Sonderschule und Integration in nüchternen Zahlen

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Qualität von Integration und Sonderschulen lässt sich schwer messen. Eine kanadische Studie (2008) zeigt etwa auf, dass Kinder, die in Regelschulen gut integriert sind, gesünder sind, besser schulisch vorankommen, lieber zur Schule gehen und mehr mit anderen Kindern kommunizieren. In Österreich fehlen solche Studien noch. Einen gewissen Aufschluss über den Stand von Integration und Sonderschulwesen erlauben Daten der Statistik Austria (Schuljahr 2007/08) und des Nationalen Bildungsberichts 2009 (Schuljahr 2006/07):

* Im Schuljahr 2007/ 2008 besuchten in Österreich 13.148 Kinder eine Sonderschule, insgesamt gab es 622.123 Schülerinnen und Schüler.

* Im selben Schuljahr wurde 4,5 Prozent dieser Schulkinder ein „sonderpädagogischer Förderbedarf“ attestiert: 1,7 Prozent in Volksschulen, 3,4 Prozent in Hauptschulen, 2,6 Prozent in Polytechnischen Schulen und 100 Prozent (klarerweise) in Sonderschulen.

* In absoluten Zahlen: Im Schuljahr 2006/2007 gab es insgesamt 27,745 Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Davon besuchten 35 Prozent die ersten vier Schulstufen, 56 Prozent die Sekundarstufe und neun Prozent die neunte Schulstufe.

* Zwei Drittel der Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf sind männlich.

* Der Anteil von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf stieg im Vergleich zum Schuljahr 1994/1995 von damals 2,97 Prozent auf 3,42 Prozent im Jahr 2006/2007 (Nationaler Bildungsplan). Laut Statistik Austria lag die Quote 2007/2008 bei 4,5 Prozent.

* Im Jahr 2006/2007 wurden im Durchschnitt 52,58 Prozent aller Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf in integrativen Klassen beschult, vier Jahre davor lag die Quote gleich hoch. 47 Prozent aller Volksschulen, 74 Prozent aller Hauptschulen und 35 Prozent aller Polytechnischen Schulen integrieren Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf.

* Die Integrationsquote ist je nach Bundesland sehr unterschiedlich. Während sie in der Steiermark bei 82 Prozent liegt und in Wien bei 53 Prozent, liegt sie in Tirol bei 36 Prozent und in Niederösterreich und Vorarlberg – als Schlusslichter – bei jeweils nur 32 Prozent.

* Kinder mit Migrationshintergrund sind in Sonderschulen überrepräsentiert: 27,1 Prozent der Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf sind Kinder mit Migrationshintergrund. Ihr Anteil unter allen Pflichtschülern beträgt 15,6 Prozent. (bog)

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