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Digital In Arbeit

Kooperation zwischen Industrie und Schulen

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Fachleute aus den Rereichen Informatik, Technologie, Wirtschaft und Pädagogik sind sich einig: „Für die Jugend muß das Umgehen mit Information, die Nutzung von Internet, CD-ROM und Multimedia als Rildungswerkzeuge selbstverständlich werden." Ähnlich wie in den USA und in Schweden bedürfe es dazu eines „nationalen Programmes" (zum Beispiel Internet-Anschlüsse für alle österreichischen Schulen bis zum Jahr 2000).

Anläßlich einer Tagung, die sich mit dem Thema „Netzwerke der Bildung - Multimediales Lehren und Lernen in der Informationsgesellschaft" auseinandersetzte, meinte der Präsident der Österreichischen Industriellenvereinigung, Peter Mitterbauer: „Ein Quantensprung im Bildungswesen ist notwendig". Die Industriellenvereinigung startet daher gemeinsam mit den österreichischen Schulen eine Technologieoffensive.

Wer heute mit dem technologischen Werkzeug nicht vertraut sei, werde in der Berufswelt vor unüberwindlichen Schwierigkeiten stehen, so Mitterbauer.

Seiner Ansicht nach brauche das Bildungswesen die Unterstützung der Wirtschaft: „Die Zusammenarbeit zwischen Bildungswesen und Unternehmen wird immer wichtiger. Schwerpunkt der bildungspolitischen Arbeit der Industriellenvereinigung ist es, das Bildungswesen auf Veränderungen der Arbeitswelt aufmerksam zu machen, Reformen anzuregen und zu unterstützen, damit die Jugend jene Qualifikationen mitbringt, die sie für ein erfolgreiches Berufsleben braucht." Ihm geht es darum, daß die Schulen lernen umzudenken. Sie seien nämlich zu sehr von den realen Bedürfnissen abgehoben, die Schüler würden nicht ausreichend auf das Berufsleben vorbereitet. Deshalb sollte jeder Schüler ab der sechsten Schulstufe - etwa durch CD-ROMs - die Möglichkeit haben, sich über die Re-rufswelt zu informieren.

Unterrichtsministerin Elisabeth Gehrer präsentierte bei der Tagung verschiedene Maßnahmen, die zur Förderung des Technologietransfers an den österreichischen Schulen beitragen sollen. Das ßildungssystem müsse sich an neuen Entwicklungen in der Gesellschaft und Wirtschaft orientieren. Schulen sollten in die Lage versetzt werden, Neuerungen zu verfolgen und Innovationen einzuleiten. Im Rahmen eines „European Multimedia Schooinet" stellt sich die Unterrichtsministerin nationalen Firmenplattformen vor, die den Einsatz neuer Medien in den Schulen unterstützen.

Lehrerausbildungseinrichtungen und Weiterbildungsmöglichkeiten seien notwendig, um die Lehrer und Pädagogen in die neuen Technologien einzuführen. Die Einführung der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) im Rildungswe-sen bedeute aber nicht, daß es ausreiche, die Schüler vor einen Bildschirm zu setzen. Die Lehrer blieben weiterhin von zentraler Bedeutung für die Entwicklung der Persönlichkeit junger Menschen, betonte Gehrer.

Einige österreichische Schulen haben bereits Zugang zum Internet. Viel wichtiger als das Problem „Wie komme ich in das Netz?" ist heute allerdings die Frage: „Wie nutze ich das Netz verantwortungsvoll in der Schule?" Dennoch werde es, wie die Teilnehmer feststellten, noch einige Jahre dauern, bis die Nutzung des neuen

Mediums Internet so selbstverständlich sei wie heute der Overheadpro-jektor oder die Schulbibliothek.

Peter A. Bruck von der „Techno-Z Forschung und Entwicklung GmbH" ist überzeugt: „Der Einsatz der neuen Kommunikations- und Informationstechnologien am Ende des 20. Jahrhunderts wird als Beginn der Neuzeit angesehen werden." Nun, die Neuzeit hat sozusagen schon bei den unter 14jährigen begonnen. Sie wachsen ganz selbstverständlich mit den Computern auf. Nur in den Schulen werden fast immer noch die althergebrachten Lehrmethoden eingesetzt.

Die Industriellenvereinigung und das Unterrichtsministerium versuchen mit dieser Initiative den verstärkten Einsatz von digitalen Technologien den Gegebenheiten der Berufswelt anzupassen, denn für immerhin 70 Prozent aller Berufe sind heute bereits informationstechnische Grundkenntnisse Voraussetzung.

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