Zum 120. Geburtstag am 3. Juli:Religiöse Spuren im Werk Kafkas.Was habe ich mit Juden gemeinsam? Ich habe kaum etwas mit mir gemeinsam und sollte mich ganz still, zufrieden damit daß ich atmen kann in einen Winkel stellen. Es war Anfang Jänner 1914, als Franz Kafka diese Zeilen ins Tagebuch schrieb. Die bedrückende Geschichte "Der Verschollene", die den ausweglosen Weg eines Jugendlichen nach Amerika erzählt, auch er mochte Freiheit gesucht haben, lag schon hinter ihm; ebenso die in einer Winternacht des Jahres 1912 niedergeschriebene, groteske Kurzgeschichte "Die Verwandlung".
Gott als "Stimme verschwebenden Schweigens" erfahren.Martin Buber zum 125. Geburtstag.Zion ist Größeres als ein Stück Land in Vorderasien ... Von Zion soll wieder wie einst die Lehre ausgehen. Es ist der Grundstein des messianischen Menschheitsbaus. Es ist die unendliche Aufgabe der jüdischen Volksseele.Das schrieb der sozialistisch gesonnene Zionist Martin Buber im Jahr 1918. Damals schien ihm, dass Zion für das Judentum nur durch Arbeit gewonnen werden könne, die das Brachliegende aufbaut und sich zugestaltet. Er war nicht zuletzt die zerfallene Welt Europas am Ende des Ersten
Das jüdisch-christliche Gottesbild zeichnet einen Gott, der ganz anders ist als die Götzen der Menschen. In der Bioethikdebatte droht dies verlorenzugehen. Eine theologische Einmischung.Erlöserfiguren und Erlösungskonstellationen wandelten sich in der Geschichte zum Teil dramatisch ab. Unverkennbar zeigt sich eine grundsätzliche Alternative, die ihre Spuren durch die Jahrtausende gelegt hat: die Alternative zwischen dem unbegreiflichen Gott Israels, den keine List oder Taktik manipulieren kann, und dem glänzenden Blendwerk, das zwischen den archaischen Formen des fruchtbaren Stieres und
Der 28. November 2001 ist Stefan Zweigs 120. Geburtstag. Bald, am 22. Februar 2002, jährt sich auch sein selbst gewählter Todestag zum 60. Mal: Mit seiner Frau Lotte wusste der Dichter keinen anderen Weg, Ruhe zu finden.Stefan Zweig, so urteilte sein feinsinniger Zeit- und Leidensgenosse Franz Werfel im Frühjahr 1942, erkannte die "ganze eisige, unlösbare Tragik des Menschen auf Erden, die eine metaphysische Tragik ist und daher jedes ausgeklügelten Heilmittels spottet. Es war in ihm zuletzt nur mehr schwarze Hoffnungslosigkeit, das Gefühl der Schwäche und ein bisschen ohnmächtige
Es ist der 26. Juli 2001. Die Via Dolorosa in der Jerusalemer Altstadt ist menschenleer, die meisten Läden sind geschlossen. Da und dort hockt einer in seinem engen Lokal und arbeitet etwas vor sich hin, andere haben sich zusammen getan und spielen traditionelle Spiele. Alle drückt die tote Zeit. Ein freudiger Armenier, der uns erblickt hat, erklärt uns, er wolle seinen Platz hier auflösen und nach Tel Aviv gehen. Kein Geschäft - kein Leben; und das gerade heute, da ihm seine Gattin nach acht Jahren eine Tochter geboren habe. So formt er rasch ein Paar Ohrhänger und schenkt sie uns; dazu
Ein Exilierter, auch in der Religion, blieb Franz Werfel. Wandernd
zwischen Judentum und Katholizismus war für ihn klar - was viele
Christen erst heute begreifen: Die Kirche wird überflüssig, wenn ihr
Israel fehlt.