Bund vs. Wien: die Konfrontation

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"Pädagogisch widersinnig und undurchführbar": Mit diesen Attributen bedachten der scheidende Wiener Bürgermeister Michael Häupl und Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky (beide SPÖ) Dienstag dieser Woche das von Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP, Bild re.) vorgelegte Konzept von "Deutschförderklassen", dessen Begutachtung diese Woche endet. Rund 15.000 Kinder würden dadurch aus ihrer Klassengemeinschaft herausgerissen; zudem bräuchte man rund 500 Extra-Räume, auch die zu erwartenden Kosten seien beträchtlich. Massive Kritik gab es auch an der Kürzung der Integrationsmittel für die Schulen durch die Bundesregierung. Ab 2019 könnten deshalb 350 Unterstützungspersonen nicht mehr im Einsatz sein, das Konzept der Entlastung für Lehrer werde zunichtegemacht für ein von "allen Experten abgelehntes" Projekt der separaten Deutschklassen. Im Bildungsministerium weist man das zurück. Durch die Absicherung der Ressourcen für die Deutschförderklassen (40 Millionen Euro) gelinge es, diesen Bereich unabhängig von Sondertöpfen zu machen und die Deutschförderung effizienter zu gestalten. Und bei der Schulsozialarbeit werde das Ministerium durch Umschichtungen bis Ende des Schuljahres 2018/19 in der Lage sein, die mobilen interkulturellen Teams und die Schulsozialarbeiter weiterzuführen -diese Ressourcen würden also nicht schlagartig wegfallen. Die Stadt Wien würde hingegen bei der Integration keine eigenen Mittel für mehr Lehrer und Sozialarbeiter einsetzen. Wie groß - unabhängig von der Finanzierungsfrage -der Bedarf ist, zeigt indes die Diskussion um Gewalt an Wiener Schulen. Im Mai soll es dazu einen "Runden Tisch" geben. Anders als bisher lehnt der Stadtschulrat die von der ÖVP geforderten statistischen Daten dazu aber nicht mehr ab.

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