Fast alle europäischen Staaten, die während des Krieges von Hitlers Armeen besetzt waren, haben 6eit ihrer Befreiung und der Wiederaufrichtung der demokratischen Ordnung ihren Völkern neue Verfassungen gegeben, in denen sich die großen politischen und sozialen Veränderungen widerspiegeln sollen, die der Krieg über unseren Kontinent gebracht hat. Auch die Tschechoslowakei hat am 26. Mai 1946 eine Nationalversammlung gewählt, der sie die Aufgabe übertrug, innerhalb zweier Jahre eine neue Konstitution zu schaffen. Von diesen Arbeiten hat man im Ausland im Trubel der großen Ereignisse
Als Ministerpräsident Gottwald am 25. Februar die Liste seines neuen Kabinetts bekanntgab, konnte man wahrnehmen, daß sie vier Minister aus den Reihen der zwei nicht linkssozialistischen tschechischen Parteien und einen Staatssekretär aus den Reihen der slowakischen Demokraten enthielt. Es schien einen Augenblick, als sei die „Nationale Front", die Dachorganisation aller erlaubten Parteien, aus der großen Krise unverändert hervorgegangen. Manche glaubten schon von einer Kompromißbereitschaft Gottwalds, der doch ursprünglich nicht nur ein Ausscheiden der renitenten zwölf Minister
Keine Frage des staatlichen Neubaues wird gegenwärtig in Deutschland so eifrig diskutiert, wie die seiner künftigen Grenzen. Eine Reihe von deutschen Parteiführern hat zu der Frage der Odergrenze, des Ruhrgebietes und der Saar Stellung genommen. Seit die Übergabe Ostelbiens an Polen verfügt und eine schon vollzogene Tatsache schuf, konzentriert sich eben alle Sorge auf die Westgrenzen, jene Grenzen, die nunmehr Gegenstand eingehender Besprediungen der großen Vier sind. Fast alle Nachbarn Deutsdilands im Westen fordern Gebietsabtretungen und es besteht auf Seiten der Schiedsrichter
Mit außergewöhnlicher Spannung und geteilten Erwartungen verfolgte die ganze Welt die Ergebnisse der Kongreßwahlen in den Vereinigten Staaten. Überall war man sich dessen bewußt, in welch hohem Maße die Politik der nächsten Jahre, ja vielleicht gar eines Jahrzehnts, von dem Ausgang dieses Votums bestimmt sein wird. In Amerika selbst ging es letzten Endes um das Erbe Roosevelts, den „New Deal“, der vor zehn Jahren Gegenstand heftiger Kämpfe zwischen dem reformistischen Präsidenten und dem konservativen Unternehmertum, das schließlich sogar das Bundesgericht anrief, geworden war.
Die größte Tragödie Mitteleuropas in diesem schmerzerfüllten Jahrhundert geht nun ihrem Ende entgegen: rund drei Millionen Menschen haben das Land Marbods als heimatlose Bettler wieder verlassen. Was heute noch von der ursprünglichen Bevölkerung der Grenzgebiete der Tschechoslowakischen Republik zurückgeblieben ist, lebt in nationalen Mischehen oder ist bei den Arbeiten tief unter der Erde unentbehrlich. Es mag sein, daß die Zahl der Zurückgebliebenen wirklich an die 300.000 Menschen beträgt, aber was sagt diese Zahl, wenn sie richtig ist, neben den drei Millionen, die ihre Heimat
Es erscheint fast wie ein Treppenwitz jüngster Geschichte, daß eine der ältesten Widerstandsbewegungen im Donauland gerade in Südmähren entstand. Dies deshalb, weil heute oft die Rede davon ist, wie sehr im sudetendeutschen Gebiet nazistisches Gedankengut verbreitet worden sei, aber so wenig Kenntnis dafür besteht, daß gerade in Südmähren und Südböhmen ein konservatives, tief christliches Volkstum daheim war, das gegen den Nazismus eine Immunität bewahrte, wie sie anderwärts nicht allzuoft zu finden war. Nicht umsonst war einer der führenden Männer des antinazistischen
Rund zwei Millionen Seelen zählte das Deutschtum in den drei Donaustaaten Ungarn, Rumänien und Jugoslawien vor Beginn dieses mörderischen Krieges. Heute, nachdem die Furien des Krieges durch diese Lande, die ein Paradies lukullischer Träume waren, gezogen sind, ist weder von den Südostdeutschen noch von den Reichtümern viel übriggeblieben. Die Pioniermission, die ihnen Maria Theresia und ihr großer Sohn überantwortet haben, ist beendet, sie selbst vertrieben und ihr Besitz aufgeteilt. Nur die Gräber werden ewig an sie gemahnen.Ungarn ist dabei, das Problem der Dönauschwabcn, die
„Kreuze weg!“ — Das ist nun schon seit Monaten die Devise, unter der im Lande unter der Tatra der Kampf geführt wird. Zwar behaupten , die Kreuzstürmer, daß ihre Gegnerschaft nicht gegen das Symbol der Kirche, sondern nur gegen seinen Mißbrauch zu politischen Zwecken gerichtet sei — /aber wer die Geschichte der zwanziger Jahre kennt, wird wissen, daß auch damals unter anderem Vorzeichen ein ähnlicher heftiger Feldzug gegen die christlich-nationalen Anschauungen der Slowaken geführt wurde. Der Auftakt kam damals aus Prag:Heute aber haben Kräfte in der Slowakei, die ihren gegen
„Selig, ihr Armen; denn euer Ist das Reich Gottes!Selig, die ihr jetzt weinet; ihr werdet lachen!Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen.“Luk. 6, 20—22Es ist bitter kalt draußen und der Wind pfeift über das Land, das ein weißer Schneeteppich den Blicken verhüllt. Die Sterne sind aufgegangen und flimmern, zum Greifen nahe, am Firmament. Und ich, einer von denen, deren Stunden in diesem niederösterreichischen Lande gezählt sind, wandere hinaus aus jenem Dorf, das nicht nur mir, sondern vielen Hunderten zum vorläufigen Asyl' geworden ist. Der Teich, auf dem sich sonst Gänse