kultur wurde der Besuch philharmonischer Konzerte, der Oper, der Aufführungen in feierlichen Theaterpalästen. Man begann darunter die gehobenen Stunden mit Musik, Dichtung, Malerei zu verstehen, die mit dem Alltag nichts zu tun hatten.Das Bürgertum war an dieser Auffassung von Kultur maßgebend beteiligt, da sich in den Kreisen der
Die Antwort auf die an Geburtshelfer unseres Kulturkreises wiederholt gestellte Frage „Wie viele Frauen erleben die Geburtsstunde ihres Kindes im Kreißsaal als eine schöne und glückliche, als angenehme, als ,schöpferischen Akt‘?“ lautet immer: „So gut wie keine; besonders aber Frauen der unteren Sozialschichten fühlen sich durchwegs unglücklich, ent-
Der Rektor der Universität für Bodenkultur begrüßte die Hörer des ersten Semesters mit einer kurzen Einführung in die Probleme, die sie auf der Universität erwarten. Wir zitieren daraus:
Unter dem Titel „Personale Freiheit und pluralistische Gesellschaft”, veranstaltete die Wiener Katholische Akademie eil Symposion, zu dem namhafte in- und ausländische Vertreter der Philosophie, Politologie und Theologie als Vortragende nach Wien gekommen waren. Die gemeinsame Basis aller Beiträge bestand in der Einsicht um die geschichtliche Vermittlung und institutionelle Bedingtheit konkreter personaler FreiheitIn den anschließenden Diskussionen stand das Bemühen um einen zureichenden Begriff von menschlicher Personalität im Mittelpunkt. Das ist verständlich, wenn man bedenkt,
Die sechziger und siebziger Jahre waren im Hochschulbereich durch quantitativ beeindruckende Reformen und Veränderungen gekennzeichnet: rapides Anwachsen der Studentenzahlen, verbunden mit entsprechenden Hochschulbauten; organisatorische Vereinheitlichung und fachliche Differenzierung der Studiengänge; Neuorganisation der Universitäten und ihrer Entscheidungsstrukturen.Dazu kamen in den letzten Jahren verstärkt Bestrebungen, den nicht nur breiter, sondern auch differenzierter gewordenen Bildungserwartungen an die Universitäten gerecht zu werden. Die häufig mit dem Schlagwort „Studium
Fast zur selben Zeit, als sich Österreich in seinen Umrissen staatlich und militärorganisatorisch als Bereich der erblichen Lande der Habsburger rund um das alte (Erz-)Herzogtum „Oster- riche” formierte, bildete sich auch die viel größere Schicksalsgenossenschaft des mittleren Donauraumes, die Habsburgermonarchie: Österreich - Böhmen - Ungarn. Nur mit vereinten Kräften konnte man dem übermächtigen, immer wieder vom Balkan anstürmenden Osmanenreich standhalten: 1529 standen die Türken vor Wien.
Gesetzt den Fall, Sie würden sich auf eine Straße stellen und fragen: „Was geschah am 1. September 1939?“ Wie viele richtige Antworten wären zu erwarten? Wahrscheinlich .nicht allzu viele. Dabei würde man es schon als richtige Antwort gelten lassen, wenn jemand sagte: Am 1. September 1939 brach der Zweite Weltkrieg aus. Denn im allgemeinen sind wir ja bereit, auch halbrichtige Antworten zu akzeptieren.Nur soviel: Am 1. September 1939 brach keinesfalls der Zweite Weltkrieg aus. An diesem Tag begann der Angriff der Deutschen Wehrmacht auf Polen. Ein Feldzug nahm seinen Anfang. Zwei Tage
Die Pensionen der heute 40- bis 45jährigen sind in Gefahr, wenn es nicht bald gelingt, die Geburtenfreudigkeit in Österreich zu heben. Das ist die Quintessenz einer unter der Leitung des Verfassers am Institut für angewandte Sozial-und Wirtschaftsforschung erarbeiteten Studie über „Finanzierungsprobleme der österreichischen Sozialversicherung“.
In einer Posse Johann Nestroys träumt jemand, daß er gefragt wird: „Sagen Sie mir, was ist das Volk?“ Und er antwortet: „Das Volk is ein Ries' in der Wiegen, der erwacht, aufsteht, herumtargelt, alles zusamm'tritt und am End' wo hineinfallt, wo er noch viel schlechter liegt als in der Wiegen.“ Geht es uns nicht so nach der Zwentendorf-Abstim-iUm mung? Wartet das Volk nicht darauf, daß es wieder in die warme Wiege gelegt und geschaukelt wird?
Unter „Sport“ versteht man heute nicht mehr das gleiche wie früher. Sprach man noch vor zwei Jahrzehnten vornehmlich von Wettkampf-, Hochleistungs- und Spitzensport, so betreiben seit Beginn der sechziger Jahre immer mehr Menschen Sport. Neben dem Spitzen- und dem Leistungssport erhält der Breitensport größere Bedeutung.Welchen Raum nimmt der Breitensport in der Freizeit der Österreicher ein? Wer betreibt Breitensport, wer nicht? Welche Sportarten sind beliebt? Welche Motive führen zur Sportausübung? Diese und ähnliche Fragen wurden in einer Studie behandelt, die vom
Die vatikanische Kongregation für die Glaubenslehre hat am 14. Juli ein Schreiben an die Bischöfe der katholischen Kirche zu einigen Fragen der Eschatologie veröffentlicht. Darin werden einige wesentliche Punkte der katholischen Lehre von den Letzten Dingen - Leben nach dem Tode, Auferstehung, Hölle, Fegefeuer - in Erinnerung gerufen. Die Bischöfe werden aufgefordert, darüber zu wachen, daß die Gläubigen nicht durch Kontroversen in der theologischen Forschung verwirrt werden. Der Ordinarius für Dogmatik an der Universität Wien nimmt dazu Stellung.
