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Nach 30 Jahren als vages Unterrichtsprinzip soll "Politische Bildung" in der Schulpraxis endlich Realität werden.

Seit 1978 ist "Politische Bildung" als eines von zwölf Unterrichtsprinzipien in den Lehrplänen der österreichischen Schulen verankert. "Politische Bildung ist eine Voraussetzung sowohl für die persönliche Entfaltung des einzelnen wie für die Weiterentwicklung des gesellschaftlichen Ganzen. Sie ist in einer Zeit, die durch zunehmende Kompliziertheit in allen Lebensbereichen gekennzeichnet ist, ein aktiver Beitrag zur Gestaltung der Gesellschaft und zur Verwirklichung der Demokratie", heißt es im Grundsatzerlass von damals. Danach passierte 25 Jahre nichts. Erst 2003 wurde der Plan in die Realität umgesetzt und, zumindest an den AHS, Politische Bildung in das Fach Geschichte integriert. "Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung" hieß das dann. Doch auch dieser Schritt trug nicht wirklich Früchte. Politische Bildung spielt im Unterricht nach wie vor eine untergeordnete Rolle.

Das wollen Unterrichtsministerin Claudia Schmied und Wissenschaftsminister Johannes Hahn nun ändern. So will Hahn noch heuer einen Lehrstuhl für "Didaktik der Politischen Bildung" einrichten, um die Lehrkräfte in Zukunft besser auf diese Aufgabe vorzubereiten. Schmied will es ihm an den Pädagogischen Hochschulen gleichtun und auch dort die Curricula angleichen.

Ob es ein eigenes Fach "Politische Bildung" geben wird, ist nach wie vor unklar. Eine Expertenkommission soll bis zum Sommer klären, ob die Verankerung als Unterrichtsprinzip ausreicht, oder ein gesonderter Unterricht notwendig ist. Dass etwas getan werden muss, ist den Ministern allerdings klar. So wurde Mitte 2007 eine "Demokratie-Initiative" gestartet, die im Jänner ein neues Flaggschiff bekam. www.entscheidend-bist-du.at heißt die neue Webseite, die auch mit einer TV- und Radiokampagne beworben wird. Das Internetportal verweist auf verschiedene Aktionen der Regierung, die Erstwähler näher an die Politik bringen sollen. So können Jugendliche beispielsweise beim Wettbewerb "Demo-Action" Projekte einreichen, die zu mehr Demokratie in ihrem Umfeld führen würden, oder beim "Demokra-Tisch" oder "Demo-Dating" mit Politikern diskutieren. Zwei Millionen Euro wurden insgesamt veranschlagt. Ob sie sich - etwa in hohen Wahlbeteiligungen der Erstwähler - niederschlagen, wird sich weisen.

www.entscheidend-bist-du.at

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