Ein Lokalaugenschein in Schelesen/ÇZelizy, wo der "Brief an den Vater" entstand.Die Pension Stüdl, in der Franz Kafka mehrmals abgestiegen war, existiert nicht mehr. Jedenfalls nicht als Pension, als Wohnhaus am Eingang zum Dorf Schelesen, das heute ÇZelizy heißt, schon, wenn man aus der Richtung Liboch (LibÇechov) kommt. Allerdings scheint das Gebäude, wenn man es mit Fotos aus der Zeit Kafkas vergleicht, baulich einige Einbußen erlitten zu haben. Denn als gepflegt kann man es nicht bezeichnen. Immerhin trägt es eine Aufschrift in tschechischer Sprache, dass dort der Schriftsteller
Der vor acht Tagen ermordete serbische Ministerpräsident Zoran Djindji´c ist am Wochenende unter ungeheurer Anteilnahme der Bevölkerung beerdigt worden. Das soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass es in dem größten post-jugoslawischen Staat eigentlich keinen politischen Konsens über die künftige Führung des Landes gibt. Vor allem sollten sich die europäischen Politiker darüber im Klaren sein, dass ohne ihre Hilfe dem Lande und damit der Region die Gefahr droht, im Chaos zu versinken.Denn das Kondominium Serbien-Montenegro ist weit davon entfernt, konsolidiert zu sein. Serbien
Vier Kandidaten rittern um die Nachfolge von Václav Havel. Eine langwierige Entscheidung zeichnet sich ab.Wer wird neuer Herr auf dem Hradschin? Am Mittwoch dieser Woche begannen die tschechischen Abgeordneten und Senatoren mit der schwierigen Aufgabe, einen neuen Staatspräsidenten zu wählen. Niemand in der tschechische Öffentlichkeit erwartet sich jedoch von diesem Wahlgang am 15. Januar eine Entscheidung über die Nachfolge des Dichterpräsidenten. Von den Kandidaten um das höchste Amt im Staate ist keiner so unumstritten, dass er sich schon im ersten Wahlgang durchsetzen kann. Sollte
Kein Beitrittshindernis sehen die EU-Gutachten in den BenesÇ-Dekreten. "Abstoßend" ist das Gesetz Nr. 115, das "Straffreistellungsgesetz", aber trotzdem - und dagegen sollte die tschechische Seite etwas tun.Es kreißte der Berg - so heißt es sprichwörtlich - und gebar eine Maus. Daran muss man denken, wenn man sich die diversen professoralen Gutachten zu den BenesÇ-Dekreten ansieht. Sie alle sollen die Frage klären, ob diese Dekrete ein Hindernis für den Beitritt Tschechiens zur Europäischen Union darstellen. In der Mehrheit kamen die Gutachter zu dem Schluss: Rechtlich gesehen kein
Serbien wählt einen neuen Präsidenten. Absurderweise spitzt sich gerade der Wahlkampf um das politische Amt mit demWird das Ergebnis der serbischen Präsidentenwahlen vom kommenden Sonntag zur politischen Konsolidierung der größten der ehemaligen jugoslawischen Teilrepubliken beitragen? Eher im Gegenteil: Ihr Ausgang wird den Auftakt zum entscheidenden Kampf um die Macht in Serbien bilden.Den über sechs Millionen Wahlberechtigten präsentieren sich elf Bewerber. Aber die Entscheidung wird zwischen zwei von ihnen fallen: Dem derzeitigen Präsidenten, der nur noch auf dem Papier
Am Ostersonntag läuft das Ultimatum an Jugoslawien ab, zahlreiche Ex-Politiker an das Gericht in Den Haag auszuliefern.Bis Juni haben die Parlamente von Montenegro, Serbien und Jugoslawien Zeit, den kürzlich geschlossenen Vertrag zu ratifizieren, dem zufolge aus der Bundesrepublik Jugoslawien ein Zusammenschluss der nahezu unabhängigen Staaten Serbien und Montenegro werden soll. Nur mehr wenige Tage läuft hingegen ein anderes Ultimatum an die Bundesrepublik Jugoslawien. Der kommende Sonntag, 31. März, ist hierfür das entscheidend Datum. Ein Lostag, wie man gewöhnlich sagt. Dass es der
Am 17. November wird im Kosovo gewählt: ein Schritt in Richtung Stabilisierung, aber auch Anlass für neue Konflikte um die Zukunft der Region.Gäbe es nicht den Krieg in Afghanistan und die Jagd nach Bin Laden und seinen Terroristen - die am kommenden Wochenende stattfindenden Wahlen im Kosovo würden weit größere Aufmerksamkeit in der Weltöffentlichkeit finden als es derzeit der Fall ist. Schließlich sind erst zwei Jahre vergangen, seit die NATO militärisch der blutigen Unterdrückung der angestammten Bevölkerung durch die jugoslawische Armee und die serbische Polizei in der zu 90
Obwohl die Nato bisher erfolgreich Waffen sammelt, ist sie in Mazedonien zunehmend weniger gern gesehen. Die Spannung im Land wächst.Es war fast zu schön, um wahr zu sein: Die albanischen Rebellen in Mazedonien lieferten bei den Sammelstellen der Nato ihre Waffen mit einem Eifer ab, als hätten sie nur darauf gewartet, sie schnellstens loszuwerden. Innerhalb kurzer Zeit hatten sie von den 3.300 Feuerwaffen, die sie angeblich besaßen, an die 1.400 abgegeben - weit mehr als sie in der ersten Etappe hätten abliefern sollen. Das veranlasste einen Reporter auf einer Nato-Pressekonferenz zur
Die jugoslawische Idee ist schon seit langem tot - der Staat "Bundesrepublik Jugoslawien" kann aber offensichtlich nicht sterben. Weil seine Existenz jetzt sowohl von den Machthabern in Belgrad als auch von den internationalen Instanzen als praktisch angesehen wird. Dabei scheint weder die eine noch die andere Seite zu stören, dass dieses staatliche Gebilde weder ein Bundesstaat war und ist, noch irgendetwas Jugoslawisches an sich hatte und hat.Denn nach dem Zerfall der "Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien" hatte ihn 1992 der damalige serbische Präsident Slobodan Milosevi'c ins
Mazedonien hofft auf Frieden, stellt sich aber auf einen langen
Konflikt ein. Ohne große Begeisterung und von Gewalt überschattet
haben Albaner und Slawo-Mazedonier einen zweiten Anlauf für eine
politische Lösung genommen. Doch der Allparteienregierung wird wenig
zugetraut. Sie gilt als vom Ausland verordnete Konstruktion.