Angesichts des vielfältigen Angebots an Lektüre, Medienkonsum und anderen Möglichkeiten der (Frei-)Zeitgestaltung scheint die biblische Verkündigung der Kirche oft auf schwerem Boden zu stehen. Trotzdem greifen heute immer mehr junge Menschen nach der Bibel, sie lesen sie und sind durchaus bereit, daraus Konsequenzen für ihre persönliche Lebensgestaltung zu ziehen. Für eine solche Beschäftigung des jungen Menschen mit der Heiligen Schrift scheinen einige Aspekte als Hilfe und Anleitung von Bedeutung.
Im Sommersemester 1979 studierten 1335 Hörer an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien Theologie. 791 Hörer belegten die fachtheologische oder die selbständig-religionspädagogische Studienrichtung, 544 das kombinierte religionspädagogische Studium, das heißt, sie studieren Theologie als Zweitfach. Die beliebtesten Kombinationsfächer sind moderne Fremdsprachen, Geschichte, Germanistik und Philosophie.Die Zahl der männlichen inskribierten Hörer betrug 830, die der weiblichen 505. Im Studienjahr 1978/79 begannen 179 Studierende das Studium der Theologie. Mit dieser
Mit dem klaren Bekenntnis zur integrierten Gesamtschule als Endziel sozialistischer Schulreform hat Unterrichtsminister Sinowatz den Startschuß für eine neue Schul-Inhalts-Debatte gegeben. Wir veröffentlichen auszugsweise einen Beitrag, der in Heft 511979 der Zeitschrift „Die Aussprache“ (herausgegeben von der Wiener und Nö. Volkswirtschaftlichen Gesellschaft) erschienen ist und die aktuelle Situation nach Ansicht vieler Lehrer treffend zum Ausdruck bringt.
Wie muß ein Bildungssystem organisiert und gestaltet werden, damit es den Menschen nicht durch scheinbar pädagogische Hilfsmaßnahmen so an gesellschaftliche Vormundschaft bindet, daß er süchtig für Betreuung und Bevormundung wird? Wie kann das Büdungssystem auch als öffentliche Einrichtung möglichst gute Voraussetzungen dafür schaffen, daß die in ihm erzogenen Menschen urteilsfähig und mündig werden, vorurteilsfrei denken und in selbständiger Verantwortung handeln?Diese Frage - und das ist wohl kein Zufall - muß auch aufkommen bei der Diskussion um Ganztagsschule oder
Daß das einzig Eindeutige am Werk Kafkas seine Vieldeutigkeit ist, bedarf keines besonderen Beweises. Ebensowenig wie die Beunruhigungen, die nach wie vor von diesem Werk ausgehen, auch wenn die Hochstilisierung Kafkas zu einem Klassiker der deutschen Prosa den Anschein einer entschärfenden Wirkung mit sich bringen mag.Das von der Niederösterreich-Gesellschaft für Kunst und Kultur in Zusammenarbeit mit der österreichischen Gesellschaft für Literatur veranstaltete Kafka-Symposion legte jedenfalls Zeugnis davon ab, auch wenn sich hierzulande nicht jene politische Brisanz zeigt, die -
Die Marginale eines Kommentators, zehn Minuten nach dem Abschied Papst Jan Pawels von Staatspräsident Henryk Jablonski, der Pontifex habe innerhalb von neun Tagen „ein komplettes Programm vatikanischer Ostpolitik“ entwickelt, war ebenso gut gemeint wie falsch, gibt es doch keine generelle Doktrin, die für „alle Staaten der Welt“ Geltung beansprucht, gleich einem westlichen Reisepaß. ■Die gesellschafts- und staatspolitischen Elemente einer religiösen Visite, deren Faszination alle erfindbaren journalistischen Superlative mobilisiert, entsprachen jedoch dem pastoralpolitischen
In London fand zu Ostern das New Humanity Symposium im Wem-bley-Stadion statt; geplant fur eine Zuhorerschaft von 3000, iiber Satel-lit-Fernsehen mit gleichnamigen Veranstaltungen in Toronto und Los Angeles verbunden, sollte es das erste Mai Wissenschaftler, religiose Fiihrer, Politiker, Umweltschutzer und Wirtschaftler im Gesprach ver-einen. Die Fernsehiibertragung klappte njcht, an Stelle der 3000 ka-men 300 Zuhorer, aber dennoch waren Vortrage und Diskussionen in-teressant, und die Intensitat des Kon-taktes zwischen Teilnehmern und Vortragenden war vielleicht noch groBer, als wenn alles
Zu Zeiten, in denen die weitere ideelle und kulturelle, soziale und wirtschaftliche Entwicklung - weltweit und in Osterreich - so schwer abzuschatzen ist wie gegen-wartig, gewinnt die Forderung guter Forschung eine besonders grofie Be-deutung. Pathos und Emotionen, taktische Zuge und Spriinge, ja auch guter Wille und Gesinnung allein werden nicht imstande sein, mit den grofien geistigen und materiellen, human- und umweltrelevanten Pro-blemen der Gegenwart und der an-hebenden Zukunft fertig zu werden.Um nur einige in Erinnerung zu ru-fen: Fragen der Bildung, der geistigen und sozialen
Am 13. Mai begeht Oberösterreich den 200. Jahrestag der Angliederung des Innviertels. Wie kam dieser Landstrich, einer der harmonischsten und fruchtbarsten des Landes, an Österreich?
Es gibt auf den verschiedenen musischen und wissenschaftlichen Gebieten „Wiener Schulen“. Eines ist allen gemeinsam: Sie sind keine Schulen im eigentlichen Sinn. Stets handelt es sich um einzelne Persönlichkeiten, die weniger im Miteinander als im Gegeneinander neue Gesichtspunkte erkennen, abrunden und mit dem Einsatz ihrer kompletten Persönlichkeit vertreten. Sie entspringen einer älteren Tradition und schaffen eine neue ...Aus der Tradition entsprungene, doch eigenwillig schöpferische Persönlichkeiten sind von vornherein jeder Gleichmacherei und Fortschrittshysterie abhold. Lehr-,
„Arbeitskreises für politische Theorie“. Von sozialistischer Seite werden Überlegungen zur Weiterentwicklung der Demokratie derzeit nicht zur Diskussion angeboten. Dies würde ja auch der Wählkampftaktik, die allein auf das Halten der absoluten Mehrheit ausgerichtet ist, entgegenstehen.
