Nach der Chorprobe gehen alle ins Gasthaus. Auch nach -L 1 anderen Anspannungen weiß man, wie man sie angenehm ausklingen lassen kann. Zur Probe mit dem Auto; ins fünfzig Meter entfernte Gasthaus natürlich auch nicht zu Fuß, sondern wieder mit dem Auto - damit anschließend die Strecke zurück zum Auto nicht etwa zu Fuß bewältigt werden muß. Darauf angesprochen, daß solches Tun unerlaubt sei, lachen einen alle aus: Ja, g'rad so kennen wir ihn, unseren naiven Natur- ' Schützer. Hermann Knoflacher zur FURCHE: „Wir haben verlernt, uns verantwortlich zu verhalten. Die Ethik ist uns
Schön langsam gehen die ersten Mitschüler in Pension. In den wirren Zeiten nach dem Krieg gab es ja in allen Schulen, die ich besucht hatte, Mitschüler, die einige Jahre älter waren als ich. Der eine ging wegen seiner Alkoholsucht; ein Endfünfziger hatte nach über vierzig Dienstjahren so genug, daß ihn jede Nacht das Asthma plagte. Einer wurde „freigestellt”, weil die Firma aufgehaust ist, in der er dreißig Jahre lang ...Man trifft sich dann, in unserer kleinen Stadt, noch seltener als vorher. Sie sind braungebrannt, wie das Bauern, Straßenarbeiter und Pensionisten in diesem vom
Für die meisten Alpenländer scheint es derzeit kein wichtigeres Problem zu geben: der Ausverkauf des größten Schatzes, den sie noch haben, nämlich des klaren Trinkwassers. Es wird der Teufel an die Wand gemalt - der Wasserklau geht um. Irgendwer in Brüssel wird beschließen, daß Tirol, Salzburg oder Vorarlberg jenes Wasser, das derzeit als Drau, Lech, Inn oder Salzach mehr oder weniger verdreckt das Land verläßt, in Röhren gefaßt wird, um den Wasserbedarf trockener Länder ringsum zu stillen.Daß dies alles weitgehend leeres Gerede ist, beweist ein Blick auf die
„Hier möchte ich auch nicht wohnen!“ sagte Verkehrsminister Rudolf Streicher während der ORF-Sendung „Argumente“ am 9. März 1988 in Innsbruck, als es um die Lebensqualität in Teilen von Österreichs Fremdenverkehrsland Nr. 1 ging. Er muß auchnicht da leben. Tausende Personen im Inntal wie im Wipptal waren vor der Autobahn da. Sie haben da ihr Haus, ihre Felder und Wälder.Sie begrüßten am Beginn der sechziger Jahre die neue Straße begeistert, weil sie Erlösung von nicht mehr tragbaren Zuständen versprach: einen halben Tag Fahrzeit von Innsbruck nach Kufstein, mehrere Stunden
Ich kenne wenige Leute, die es beunruhigt, daß in Österreich mehr Leute in den Gefängnissen sitzen als in jedem anderen vergleichbaren Land. So wie Christian Broda (FURCHE 5/1986) weiß ich nicht die richtige Antwort auf die Frage, warum das so ist.Mit Christian Broda bin ich der Meinung, daß man sich bemühen sollte, Alternativen zur Freiheitsstrafe zu entwickeln.Dieses menschlich so sympathische Eintreten für weniger Ein-sperren öffnet Broda auch die Spalten von Zeitungen, mit denen erweltanßchaulich nicht sehr viel gemeinsam hat. Und es lenkt seine Vision der „gefängnislosen
Der österreichische Wald ist todkrank. Über Ausmaß und Ursache streiten Fachleute und Politiker (FURCHE 23/1985). Was kann unseren Bäumen nun tatsächlich noch helfen?
Die Forstgelehrten streiten, und die Forstbürokraten hüllen sich in Schweigen. Der Bürger findet den Zustand der Wälder längst beängstigend: Es ist bereits fünf nach zwölf.
Aus privater Initiative entstand vor acht Jahren das KIT. Es hilft Drogensüchtigen, diesen scheinbar rettungslos Verlorenen, auf dem Weg ins Leben zurück. Nicht jeder wird geheilt, aber jedem, der es versucht, wird eine Chance gegeben.
Alle Zeitungen sind voll davon. Der-_ Innenminister ist mit den Oppositionsparteien der Meinung, das alles sei in erster Linie ein Polizeiproblem. Und wenn es passiert ist, dann weiß man allenfalls, daß Kalksburg überbelegt und auf Monate ausgebucht ist. Was sonst noch?Anfang November feierte in einer aufgelassenen Haushaltungsschule bei Steinach am Brenner das KIT (Kontakt, Information, Therapie) sein fünfjähriges Bestehen, öster-reichs „Drogenpapst" Univ.-Prof. Dr. Kornelius Kryspin-Exner sagte auf der Festversammlung, allein das fünfjährige Bestehen dieser Institution sei