Heiße Eisen in der Bildung

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Die diesjährige Mathematik-Reifeprüfung hat für Aufregung gesorgt: Schätzungen gehen davon aus, dass jede fünfte Klausur negativ ausgefallen ist: Eltern empören sich über "Texträtsel" und einen "harten Notenschlüssel". Wie viele Schülerinnen und Schüler sich vergangene Woche bei den "Kompensationsprüfungen" verbessert haben, wird man am 27. Juni erfahren - gemeinsam mit den endgültigen Ergebnissen. An diesem Tag will Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) auch erklären, wie er die Zentralmatura reformieren will. Dass "massiv nachgeschärft" werden soll, hat er jedenfalls schon vorausgeschickt. Ein anderes Bildungsthema, die "Deutschförderklassen", wird die Öffentlichkeit noch deutlich länger beschäftigen. Wie von ÖVP und FPÖ Mitte Mai im Nationalrat beschlossen, sollen ab Herbst Schülerinnen und Schüler, bei denen sich im Zuge bundesweit standardisierter Tests keine ausreichenden Deutschkenntnisse zeigen, in separaten "Deutschförderklassen" unterstützt werden. Mindestens acht Schüler sind für die Führung einer solchen Klasse nötig, in der Primarstufe sind darin 15 Stunden Sprachtraining vorgesehen, in der Sekundarstufe 20. Fächer wie Turnen oder Zeichnen sollen gemeinsam mit der Regelklasse unterrichtet werden. Von Lehrkräften und Direktoren kommen indes Boykottaufrufe. Wiens Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky und Stadtschulratspräsident Heinrich Himmer (beide SPÖ) haben "großes Verständnis" für die Bedenken. Allerdings sei klar, "dass unsere Schulen bestehende Gesetze einhalten müssen", hieß es in einer Aussendung. Dienstag dieser Woche hat es schließlich "konstruktive Gespräche" mit dem Bildungsministerium gegeben, wie beide Seiten betonten. Wien werde nun "jene Druckpunkte, also jene Standorte, über die man gesondert sprechen muss", übermitteln. Indes hat das Bildungsministerium eine (von ihm selbst in Auftrag gegebene) Umfrage präsentiert, um die eigenen Pläne zu untermauern: Demnach halten 62 Prozent der tausend Befragten die Einführung von Deutschförderklassen für "sehr sinnvoll" und 21 Prozent für "eher sinvoll".

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