Die Betrachtung der Menschheitsgeschichte läßt in allen Kulturen die bedeutsame Rolle der Musik für den kultisch-religiösen, künstlerischen.pädagogi-schen und medizinisch-therapeutischen Bereich erkennen, wobei die Interpretation des Zusammenhanges zwischen Mensch und Musik entsprechend dem jeweiligen Weltbild, der Gesellschaftsform und den verschiedenen medizinischen Lehrmeinungen erfolgte. Die ersten wissenschaftlichen Ansätze für eine Weiterentwicklung der Musiktherapie entstanden in den USA durch vorwiegend klinisch-empirische Forschungen und in Europa durch namhafte Autoren wie
Universitäten und Hochschulen haben entscheidend die Kulturgeschichte Europas mitgeformt. Ein moderner Staat, eine so kompliziert angelegte Gesellschaftsstruktur, wie wir sie heute in den Industrieländern der Erde vorfinden, ist ohne Universität undenkbar.Man möge sich nur für einen Augenblick vorstellen, daß Österreich keine Universitäten hätte: Ärzte, Architekten, Juristen, Lehrer, Künstler, Wirtschaftsfachleute, Chemiker, Fachleute in der Land- und Forstwirtschaft - sie alle müßten als Experten aus dem Ausland herangezogen werden und begabte junge Menschen müßten zum Studium
Gibt es Gott? fragte das österreichische Fernsehen eine Reihe österreichischer und ausländischer Naturwissenschafter. Ihre Antwort lautete weitgehend übereinstimmend: Man kann Gott nicht mit naturwissenschaftlichen Methoden beweisen -aber auch seine Existenz nicht widerlegen. Die FURCHE präsentiert, leicht gekürzt, vier dieser Aussagen: von Hans Tuppy, Biochemiker an der Universität Wien und Präsident des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung; Rupert Riedl, Zoologe an der Universität Wien; Fritz Heppner, Neurochirurg an der Universität Graz, sowie Heinz Zemanek, Informationstheoretiker an der Technischen Universität Wien.
Die Biologie ist zu einer Wissenschaft geworden, die vom Molekül bis zum Menschen reicht, von der Entstehung der molekularen Information hinauf bis zur Entstehung des Bewußtseins im Menschen. Und aus diesem Aspekt heraus ist der Schöpfer, ist Gott für mich ein Bedürfnis der Seele. Man könnte fast sagen: Wenn es keinen Gott gäbe, man müßte einen solchen erfinden.Der Grund dafür ist der, daß in der Hierarchie der Ursachen, in der fortgesetzt wieder Ursache über Ursache steht, eine Letzt-Ursache nie gefunden werden kann. Die Ursachen liegen fortgesetzt jenseits des individuellen
Am scheinbaren Ende der Diskussion, die in den letzten Wochen um das Latein an den Gymnasien geführt wurde, steht in gewisser Weise ihr Anfang. Erst zuletzt sind die Fragen klar zutage getreten, um die es geht. Die AZ hat in desillusionierender Kompromißbereitschaft erklärt: niemand denke daran, Latein „abzuschaffen“, nur für die alte Forderung der Kinderfreunde, es nicht mehr an der Unterstufe zu lehren, müsse man Verständnis aufbringen (.natürlich in Richtung auf die Gesamtschule'). Die eine konkrete Sachfrage lautet also: genügt es, wenn Latein an den Gymnasien nur mehr an der
„Warum kann die Kirche nicht weit mehr als bisher ihre Bereiche den Wissenschaftlern, Schriftstellern, Journalisten, Künstlern, auch den Organisatoren öffnen?“ fragte in der FURCHE vom 14. Februar der Schriftsteller Wolfgang Kraus. Was die Künstler anlangt, hat der Pfarrer der Wiener Stadtpfarre St. Michael eine Antwort parat:
Die Philosophie Ludwig Wittgensteins, der 1951 in Cambridge starb, ist erst im letzten Jahrzehnt - weltweit - zum Objekt wissenschaftlicher Diskussionen geworden. Daß die - nicht nur im deutschen Sprachraum angelaufene Wittgenstein-Welle sich auch in Italien kräftig ausbreitet, wurde bei dem Symposion in Rom bestätigt, das jüngst am österreichischen Kulturinstitut gemeinsam mit dem Instituto di Filosofia der Universität Rom veranstaltet wurde. Prof. Peter Kampits vom Philosophischen Institut der Universität Wien bemüht sich in seinem Schlußreferat, Wittgensteins Sprachspiele und das dialogische Sprachdenken Ferdinand Ebners zusammenzudenken und konnte dadurch die Diskussion neu entzünden und polarisieren. Er berichtet für die FURCHE vom Ablauf der Tagung.
