Hauptziel: Freude an der Bewegung

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Wenn man Bewegung zu einem wichtigen Bestandteil des Schulprofils machen will, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder mehr Unterrichtsstunden für alle oder besondere Förderung von sportlichen Talenten und trainingswilligen Schülerinnen und Schülern", erklärt Sepp Redl, im Unterrichtsministerium für den Schulsport zuständig.

Im "normalen Schulprofil" ist Bewegung offensichtlich nicht so wichtig. Immerhin: Es gibt einige Volks-, Haupt- und allgemeinbildende Schulen mit sportlichen Schwerpunkten, und sie sind nicht nur für angehende Profisportler gedacht. "Unsere Zielgruppe sind Schülerinnen, die sich gern bewegen", so Günter Rhabalik, Administrator des "Parhamer Gymnasiums" mit sportlichem Schwerpunkt für Mädchen in Wien. Neben gemischten Klassen mit "normalem" Stundenplan werden Sportklassen für Mädchen geführt, mit vier Sportstunden mehr pro Woche. Auch theoretisches Wissen wird vermittelt: "Sportkunde" ist ein Maturafach.

Für Burschen gibt es dasselbe Angebot etwa in der Astgasse in Wien.

Sport-Schwerpunktschulen sind so auch eine gute Vorbereitung für sportliche Berufe. Erste Prüfungen, wie der "Sportlehrwart", können, hier abgelegt werden.Verpflichtend ist das aber nicht. Die Freude an der Bewegung steht im Vordergrund.

Auch wer das Zeug zum Spitzensportler hat, ist hier an einer guten Adresse. Noch besser wäre für ihn eine Schule mit besonderer Förderung von Leistungssport. An den "Oberstufenrealgymnasien und Handelsschulen für Leistungssportler" werden österreichweit rund 500 Schüler in 35 Sportarten betreut. "Die Schulzeit dauert ein Jahr länger, die sportliche Ausbildung wird durch Trainer der Fachverbände oder einer Landessportorganisation vorgenommen", erklärt Sepp Redl. Ein Problem dabei: Durch Training und Wettkämpfe "schwänzen" einzelne Schüler oft sehr lange den Unterricht. Redl dazu: "Dies versucht die Schule durch Gruppen- und Einzelunterricht wettzumachen."

Training und Lernen Ganz so weit geht das Entgegenkommen für die Schüler von "Fußballklassen" nicht. Immerhin: Der Stundenplan ist so gestaltet, daß Vereinsspieler Unterricht und Trainingsverpflichtungen vereinbaren können.

Noch schwieriger ist es, zeitintensives Sporttraining mit einer Berufsschule zu verbinden. Auch hier lassen sich nur durch Schulzeitverlängerung Training und Unterricht unter einen Hut bringen. Ein Beispiel: die "Hotelfachschulen für Skisportler".

Wer selbst Sportlehrer oder Trainer werden will, muß an eine der "Bundesanstalten für Leibeserziehung" in Wien, Graz, Linz oder Innsbruck gehen. Das Ausbildungsangebot reicht bis zum "staatlich geprüften Ski- oder Tennislehrer" als abgeschlossene Berufsausbildung. Dazu gehören auch kaufmännische Fächer und Fremdsprachen. Den Abschluß als "staatlich geprüfter Sportlehrer", der auch zum Unterricht an Schulen berechtigt, bekommt man nur an der Wiener Bundesanstalt.

Sportbegeisterung allein reicht an diesen Schulen nicht: Aufgenommen wird nur, wer gute Vorkenntnisse hat und eine Eignungsprüfung besteht.

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