Rheater im Theater, Vorderbühne, Vorspiel. Eine fotografische Apparatur mit dem großen Auge des Zyklopen tritt auf. Darunter ich als Mike Martens, wissenschaftlicher Fotograf in Götz Löpelmanns Stück „Darwins Reise”. Damals, bei einer meiner ersten größeren Rollen Ende der 70er Jahre im Studententheater im Fribourg, war Schauspieler und Fotograf noch in Personalunion, die zukünftige Perspektive für das eine oder andere noch unentschieden. Das Letztere nahm in den 80er Jahren überhand, auch wenn die „schauspielerischen” Eskapaden bis heute u. a. in Kunstaktionen und
Wo sich Menschen mit der Kirche schwer tun: aufregende Befunde, über die der Verfasser schon im Mai beim Dreiländertreffen kath. Publizisten in Dürnstein sprach. Hier ein Auszug in Schriftform.
Der überaus rasche Wandel unserer Gesellschaft läßt Erfahrung rascher veralten als sie gewonnen werden kann. Daher ist dringend eine Verringerung des Tempos gesellschaftlicher Veränderung geboten.
Was muß ein dauernd neutraler Staat an Verteidigungsanstrengungen im Minimum erbringen, wenn er diesen Status im Konfliktfall mit Erfolg beanspruchen und durchhalten will? Und welche Vorwirkungen außenpolitischer Art ergeben sich aus der Neutralität schon in Friedenszeiten?Die Fragen stellen sich, lassen sich aber nicht ein für allemal gültig beantworten. Es sei denn mit Generalformeln: Man muß in „angemessenem Rahmen“ Verteidigungsmittel bereitstellen, dem Rüstungsstand anderer Staaten angepaßt, aber auch der eigenen wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit.Und der dauernd Neutrale
Am 24. September steht das Schweizer Volk vor einer seiner wichtigsten Entscheidungen seit Bestehen des Bundesstaates. Es muß an der Urne sein Ja oder Nein zum neuen Kanton Jura abgeben. Damit soll auch der Schlußstrich unter eine 163jährige Fehlentwicklung gezogen werden. Grund genug, sich mit diesem Problem auseinanderzusetzen: Der Schweizer Journalist Peter Schellenberg schildert hier die historische Entwicklung und gegenwärtige Tendenzen. Professor Theodor Veiter durchleuchtet die Problematik aus völkerrechtlicher Sicht.
Kammerschauspielerin Annemarie Düringer: ihren Schweizer Landsleuten und Theaterfreunden eine ferne Märchenerscheinung, durchmaß sie doch nach ihrer Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien eine so steile Bühnenlaufbahn, daß es — mit Ausnahme ihrer Mitwirkung an den Luzerner Festwochen als Recha neben Ernst Deutsch in einer Inszenierung von Horst Gneckow — nicht gelang, sie an eine Schweizer Bühne zu binden. Das Schillertheater, Berlin, die Kammerspiele München und das Wiener Burgtheater sind die drei großen Bühnen, an denen sie nach ihren eigenen Worten immer wieder das
„Vier Tote täglich als Opfer der Rauschmittelsüchtigkeit allein in New York; zehn hingerichtete Rauschgifthändler im Monat Dezember in der persischen Hauptstadt Teheran.“ Mit diesen beiden erschreckenden Zahlen leitete der Generalsekretär der Interpol, Jean Nepote, sein Referat über den illegalen Handel mit Rauschmitteln ein.Nepote machte diese alarmierenden Ausführungen auf einem internationalen Syposium, das unter der Leitung des Schriftstellers Arthur Koestler während zwei Tagen im Gottlieb-Duttweiler-Institut für wirtschaftliche und soziale Studien in Rüschlikon, Zürich,
Ein unverkennbares Kennzeichen der Eidgenossenschaft liegt in ihrer Vielgestaltigkeit und der möglichst weit bewahrten Eigenständigkeit ihrer Teile. Sowohl in ihrem Landschaftsund Naturbild, in ihrer ganzen Zusammensetzung und Gliederung, wie auch in ihrem geschichtlichen Werden und Wachsen zeigt sich dieses Merkmal deutlich und klar. Auch der größte Einschnitt in der neueren Entwicklung der schweizerischen Volksgemeinschaft, der Uebergang vom Staatenbund zur gemeinsamen Bundesverfassung in der Mitte des letzten Jahrhunderts, hat diesem seit der Gründung des Bundes im Jahre 1291