An zwei Geboten hängt für Jesus die ganze Heilsbotschaft: an der Liebe zu Gott und an der Liebe zum Nächsten. Aber wie verhält sich beides zueinander? Auf den ersten Blick scheinen da zwei Eigenschaften neben- und hintereinander zu stehen, so als ob es zwei Arten von Liebe gäbe: erstens die Liebe zu Gott und zweitens die Liebe zum Nächsten.Und in der Tat: Für nicht wenige Christen sind das zwei völlig verschiedene Angelegenheiten. Bei manchem ist die Liebe zum Nächsten, also Mitmenschlichkeit, Verträglichkeit und soziales Engagement, so sehr von der Liebe zu Gott getrennt, daß man
Zu dem von Ladislaus Hory verfaßten Artikel „Friedenspriester wurde Administrator von Veszprem“ in FURCHE Nr. 14 möchte ich auf eine Reihe schwerwiegender Fehler hinweisen. Gleichzeitig schließe ich mich namens des Ungarischen Kirchensoziologischen Instituts dem bereits in der FURCHE Nr. 15 erschienenen Leserbrief von Dipl.-Ing. Hubert Lehner an. Zum weiteren Inhalt bitte ich um folgende Richtigstellungen:1. Bischof Paskai war bereits 1975 als Kandidat für den Posten des Apostolischen Administrators für die Diözese Väc nominiert worden für den Fall, daß der 70jährige kranke
Zum Artikel „Die Entdeckung der Senioren“ in der FURCHE Nr>8 vom 24. Februar: Noch nie ist soviel von „Chancengleichheit“, „Demokratisierung“- und anderseits „Frustration“ Unterprivilegierter gesprochen worden wie heute. Niemals ist aber ein ganzer Stand - der Älteren und Alten -so miserabel behandelt, ja diskriminiert worden wie heute! Man sage nicht, daß es genügend Altersfürsorge gebe. Darum geht es hier nicht, sondern um jene, die noch durchaus leistungsfähig sind und aus dem Leben „ausgesperrt“ wurden. Bekanntlich ist der Mensch biologisch „verschieden“
In der FURCHE vom 25. November findet sich ein Leserbrief des ehemaligen Abgeordneten zum Nationalrat Dr. Robert Geischläger, dessen Inhalt historisch nicht ohne weiteres zutrifft. Dr. Geischläger sagt von der Kirche des Augsburger Bekenntnisses, sie sehe in Brot und Wein „am Altar“ nur ein Symbol, die Protestanten könnten also offenbar nicht sagen, Christus sei dort wahrhaft zugegen. Ich weiß natürlich nicht, was sich der einzelne Protestant und mitunter auch der einzelne Katholik heute wirklich vorstellt, und bin auch kein Theologe. Historisch richtig ist aber, daß die Confessio
Zu György Sebestyėns Glosse „Kinder im Museum - zwei Möglichkeiten“ (FURCHE vom 25. November) möchte ich gerne Stellung nehmen. Sebestyėns Schilderung betrifft unseren „Tag der offenen Tür“ am 26. Oktober, dem Nationalfeiertag. Gleichzeitig aber auch den erst im März dieses Jahres eröffneten Kindersaal. Nachdem ich für beide Dinge zuständig bin, darf ich sagen, daß diese Zeilen mir ganz besonders wohlgetan haben, um so mehr, als die Zustimmung außerhalb des Museums zwar von Anfang an sehr groß war und es auch weiterhin ist, intern aber eine Reihe von Schwierigkeiten zu
Zu FURCHE Nr. 45, Seite 1 („Denn sie wissen nicht…“): Selbstverständlich ist Verzeihen Christenpflicht. Es ist wichtig, daß der Heilige Vater diese Kraft, die gleicherweise aus derGottes- wie aus der Menschenliebe erwächst, demonstriert. Gerade um der Menschenliebe willen aber hätte er nach der Meinung vieler Leute, mit denen ich darüber gesprochen habe, hier ein deutliches Zeichen der Abgrenzung von der Gewalt setzen können.Man kennt die prinzipielle Einstellung der Kirche, zum Beispiel in Fragender Ehescheidung. Wieviel menschliches Leid mußte hier, grundsätzlicher
Professor Bäuerle hat schon recht, wenn er angesichts freiheitlicher Studentenverbindungen „national“ mit „deutschnational“ gleichsetzt. Die Tatsache, daß man, ohne mißverstanden zu werden, „national“ für „deutschnational“ sagen kann, erweist den historischen Primat des erstgenannten Begriffes vor dem von Bäuerle seit rund 20 Jahren postulierten Begriff des Österreichnationalismus.Es ist freilich kein gutes Zeichen, daß solche Begriffsstreitigkeiten namentlich großstädtischen Bevölkerungsschichten völlig gleichgültig sind. Prof. Bäuerle müßte aber ein wenig mehr
„Eine Welle der Empörung hat die in der „FURCHE“ vom 20. März 1971 wieder gegebene Darstellung bei den Sprechern der „Aktion Landesverteidigung“ hervorgerufen, nach der die .Aktion“ über den Kameradschaftsbund ausländische Gelder für das Pro-Bundesheer-Volksbegehren erhält.“ Diese Mitteilung ist unrichtig. Richtig ist, daß die „Aktion“ über den Kameradschaftsbund keine ausländischen Gelder für das Pro-Bundesheer- Volksbegehren erhält.Auf Grund des derzeit geltenden Presserechtes sind wir verpflichtet, die obenstehende Entgegnung zu veröffentlichen. Wir erhielten
Die neue Pfarrkirche St. Michael in Neufeld an der Leitha wurde in den Jahren 1966/67 an Stelle der alten Kirche errichtet. Der Neubau besteht aus einem einzigen großen Baukörper und einem freistehenden Glockenturm. Der Haupteingang befindet sich im Osten, an der Hauptstraße des Ortes. Der Turm mit Geläute und weithin sichtbarem Betonkreuz steht südlich der Kirche, über ihrem Nebeneingang.Man betritt die Kirche über einen Windfang und erreicht den Innenraum, der frei von jeder Unterstützung ist. Der Innenraum wird durch die zurückspringende Altarrückwand und die eingezogene Empore
Die Erzielung eines langfristigen Wirtschaftswachstums stellt seit dem Ende des zweiten Weltkrieges zweifellos eines der Hauptziele der Wirtschaftspolitik dar. Unter Wirtschaftswachstum versteht man dabei das Wachstum der Produktion pro Kopf der Bevölkerung. Optimales wirtschaftliches Wachstum kann aber nur dann erreicht werden, wenn ein sinnvoller und rationeller Einsatz der Ressourcen zur Schaffung von Gütern und Dienstleistungen sowie zur Verstärkung der Kapitalbildung führt.
Angesichts des heuer propagandistisch her- ausgestellten Erreichens der 100-Milliarden- Schilling-Grenze bei den Spareinlagen, die von österreichischen Haushalten und Wirtschaftsunternehmen bei den österreichischen Kreditinstituten insgesamt unterhalten werden, und der Tatsache, daß im Vorjahr das Investmentfondsgesetz nicht zuletzt auch deswegen novelliert wurde, weil durch die besonders aggressiven Werbe- und Verkaufsmethoden ausländischer Investmentfonds bereits beträchtliches österreichisches Sparkapi- tal ins Ausland abgeflossen ist, könnte die Fragestellung nach einer
In den letzten Jahrzehnten hat man in allen Industriestaaten erkannt, daß die öffentliche Förderung des privaten Sparens nicht nur in einer Aufsichtsgesetzgebung über die Kapitalmarktinstitutionen und -Instrumente bestehen kann, sondern daß die zufolge des gestiegenen Massenwahlstandes wichtigste Finanzierungsquelle der volkswirtschaftlichen Investitionstätigkeit, nämlich das freiwillige Sparen der privaten Haushalte, einer gezielten Förderung bedarf. Insofern betreibt jeder Staat „Sparpolitik“.Waren in den Nachkriegsjahren mit ihrem Kapitalmangel noch kapitalmarktpolitische
Die Kirche ist in dem südlich von Wien befindlichen kleinen Industrie- und Weinbauort Möllersdorf gelegen. Jahrzehntelang war dort die Kapelle des ehemaligen, aus der Zeit der k. u. k. Monarchie stammenden Militärstrafgefängnisses das einzige Gotteshaus. Es versteht sich, daß sowohl im Hinblick auf die Größe als auch auf die ganze Art des Gotteshauses dieser Bestand seit langem die Errichtung einer neuen Kirche erforderlich machte. Abgesehen von der gewissermaßen techni-' sehen Notwendigkeit einer größeren Platzanzahl und eines größeren Kirchenraumes, war es Ziel der Planung, die
Kostbares Blumen- und Blattwerk rankt an den verschnörkelten Initialen empor, Fabelgetier stelzt die reichverzierten Randleisten der Pergamentseiten entlang. Eine anmutige Judith, mit der Linken des Holofernes Haupt am Schopf fassend, in der Rechten das Krummschwert schwingend, schreitet durch die paradiesische Flora der ersten gedruckten deutschen Bibel: Johann Mentelin schuf sie um 1466 in Straßburg. Für Erzherzog Sigismund von Tirol, nimmt man an. Nicht weit davon fügen sich Planetenbilder, Musenporträts, vier Elemente und Apollon Musagetos zum Abbild des kosmischen Gebäudes, das aus den Kirchentonarten seine Harmonie erhält. Meister Franchino Gafuri hat die kostbare Widmungshandschrift „De Harmonia musicorum instrumentorum“, eines der wichtigsten Musiklehrbücher, 1507 abgeschlossen und dem Schatzmeister des Königs von Frankreich gewidmet.
Vielleicht ist es ganz gut, daß man jetzt schon die Diakone ins Seelsorgeamt einführt, damit sie früher als bisher die Probleme der priesterlichen Arbeit kennenlernen. Aber das ist ja gar nicht die Wurzel des Problems: die Entscheidung zum priesterlichen Beruf (und ergo zum Zölibat) fällt in einem Alter, wo die zweite Entscheidung (die zum Zölibat) noch sehr schwer (wenn überhaupt schon) möglich ist, außer bei den wenigen „Spätberufenen“. Aber weshalb scheut man sich denn (und dann) so, den Zölibat in die Diskussion zu werfen? Sicherlich: auf dem Konzil wäre es vielleicht gar
Dr. Nenning möge sich keiner Täuschung hingeben. Zwischen dem materialistischen Marxismus, lies: Atheismus, und dem gläubigen Katholizismus gibt es keine Alternative. Es gibt nur ein unerbittliches aut-aut! Man kann eben nicht, wie es Dr. Nenning möchte, auf zwei Schultern tragen. Das Echo, das er selbst in seinen eigenen Kreisen seinen katholizierenden Tendenzen gegenüber zur Kenntnis nehmen muß, sollte ihn doch eines Besseren belehren. Für die zum mindesten ganz gleichgültige, wenn nicht sogar offen feindselige Einstellung der SPÖ-Führerschaft katholischen Belangen gegenüber gibt
In seinem Artikel droht Doktor Neugebauer, daß, falls die Kirche sich zu einer Partei bekennt, der innerpolitische Friede gefährdet wäre. Die Kirche wird sich sicherlich nicht zu einer Partei bekennen, da kann Dr. Neugebauer getrost sein, wohl aber kann es einer Partei nicht verboten werden, sich zur Kirche zu bekennen, nicht bloß durch Worte, sondern auch durch Taten: bei welcher Partei dies mehr der Fall ist, kann doch nicht zweifelhaft sein. Kann es den Katholiken verboten, verwehrt werden, in einer Partei sich eine politische Heimstatt zu gründen? Welche der beiden großen Parteien in
