Schubladen und ihre Inhalte

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In der Schuldiskussion gehen oft zwei Personengruppen unter: die Kinder und die LehrerInnen. Erstere werden vielfach nur als Pisatest-Absolventen gesehen; letztere sind Objekte von Organisations- und Dienstrechtsfragen oder von Burnout-Studien. Seit einiger Zeit macht man sich Sorgen um den Lehrernachwuchs – zumindest für bestimmte Fächer und Schultypen. Die nachlassende Attraktivität des Berufs wird etwa auf das schlechte Image (obwohl Umfragen nach wie vor ein hohes Ansehen zeigen) zurückgeführt oder auf ungenügende Bezahlung, bürokratische Überfrachtung, die schwierigere Unterrichtssituation und anderes mehr.

Vielleicht sollte man die ausgetretenen Wege der gängigen Schuldiskussion verlassen und sich darauf besinnen, dass es letztlich die Qualität der LehrerInnen ist, die dafür ausschlaggebend ist, was Kinder/Jugendliche aus der Schulzeit mitnehmen; entscheidend sind die fachliche, didaktische und pädagogische Qualifikation der Menschen, die sich um die ihnen anvertrauten Menschen bemühen. In die Ausbildung der LehrerInnen muss jede nur erdenkliche Kraft und Fantasie gesteckt werden; dass sie auch als Menschen „vorbildlich“ und anregend wirken, kann man vermutlich fördern, aber nicht wirklich schulen. Ein interessanter Beitrag von J. Mayr und H. Neuweg im Nationalen Bildungsbericht 2009 bezeichnet LehrerInnen zu Recht als zentrale Ressource im Bildungssystem und macht auch konkrete Vorschläge für eine bessere Ausbildung der (Aus-)Bildner. Diese sollte fachwissenschaftliche, didaktische und pädagogische Ausbildung zusammenführen und verzahnen. Gute Ausbildung ist eine Voraussetzung von Anerkennung und Attraktivität und eröffnet auch weiterführende Berufschancen. Im konkreten Fall liegen Konzepte sogar in Schubladen. Man muss nur die richtigen öffnen. Und andere Diskussionen eine Zeit lang „schubladisieren“.

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