Seit Kriegsende besitzt Rußland unter albanischer Flagge einen U-Boot-Stützpunkt auf der Insel Sasseno am Ausgang der Adria. Die Schwäche dieses bolschewistischen Gibraltars liegt darin, daß sein Hinterland strategisch und politisch ungesichert ist. Im Falle eines offenen Konfliktes wäre Albanien von Rußland isoliert, und man darf annehmen, daß die NATO-Pläne den sofortigen Einmarsch aus Griechenland vorsehen. Auch konnte Albanien nicht zum Ausgangspunkt einer ideologischen Durchdringung des Balkans in Friedenszeiten ausgestaltet werden, steht es doch mit seinen beiden Nachbarn,
Die zweite Hälfte des Jahrhunderts wird im Zeichen der politischen Emanzipation der unterentwickelten Länder stehen. Dem Anschein nach überschattet wohl die Gefahr eines Atomkrieges alle anderen Probleme der kommenden Jahre, aber bei näherer Betrachtung liegt das Schwergewicht des Weltgeschehens doch nicht auf der Linie Washington-London, sondern in Südasien und Nordafrika. Es müßte ein Wahnwitziger kommen, um einen Atomkrieg auszulösen. Weder in Moskau noch in Washington liegt nun die Führung in solchen Händen. In Amerika wäre dies unter allen Umständen ausgeschlossen, weil die
Die Arbeitskonflikte verursachen soziale Störungen und materielle Verluste, deren Ausmaß nicht genau erfaßt werden kann. Ihre psychologischen Rückwirkungen, die Spannungen, die dem offenen Konflikt vorausgehen und die eine anhaltende Arbeitsniederlegung hinterläßt, können zahlenmäßig überhaupt nicht ausgedrückt werden. Ebenso entziehen sich die Nebenwirkungen wirtschaftlicher Art einer genauen Errechnung. Die großen politischen Streiks in Frankreich in der Zeitspanne von 1947 bis 1949 haben z. B. den Tourismus bis weit in die Jahre 1950/51 beeinträchtigt, doch läßt sich der
In früheren Jahrhunderten kämpfte man gegen die Uebertragung der Seuchen mit denf' Mittel der Quarantäne. Das war kostspielig und wirkungslos. Schiffe, die aus Gegenden kamen, wo eine Seuche herrschte, oder die einen an Seuche erkrankten Passagier an Bord hatten, wurden bei der ersten Landung mit einer gelben Flagge bezeichnet und mußten so vierzig Tage, vom Ankunftstag oder demjenigen der letzten Erkrankung an Bord an gezählt, isoliert verbringen. Für die Schiffe und die Besatzung war dies recht nachteilig, für den angelaufenen Hafen bot dies aber nicht unbedingt Schutz gegen eine
Im Sommer 1947 führte ein Zufall zum sensationellsten archäologischen Ereignis unserer Ttege, zur Entdeckung der bisher ältesten Texte der Heiligen Schrift. Aus einer Ziegenherde, die an den Hängen nordwestlich des Toten Meeres weidete, verlief sich im Frühling 1947 ein Tier. Mohammed, der „Wolf“, ein aufgeweckter Beduinenjunge vom Taamirestamm, stieg ihm nach und gelangte dabei zu einer runden, fensterartigen Oeffnung in der Felswand. Er warf einen Stein ins Innere und hörte, wie dort in der Tiefe etwas zerbrach. Als er später mit einem Kameraden wiederkam, zwängten sie sich durch
Erzürnt hat Oberst Nasser im Buch der Weltpolitik weitergeblättert. Der Text der Gegenwart mißfiel ihm, er schlug daher entschlossen die nächste Seite auf. Die Geschichte lehrt uns aber, daß man in der Politik unbequeme Etappen nicht ausschalten und sich den mühsamen Aufstieg, den andere gehen mußten, durch irgendwelche revolutionäre Handlungen ersparen kann. Nasser wird nicht der erste Staatsmann aus einem unentwickelten Lande sein, der erfahren wird müssen, daß die Weltgeschichte niemandem einen „Extra-Sessellift“ zur Verfügung stellt, um während eines Bruchteiles der normal
Der Gebirgsdamm quer durch Europa bestimmte die Geschichte des Abendlandes, solange er stärker war als die Technik. Noch vor anderthalb Jahrhunderten bildeten die Alpen ein ärgerliches Hindernis für die Italienpolitik Napoleons, weshalb er — nach dem schwierigen Winterübergang über den großen St.-Bernhard-Paß — die Simplonstraße bauen ließ. Sie wurde am 25. September 1805 beendigt und dient heute noch als Uebergang, muß aber modernisiert werden. Der Autoverkehr von heute stellt höhere Ansprüche an die Straße, als einst die Geschütze.Im Ausmaße, wie sich im vorigen
Die nachfolgenden Aufzeichnungen fand ich kürzlich unter den mir von Hofrat Ludwig K a r p a t h, dem Wiener Musikschriftsteller und Konsulenten des Unterrichtsministeriums, im Jahre 1936 übergebenen Papieren. Da der darin geschilderte Papstbesuch in den bisherigen Liszt-Biographien nur ganz flüchtig erwähnt wird, darf der durch einen verschollenen zeitgenössischen Brief dokumentierte Bericht auch jetzt noch besonderes Interesse beanspruchen. Er lautet auszugsweise:Keinem zweiten Künstler wurde so viel und so herzlich gehuldigt wie Franz Liszt. Die höchste Auszeichnung, die dem frommen
Jahre hindurch war die Weltpolitik hoffnungslos erstarrt. Aus dem Gegensatz zwischen West und Ost schien es keinen Ausweg zu geben. Seit einigen Wochen ist nun die gesamte Weltpolitik kräftig in Fluß geraten. Bald hier, bald dort entdeckt man neue Verständigungsgrundlagen, Rußland lenkte in Oesterreich und Rotchina in der Formosa-Frage ein, in Bandung zeichneten sich die ersten Umrisse einer neuen gemeinsamen Politik der Neutralität ab, die alle regionalen Zerwürfnisse beiseite schiebt, um den Grundsatz der Nichteinmischung zu verwirklichen. Auch in Amerika scheint das Eis allmählich
Für die Geologie gilt seit jeher der Ostrdnd des Pazifischen Ozeans als das am meisten durch Erdbeben gefährdete Gebiet der Erde. Für die Weltpolitik hingegen war es in den letzten Jahren sein Westrand. Syngman Rhee kann sich mit der Zweiteilung Koreas nicht abfinden; er spielte lange Zeit hindurch mit dem Gedanken, mit einem genau berechneten „Zufall“ einen neuen Konflikt auszulösen, um die Vereinten Nationen ein zweites Mal zu einem Krieg gegen Rotchina zu zwingen. Tschiangkaischek in Formosa zeigte sich wohl etwas vorsichtiger, aber vor einigen Wochen mußte Präsident Eisenhower
Das Wort „Schweiz“ ruft zunächst das Bild einer mächtigen und vielgestaltigen Natur hervor. Als weitere Assoziation folgt die Erinnerung an einen außergewöhnlichen, durch Jahrhunderte stetigen Geschichtsverlauf, in dessen Werden sich Ideen entscheidender humaner Lebens- und Gesellschaftsgestaltung verwirklicht haben. Ein drittes mit dem Begriff Schweiz verbundenes Signum wird durch die hochqualifizierte Präzisionsarbeit bezeichnet, in der sich die besondere Sorgfalt im Denken und Tun des Schweizers ausprägt.Das kulturelle Leben der Schweiz spielt sich in weniger spektakulären Formen
Die einzige Welthandelsorganisation, die wir besitzen, der GATT, ist als Notlösung entstanden und erhielt seinen Namen durch einen Zufall. Dennoch hat er sich acht Jahr« hindurch gut bewährt und man ist jetzt irr Begriffe, das Abkommen auszugestalten und fester im internationalen Leben zu verankern. Was ist zunächst diese merkwürdige Organisation, wozu dient sie und wie besorgt sie ihre Aufgabe?Nach dem Kriege wollte man im Rahmen der Vereinten Nationen eine Welthandelsorganisation schaffen. Mit dem Namen ITO (International Trade Organisation) ist sie als totgeborenes Kind zur Welt
Dr Arbeiter, so wie wir ihn verstehen, ist eine einmalige geschichtliche Erscheinung, die zum erstenmal mit der industriellen Revolution in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hervortritt, um dann erst im Laufe des 19. Jahrhunderts immer deutlichere Konturen anzunehmen. Will man die Eigenart des Arbeiters, seine Stellung in der heutigen Zeit begreifen, so muß man daher stets auf diese historische Ausgangssituation zurückblicken und von da her die Wesensmerkmale zu gewinnen suchen, selbst auf die Gefahr hin, keine eindeutige begriffliche Abgrenzung zu erreichen.Entscheidend bleiben die