Dr. Neugebauers Artikel über Religion im Wahlkampf interessiert mich deshalb, weil er das Problem Kirche und Sozialismus im harten politischen Tagesgeschehen aufzeigt. Die politische Betätigung eines Christen und damit der Kirche wird immer ein Problem bleiben. Die Kirche wird immer im Streit der Meinungen, Ansichten, Auslegungen und Definitionen liegen. Anlaß dazu sind Vorurteile, Unkenntnis, Kritiksucht, eigene Fehler der Kirche, kurzum die Unzulänglichkeit der einzelnen Menschen innerhalb und außerhalb der Kirche. Bei uns in Österreich kommt noch die belastete Vergangenheit dazu,
Die Idee eines einheitlichen europäischen Zivilgesetzbuches ist nicht neu, seine Verwirklichung erscheint jedoch höchst problematisch. Europa ist durah den „Eisernen Vorhang“ in zwei Lebensräume vor allem mit unterschiedlicher Gesellschaftsordnung geteilt, für die unter den gegebenen Verhältnissen ein einheitliches Zivilgesetzbuch fast undenkbar erscheint.Ein kleiner Ansatzpunkt zu einer Rechtsvereinheitlichung ist nur auf dem Gebiet des Wirtschaftsrechts gegeben. Den Genfer Abkommen zur Vereinheitlichung des Wechsel-und Soheckrechts 1930/31 gehören neben mehreren westeuropäischen
Von den zahlreichen Spitälern, Hospizen und Altersheimen, die der Deutsche Orden in der achthundertjährigen Geschichte seines Bestehens gegründet und betrieben hat, ist nach den beiden letzten Weltkriegen nur ein einziges Krankenhaus, und zwar in Friesach, Kärnten, verblieben. Die Gründung der Kommende Friesach reicht auf das Jahr 1213 zurück, das Krankenhaus im jetzigen Umfang wurde jedoch erst 1880 eröffnet. 1957 wurde über Anregung der Land-und Forstwirtschaftlichen Sozialversicherungsanstalt im Rahmen des Krankenhauses eine Unfallstation eingerichtet, im Frühjahr 1958 wurde jedoch
DIE WUNDER DES LEBENS. Geheimnis und Gesetz der Biologie. Verlag Th. Knaur, München 1961. Großfolio, 308 Seiten, 316 Farbtafeln, 5 Falttafeln, 51 einfache Abbildungen. Preis 388.80 S.Die dem europäischen Leser noch etwas ungewohnte, überreiche Ausstattung mit einer Mischung von ausgezeichneten und eindrucksvollen Farbphotos mit grellfarbigen, überladenen Aquarellen und kühnen schematischen Darstellungen hat doch einen sehr hohen instruktiven Wert, besonders für die so schaulustige junge Generation. Das Buch ist dem Darwin- jubiläum gewidmet und versucht, alle wichtigen Gedankengänge
Die heutige Festnummer der „Furche“ aus Anlaß ihres 15jährigen Bestandes mag es in ihrer Betrachtung der „Wirtschaft an der Jahreswende“ zweckmäßig erscheinen lassen, auch das Kapitel Fremdenverkehr aufzuschlagen und sich Rechenschaft über das Erreichte wie auch über das zu Erreichende abzulegen.Die Geschichte des österreichischen Fremdenverkehrs beginnt etwa in den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts und stellt bereits einen recht ansehnlichen Band österreichischer Wirtschaftsgeschichte, aber auch österreichischer Kulturgeschichte und nicht zuletzt österreichischer
Der Medikamentenkonsum steigt weiterhin an. Die Gesamtausgaben für Medikamente und Heilmittel haben sich seit dem Jahre 1938 nahezu versiebenfacht. Es gibt Krankenkassen, die bereits einen Abgang von hunderten Millionen Schilling aufweisen; die wenigen noch aktiven können sich ausrechnen, wann die letzten Reserven geschwunden sein werden. Die Einführung einer starren Rezeptgebühr, die Fünfschillingmarke auf den Krankenscheinen der Gebietskassen konnten die angespannte Situation in keiner Weise verbessern. Denn es hat sich längst herausgestellt, daß die Patienten, um die Ausgabe
Es war sicher ein großes Versäumnis, daß man im vorigen Jahrhundert die Folgen der Industrialisierung nicht annähernd vorausgesehen ujid in die weitere Entwicklung einkalkuliert h?t. Erst ein langer und schmerzlicher Ausgleich der schwersten Spannungen hat die Industrialisierung zu einer positiven Errungenschaft gemacht. Soll sich ähnliches bei der „Zweiten industriellen Revolution“ — der Automation — wiederholen oder müssen nicht alle Möglichkeiten schon jetzt durchdacht und geprüft werden?Dem Erzieher drängt sich angesichts dessen, was die.Automation an Verkürzung der
Eines der wichtigsten Teilgebiete der Formgebung ist die Wirkung der Umgebung auf die Gesundheit des Menschen. Wir haben aus diesem Grund den Sekretär der „Oesterreichischen Gesellschaft für Arbeitsmedizin“ gebeten, vom Standpunkt des Mediziners aus zu diesem Thema Stellung zu nehmen.
