Bildung muss an erster Stelle stehen

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Am Beispiel der aktuellen TIMSS-Studie (Trends in International Mathematics and Science Study) - in der Österreich noch 1995 Spitzenpositionen einnahm - wird deutlich, dass es mit dem Bildungssystem in Österreich nicht zum Besten steht. Heute befindet sich die Republik in dieser Umfrage nur mehr im Mittelfeld der 36 Teilnehmerstaaten.

Im Detail betrachtet belegt Hongkong mit 607 Punkten den Führungsplatz im Bereich Mathematik, Österreich erzielte nur 505 Punkte. In den Naturwissenschaften siegte Singapur mit 587 Punkten, Österreich weist nur 526 Punkte auf. Die Studienautoren rechneten vor, dass die Leistungsunterschiede einem Rückstand von etwa 1,5 oder einem Lehrjahr betragen. Die Industriellenvereinigung (IV) nahm diese Studie zum Anlass, um erneut auf ihre Vorschläge im Bildungsbereich hinzuweisen. Zunächst müsse ein verpflichtendes Kindergartenjahr eingeführt werden und parallel dazu eine umfassende Sprachförderung, die sich insbesondere um Kinder mit Migrationshintergrund kümmert. Zusätzlich müsse laut IV die gemeinsame Lehreraus- und -weiterbildung verbessert und Bildungsstandards ebenso in den Naturwissenschaften eingeführt werden.

Ausweitung der Neuen Mittelschule

Das Konzept der Neuen Mittelschule beinhaltet für die IV viele begrüßenswerte Elemente. So tritt die Industrie für eine leistungsorientierte Differenzierung bei einem gemeinsamen vergleichbaren Bildungsangebot für alle Kinder in der Mittelstufe (10 bis 14 Jahre) ein. Bei der nun geplanten großen Ausweitung des Schulversuchs von 67 Standorten im Schuljahr 2008/2009 auf 210 Standorte im kommenden Schuljahr mahnen die Industrievertreter, dass unbedingt darauf zu achten sei, dass es zu keiner Nivellierung nach unten kommt. Es muss eine ständige Evaluation des Schulversuches stattfinden. Weiter sei bedenklich, dass nur wenige AHS am Schulversuch teilnehmen, heute unterrichten hauptsächlich Hauptschullehrer nach dem AHS-Unterstufenplan.

In Bezug auf das Regierungsprogramm befürwortet die IV das verpflichtende Kindergartenjahr. Zwar nicht im Regierungsprogramm zu finden, aber von den Ministern Claudia Schmied und Johannes Hahn diskutiert, stößt die gemeinsame Ausbildung für Lehramtskandidaten auf Zustimmung der Industrie. Die Ergebnisse der Expertenkommission, die prüfen soll, welches Konzept am besten für eine der Bologna-Struktur entsprechende durchlässige Neuorganisation der Lehramtsstudien zwischen Universitäten und Pädagogischen Hochschulen geeignet ist, werden von der IV mit Spannung erwartet. Ebenso erfreut ist die Industrie, dass die neue Regierung einige Forderungen zur Beseitigung von Doppelgleisigkeiten in den Schulbehörden in Angriff nehmen will. (tom)

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