In der Kirche des Benediktinerinnenklosters St. Johann im einsamen Münstertal in der Schweiz, das sich jenseits des Ofenpasses gegen das obere Etschtal hin öffnet, wurden vor etwas mehr als einem halben Jahrhundert von Josef Zemp und Robert Durer oberhalb der 1492 eingebauten gotischen Gewölbe bedeutende Reste karolingischer Wandmalerei entdeckt, Szenen aus der Geschichte von David und Absalon sowie eine Himmelfahrt Christi nach dem sogenannten syrischen Schema. Die Fresken erregten internationales Aufsehen (vor allem nachdem die meisten dieser Fragmente 1910 nach Zürich ins Schweizerische
Im Jahre 1926 erschien, eine Auswahl der Briefe, die Richard Strauß und Hugo von Hofmannsthal in den Jahren 1907 bis 1918 gewechselt haben, und die sich zur Hauptsache auf die gemeinsame Arbeit an „Elektra", „Rosenkavalier“, „Ariadne auf Naxos", „Josephslegende", „Frau ohne Schatten" und „Bürger als Edelmann" beziehen. Es wurde die schöpferische Begegnung zweier einander ebenbürtiger Partner — eines großen Musikers und eines großen Dichters — sichtbar, und man erfuhr, wie alle Spannungen, die aus der Verschiedenheit der Naturen hervorwuchsen, sich im Willen zum
Die Schweiz weist dank ihrer geographischen Lage und Geschichte ein vielgestaltiges, interessantes Volkstum auf. Wie überall in Europa, ging auch hierzulande der Bauernstand während vieler hundert Jahre in Trachten einher. Diese entfalteten gegen Ende des 18. Jahrhunderts eine erstaunliche Blüte, die bis um die Mitte des 19. Jahrhunderts dauerte und dann, im beginnenden Zeitalter der Technik, langsam abstarb und zugrunde ging. Das Schweizer Volk hatte jedoch das Glück, in Frau Julie Hei- e r 1 i, Zürich, in letzter Stunde noch eine Trachtenforscherin zu bekommen, welche in unendlicher
In unserer Zeit liegt ein Zug zur Vereinfachung, Vereinheitlichung, zum Gegenständlichen. Realitätsbezogen nennen wir diese direkte Kontaktnahme mit dem Kern der Dinge, unter Vermeidung oft vieler Ausdrucksformen, die früher zur selben Mitte geführt haben. Sobald die äußere mit der inneren Realität in unmittelbarem Zusammenhang steht, ist die Aufgabe, die sich daraus für die modernen Berufe ergibt, relativ leftht zu lösen. Sobald aber zwischen äußerer und innerer Realität die ganze Weite einer Weltanschauung, einer Weltauffassung und — eines Gottesbegriffes liegen, ist die
Der Film „Dieu a besoin des hommes“ („Gott braucht Menschen“) hat auf der venezianischen Filmbiehnale einen der drei internationalen Preise davongetragen; für die künstlerische Beurteilung des Films scheint allerdings einsichtiger die Tatsache, daß die Kommunisten in der „Unätä“ triumphierten, in „Dieu a besoin des hommes“ endlich einmal einem antikirchliclien, antiklerikalen Film begegnet zu sein, und die Katholiken, das heißt das Internationale Katholische Filmbüro durch seine Jury, dem Film 'hren großen jährlichen Preis zuerkannten. Die Ambiance des Films ist durch
Die Ausführungen, die Papst Pius XII. in seiner jüngsten Ansprache an die Teilnehmer des Internationalen Kongresses für soziale Studien und für soziale Aktion zur Frage des Mitbestimmungsrechtes der Arbeiterschaft machte, erregten weltweites Aufsehen, erfuhren aber gleichzeitig auch eine derart widerspruchsvolle Kommentierung, daß ein klärendes Wort notwendig wird.Es kann keine Rede davon sein, daß nach der Meinung des Papstes die Arbeiterschaft von der Mitbestimmung, auch in wirtschaftlichen Dingen, ausgeschaltet werden soll. Das Gegenteil ist der Fall. In der Ansprache vom Mai 1950
Im Rahmen der Ersten österreichischen Ärztetagung in Salzburg, bei der namhafte Gelehrte des In- und Auslandes das Wort zu den Gegenwartsaufgaben der wissenschaftlichen und praktischen Medizin ergriffen, gab ein anerkannter Fachmann, der Vorstand der Züricher chirurgischen Universitätsklinik, Univ.-Prof. Dr. A. Brunner, eine umfassende Schau über die modernen Methoden der Behandlung der Lungentuberkulose. Wir folgen im nachstehenden den bedeutsamen Ausführungen des Forschers. „Die Furche“Die überraschenden Erfolge, die die Chemotherapie und die Entdeckung des Penicillins bei der