Stattet man dem Museum der Ersten österreichischen Spar-Casse in Wien einen Besuch ab, so fällt einem vielleicht ein kleines, vergilbtes’ Büchlein in die Hände. Es sind das die „Briefe Eipeldauers an seinen Herrn Vettern“, die sich seinerzeit einer großen Beliebtheit erfreuten. In einem dieser Briefe aus dem Jahre 1819 wird der Gründung der Ersten österreichischen Spar-Casse in so feiner Art und Weise gedacht, daß es uns passend erscheint/ einen Auszug hier wiederzugeben.„Wie ich hör’ soll ich das Geld, was mir der Herr Vetter g’schickt hat, nicht für mich verwenden, nu
Ein ungewöhnliches Problem dürfte demnächst die Oeffentlichkeit beschäftigen: die Frage der „sozial-medizinischen Indikation”. Nach Pressemeldungen, insbesondere über einen Vortrag des Justizministers, hat sich die Strafrechtskommission dafür ausgesprochen, daß straffrei bleiben soll, wer eine Fruchttötung nach gewissenhafter Prüfung deshalb vorgenommen hat, um von einer Schwangeren eine Lebensgefahr oder eine Gefahr einer lange dauernden, schweren Gesundheitsschädigung abzuwenden. Eine ähnliche Bestimmung gilt, allerdings eingeschränkt, schon derzeit. Neu hinzukomm e,n soll
Was immer östlich und nördlich der österreichischen Grenzen passiert, sofort rasselt in Wien der Fernschreiber, sofort schrillt bei uns das Telephon: „Geben Sie uns, bitte, Nachricht " — „Sagen Sie uns, bitte, den Aufenthaltsort von " — „ . .. eine Agentur bringt folgende Nachricht was halten Sie davon?“ — „Warum bringen Sie nichts über die Verhaftung des Bischofs ?“ Und vielleicht sind dann unsere Kollegen aus dem Westen oder aus Uebersee verärgert, vielleicht halten sie uns für Schlafmützen oder gar für „Neutralisten", wenn wir ihnen von Wien aus antworten
Daß die Wiener Stadtwerke, die mit ihren fast20.0 aktiven Bediensteten nicht nur das größte kommunale Unternehmen Oesterreichs, sondern auch eines der größten unserer Bundesrepublik überhaupt darstellen, schon seit geraumer Zeit für die Erfüllung ihres steigenden Investitionsbedarfes des Kapitalzuflusses von außen bedürfen, ist bekannt. Schon im vergangenen Jahr wurde daher ein Fünfjahres-Investitions- programm großen Stiles entworfen, das ein Volumen von rund 2200 Millionen Schilling vorsah und dessen Finanzierung mit Hilfe von in- und ausländischen Krediten besorgt werden
In der nächsten Zeit wird im Zusammenhang mit der Strafrechtsreform zweifellos auch die Berechtigung der sogenannten „ethischen" Indikation für Abtreibungen erörtert werden. Es sei daher gestattet, einiges zu diesem Thema zu lagen.Obwohl der Verfasser selbst überzeugter Katholik ist, gehen die folgenden Erwägungen nicht vom eigentlich christlichen Standpunkt aus; sie haben nur die Ehrfurcht vor dem Menschenleben und dessen Schutz durch das Straf- recht im Auge und denken nicht nur an die nächsten, sondern auch an die ferneren Folgerungen, die eine etwaige Freigabe solcher
Ueber die landläufige Bezeichnung der Dinge, die wir als Kitsch empfinden, sind sich Fachleute einig. Die Spanne reicht vom Kaukasisch- Nuß-Vollrundbaumöbel bis zum Pseudo-Ro- koko-Service unserer Tage und schließt die meisten Werke der bildenden Kunst der Zeit von etwa 1870 bi 1910 ein.Wenn wir aber mit offenen Augen dieser Pauschalverdächtigung auf den Grund gehen, merken wir, daß mancher Stein im Dunkel dieses Abgrundes funkelt und uns gewahr werden läßt, wie sehr wir einem neuen Abgrund zusteuern.Das Lexikon definiert den Kitsch als schein künstlerisches, geschmackloses Erzeugnis,
Wenn wir die weltweiten Auseinandersetzungen betrachten, die sich im politischen Raum abspielenj so wird uns zur Beurteilung oft das Schlagwort vom „kalten Krieg“ nahegelegt. Mit diesem Schlagwort ist im Gegensatz zum „heißen Krieg“ ein machtpolitischer Kampf gemeint, der jedwede Mittel außer den direkt militärischen umfaßt.Es besteht wohl kein Zweifel, daß die Ausweitung von Machtbereichen auf verschiedene Weise zu erfolgen vermag. Neben der Möglichkeit militärischer Besetzung eines Landes gibt es die wirtschaftliche Beherrschung und schließlich auch noch die
Der Besucher Finnlands gewinnt, wenn er nach einer Fahrt durch die bewaldeten Schären, an alten Festungswerken vorüber, die aus dem blauen Meer aufsteigende, breit hingelagerte „weiße“ Stadt Helsinki erblickt, einen ersten guten Eindruck. Dieser verstärkt sich, wenn er Land und Bewohner näher kennenlernt. Denn überall erkennt er, daß dieses fleißige, selbstbewußte und dabei doch so bescheidene Volk auf dem besten Wege ist, die schweren Kriegsschäden — die finanziellen Verpflichtungen gegenüber Rußland sind bereits erfüllt — zu beheben und das Land, dem so lange die
Man ist geneigt, die Vorstellung von Landstrichen, die vorwiegend von Bauern besiedelt sind, mit dem Begriff der Sattheit, mit der einer reichlichen Deckung des Nahrungsmittelbedarfes, zu verbinden.Diese Ansicht trifft überall dort zu, wo dem Boden mehr Erzeugnisse abgerungen werden können, als für die Selbstversorgung der Bauern erforderlich ist, und wo von diesen aus den Erlösen für die getätigten Verkäufe genügend Mittel zur Verfügung stehen, um alle sonstigen Bedürfnisse zu decken und den Wirtschaftsbetrieb noch weiter auszugestalten.Es ist aber auch verständlich, daß von der
Nach den Vorbereitungen zu schließen, verspricht auch die heurige Wiener' Frühjahrsmesse auf dem landwirtschaftlichen Gebiet ihrer doppelten Aufgabe als Verkaufs- und als Lehrveranstaltung zu dienen, voll gerecht zu werden und damit eine bedeutende Aufgabe zu erfüllen.Im freien Gelände werden die Landm,aschinen-bauer und -händler wieder eine reich beschickte Schau veranstalten, die dem Landwirt eine Ueberfülle der Erzeugnisse bietet, aber auch für den Nichtfachmann von Interesse ist: er sieht da Maschinen und Geräte von derartig vollkommener Ausführung, daß man von einem Abschluß
