7086956-1994_17_14.jpg
Digital In Arbeit

Polit-Werbung: „Die einfachste Sache der WeW

Werbung
Werbung
Werbung

HEINZ LEDERER, WERBELEITER DER SPP:

Politische Werbung muß sich den Rahmenbedingungen der kommerziellen Werbung anpassen. Die Person ist entscheidend - wobei Person, Inhalt und Partei im Einklang stehen müssen. Es genügt nicht, die Werbung nur an einer Person aufzuhängen, denn der Inhalt dahinter ist von größerer Bedeu-

^tung. Wichtig ist es, den Be- FOTO .\RCHIV gjįff į^j Demokratie nicht als herkömmlichen Werbeslogan zu verwenden. Politische Werbung kann oft auch gefährlich sein. Man denke nur an die FPÖ-Plakat-werbung (gemeint ist jener Poster, der Parteichef Jörg Haider vor einem Werk des spätabstrakten Malers Werner Lössl zeigt; Anm. d. Red.), bei gleichzeitigen Attacke auf die moderne Kunst, auf Claus Peymann und Hermann Nitsch. Ziel der sozialdemokratischen Werbung ist, daß die Demokratie lebendig bleibt und, daß eine hohe Wahlbeteihgung erreicht werden kann, denn Wahlbeteiligung mache lebendige Politik aus.

RAINER ZOUBEK, WAHLKAMPF-ORG.\NISATOR DER ÖVP: Man muß in der politischen Werbung zwischen Persönlichkeitswerbung und Werbung auf sachlicher Ebene differenzieren. Außerdem ist politische Werbung nicht das geeignete Medium für Imagekorrekturen, zumal politische Werbung von nicht einmal zehn Prozent der Bürger aktiv wahrgenommen wird. Die Werbefachleute müßten sich außerdem bewußt werden, daß Politiker auch nur ganz normale Menschen mit ihren Fehlern sind. Oft werden die Erwartungshaltungen zu hoch geschraubt. Der Spit-zenkanditat wird als „Wun-derwutzi" dargestellt und die Wähler sind nach der Wahl dann oft enttäuscht. GERNOT RUMPOLD, BUNDES-GESCHÄPTSFÜHRER DER FPÖ:

wird dieser gut verkauft, dann ist das Konzept letztlich auch erfolgreich. Politische Werbung bedeutet Bedürfnisse decken und nicht erwecken. Das Werbeziel der Freiheitlichen ist es, über die 20-Prozent-Marke zu kommen und dabei möglichst viele „sozialistische" Wähler zu uns herüberzuziehen.

ROMANA BARTL, WAHLKAMPFLEITERIN DER GRÜNEN: '™ ^ Der Kandi dat oder die Kandidatin muß glaubwürdig für den Inhalt stehen. Denn jede Werbung - ob Plakate oder Spots - braucht Personen, die in den Vordergrund bestellt werden. Fehlende In-lalte können damit allerdings nicht verdeckt werden. Angesichts beschränkter Budgetmittel werden wir genau überlegen, mit wem und in welcher Form kommuniziert wird, ob mit Plakaten, TV-oder Radiowerbung. Die Werbeart wird individuell auf die einzelnen Zielgruppen abgestimmt. Denn flächendeckend kann nicht geworben werden. Jedenfalls wird sich unsere Kampagne von den anderen deutlich unterscheiden.

PAUL SCHAUER, KOM.MUNIKA-TIONSBERATER VON LIBERALEN-CHEFIN HEIDE SCHMIDT: Pohtische Werbung ist immer überprüfbar, weil Politik, täglich in den Medien ist und kontrolhert werden kann. Die interessante Zielgruppe für die Liberalen sind die NichtWähler. Die Landtagswahlen haben laut Wählerstromanalyse gezeigt, daß die Rechnung diesbezüglich aufgegangen ist.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung