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Projektkoordinatorin Nina Hover-Reisner erklärt den aufwendigen Ablauf der Krippen-Studie

Die Furche: Die Studie über den Eingewöhnungsprozess von Krippenkindern, die seit April läuft und ab Herbst in die praktische Phase geht, braucht ja auch Probanden. Wie wird da vorgegangen?

Nina Hover-Reisner: Wir sind gerade dabei, die Kinderkrippen anzuwerben, und haben bis jetzt mit dem Kindergartenwerk und mit der MA10 (Stadt Wien) ein gutes Einvernehmen. Von diesen beiden Seiten kam eine sehr positive Resonanz. Es gibt auch eine verhaltenere Resonanz von anderen Trägern. Wir sind aber guter Hoffnung, dass wir auch diese für uns gewinnen können.

Die Furche: Womit wird die Zurückhaltung mancher begründet?

Hover-Reisner: Damit, dass die Phase der Eingewöhnung nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Pädagoginnen in den Gruppen eine sehr herausfordernde ist. Die Angst ist sehr groß, dass diese hoch sensible Zeit im Herbst noch unnötig durch eine zusätzliche Belastung gestört wird. Wir haben aber in jedem Planungsschritt darauf Bedacht genommen, dass wir möglichst wenig intervenieren und die Situation, die wir vorfinden, nicht verändern.

Die Furche: Wie ist der Versuchsablauf der dreijährigen Studie?

Hover-Reisner: Wir starten mit einem Hausbesuch vor Kindergarteneintritt. Dann wird es drei Besuche in der Einrichtung geben: Einmal um den Tag herum, an dem das Kind das erste Mal alleine in der Gruppe ist. Dann nach weiteren zwei beziehungsweise vier Monaten. Es werden auch die Meinungen der Leiterin der Einrichtung und der Pädagoginnen eingeholt. Da wird auch die Qualität der Einrichtung eingeschätzt.

Die Furche: Wie werden die Kinder ausgewählt?

Hover-Reisner: Wir versuchen da eine gute Durchmischung zu erreichen, bezogen auf Geschlecht und Geschwisterzahl. Wir werben hundert Kinder an, wobei nur ein Kind pro Einrichtung untersucht werden wird, um hundert unterschiedliche Pädagoginnen-Kind-Konstellationen zu sehen. Uns interessiert primär das Alter um den zweiten Geburtstag. Durch das Kinderbetreuungsgeld und die Karenzzeiten der Mütter beginnen im Raum Wien kaum Kinder vor dem zweiten Geburtstag mit der Krippe. Das wurde uns auch von den Leiterinnen bestätigt.

Das Gespräch führte Regine Bogensberger.

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