Kaum ein Thema hat in den letzten Jahren unter den Lesern der Furch eine fo lebhafte, ja leidenschaftliche Anteilnahme gefunden wie die durch einen Aufsatz von Prof. Viktor Keldorfer ausgelöste Diskussion um die Wiedereinführung der alten österreichischen Haydn-Hymiic. Ehrlichen und begeisterten Zustimmungen zu dem Vorschlag des Verfassers stehen Einwände gegen die Wiedererweckung der Haydn-Hymne, besonders in Verbindung mit dem Kernstock-Text, und Billigungen der Mozart-Hymne und des Texte von Paula v. Preradovic entgegen, die gehört wetden wollen. Nachdem wir schon kürzlich einige Zuschriften wiedergegeben haben, beschließen wir heute die bemerkenswerte Debatte durch die gekürzte Wiedergabe einiger besonders hörensweiter Meinungen aus der großen Zahl der Einsender. Wir glauben, damit einen nicht unwesentlichen Beitrag zur Zeitgeschichte beigesteuert zu haben. Die Entscheidung liegt nicht bei uns. Vielleicht aber haben unsere Mitaibeiter und Leser mitgeholfen, die schwierige Frage einer endgültigen Klärung zuzuführen. „Die Furche“
Das bedeutendste Ereignis des vergangenen Jahres auf dem Gebiet der kirchlichen Wissenschaft war ohne Zweifel die Ansprache, mit welcher der Heilige' Vater den vierten Internationalen Thomistischen Kongreß in Rom eröffnete1'.Oder ist, es nicht erschütternd, wenn dabei der oberste Vertreter derselben Instanz, die einst Galilei verurteilte und Kopernikus auf den Index der verbotenen Bücher setzte, sich in umfangreichen Ausführungen zu derselben neuzeitlichen Physik des Himmels und der Erde bekennt, deren bahnbrechende Begründer unter anderen jene beiden Männer waren? Man hat das Empfinden
Der Autor, der von der Bühne im Namen seiner Zeit sprechen soll, braucht für sein Werk einen Glauben, und wäre es selbst wie bei der Ausnahme Sartre und seiner Schule — ein Glaube an das Nichts. Was für ein Credo will man jedoch von unserer Generation fordern, der innerhalb von einem Vierteljahrhundert viermal die Schulbücher geändert wurden und die man von einem Tag zum anderen zwang, das zu besudeln, was man sie eben noch zu verehren angehalten hatte? Und hinter dem Wertzerfall, den diese Jugend in ihrem engsten Kreis erlebte, steht nun die nackte Existenzangst, gestachelt durch
Ich bin im zweiten Weltkrieg Frontoffizier gewesen und war viereinhalb Jahre in russischer Gefangenschaft. Sehr viele von uns waren recht jung, als sie begeistert in den Jahren vor und nach 1938 dem „Neuen“ nachliefen. Niemand konnte damals in die Zukunft sehen und erkennen, was sich später als schlecht erweisen sollte.Sie können, wenn Sie es nicht selbst wissen, alte, absolut treue österreichische Offiziere fragen, ob diese Offiziere in ihrer Mehrzahl charakterlich und fachlich Ihre Beurteilung verdienen. Sie werden meistens das Gegenteil hören.Diese Offiziere haben in der Mehrzahl,
Einige in der Aussprache über unser künftiges Bundesheer geäußerte Befürchtungen lassen erkennen, .daß wir doch allzusehr unter Eindrücken stehen, die wir aus persönlichen Erlebnissen mit einzelnen Angehörigen der Wehrmacht empfangen haben. Was während der letzten Kriegsjahre auf den Kasernenhöfen sich manche Hohlköpfe an frecher Anmaßung gegenüber der Mannschaft geleistet haben, wäre in normalem Dienstbetrieb eines regulären Heeres kaum möglich gewesen. Vergessen wir doch nicht, daß nationalsozialistische Schlagworte auch in die Wehrmacht eingedrungen sind und daß infolge
Das zukünftige österreichische Bundesheer wird auch als ein nur der Verteidigung der Grenzen dienendes Heer eine große Tradition haben. Die Karpatenkämpfe und die Isonzo-schlachten des ersten Weltkrieges sind das Be- wundernswerteste an Schutz des Vaterlandes, was man sich überhaupt vorstellen kann. Zwei geschichtliche Daten müssen im Hinblick auf die zukünftige Aufgabe des österreichischen Bundesheeres noch erwähnt werden. Im Jahre 1915 standen auf italienischer Seite 35 Divisionen und 350 Bataillone, auf österreichisch-ungarischer dagegen nur 122 Bataillone, und diese bestehend aus
Bekanntlich verpflichtet das Moskauer Memorandum vom 15. April 195 5 Oesterreich, eine dauernde Neutralität nach dem Vorbilde der Schweiz zu beobachten, welche durch die Großmächte anerkannt werden soll. Diese haben sich aber schön durch die Präambel des am 15. Mai 1955 in Wien unterzeichneten Staatsvertrages verpflichtet, die Bewerbung Oesterreichs um Zulassung zur Organisation der Vereinten Nationen zu unterstützen. Es erhebt sich daher die Frage, wie sich der Zustand der dauernden Neutralität eines Staates mit der Stellung eines Mitgliedes der Vereinten Nationen vereinbaren
Die gegenwärtig in Oesterreich unkontrolliert und fast unbeschränkt durchgeführte Tötung der Kinder im Mutterleib kann nicht länger schweigend hingenommen werden. Oesterreich ist gegenwärtig das an Geburten ärmste Land Europas. Die Stadt Wien hatte im Jahre 1953 nur noch 12.161 Geburten, während es 1948 noch 20.757 waren, obwohl schon dieses Jahr einen Tiefstand bei einer Stadt von beinahe 2 Millionen Einwohnern darstellt. Die Zahl der Abtreibungen im Verhältnis zu der der Geburten wird an manchen größeren Krankenhäusern mit 10:1 geschätzt und die Gesamtzahl der Abtreibungen in
Der Begriff „N e u e Kirchenmusik" will weder einschränkend, noch verallgemeinernd gedeutet werden. Er bezeichnet nicht die Neutöner als solche, noch das zeitgenössische Schaffen als solches, sondern vor und über allem andern die sich im Sinne der liturgischen Erneuerung vom Dekorativen und rein Gefühlsmäßigen wieder zum Kultisch-Funktionalen neigende Ausdrucksweise, wie sie im gregorianischen Choral vollendet vorgebildet ist und sich in der altmeisterlichen Polyphonic räumlich auslebt. Damit sind bereits die geistigen und künstlerischen Quellen genannt, von denen sie ihre