Für Studenten bringt das Jahr 2012 viele Fragezeichen mit sich: Nach wie vor ist offen, ob in Zukunft Studienbeiträge eingehoben werden, oder nicht. Bis Ende März muss sich die Regierung auf die Reparatur der Studiengebührenregelung einigen, die vom Verfassungsgerichtshof gekippt wurde. Derzeit sendet die SPÖ dem Koalitionspartner vage Signale, von ihrem kategorischen "Nein“ zu Studiengebühren abzugehen; denkbar wäre eventuell ein Kreditmodell. Wenn es allerdings bis zum Herbst keine Einigung über die Gesetzesreparatur gibt, will rund die Hälfte der Rektoren autonom Gebühren einheben. Das Sommersemester 2012 wird in jedem Fall noch gratis sein. Bis dahin gehen sich keine gesetzlichen Neuregelungen mehr aus.
Der Masterplan für Hochschulen entsteht
Unklar ist auch, ob es ab Herbst eine verpflichtende Beratung für Studienanfänger geben wird. Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (VP) hat die zwar bereits abgesagt. Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SP) pocht aber trotzdem auf eine verpflichtende Studienberatung. Die obligatorische Voranmeldung zum Studium gilt zwar allseits als gescheitert, im Sommersemester wird sie allerdings noch zur Anwendung kommen. Auch hier kann das Gesetz nicht rechtzeitig geändert werden. Ab Herbst 2012 soll sie aber abgeschafft und dafür die Inskriptionsfrist auf 5. September vorverlegt werden. Das soll die Planung für Universitäten erleichtern.
Noch vor dem Jahreswechsel sollen die Eckpunkte des Hochschulplans vorliegen, der dann fortlaufend umgesetzt werden soll. Ein erster Entwurf von Töchterles Herzensprojekt, der "Gesamtstrategie“ für Forschung und Lehre, sieht etwa ein neues Finanzierungsmodell für Universitäten vor. Die Unis sollen künftig in verbindlichen Leistungsvereinbarungen mit dem Wissenschaftsministerium festlegen, wie viele Studenten sie in den einzelnen Fächern ausbilden können. Die Österreichische Hochschülerschaft hat dem Entwurf in einer ersten Reaktion eine "klare Absage“ erteilt.
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