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Digital In Arbeit

Zeitungsprofi statt Lesemuffel

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Medien werden oft als die „vierte Macht im Staate" bezeichnet. Um so wichtiger ist es zu lernen, wie man mit dieser „Macht" umgeht und wie man sie effizient nützt. Denn nur, wer das entsprechende Wissen hat, kann wie ein mündiger Staatsbürger handeln. Der kritische Umgang mit Zeitungen setzt allerdings vorraus, daß Struktur, Aufbau und Absicht (Blattlinie) bekannt sind.

Die Auseinandersetzung mit (Print-) Medien wird im Unterricht aber oft vernachlässigt. Das soll sich jetzt ändern. Unter dem Motto „Lesemuffel werden Zeitungsleser" startet der Verein „Zeitung in der Schule" (ZiS) einen Arbeitsschwerpunkt für den richtigen Umgang von Zeitungen im Unterricht für Schüler ab der fünften bis zur neunten Schulstufe. „ZiS-Felix" heißt das Projekt. Die Schüler sollen einen Einblick bekommen, wovon Meldungen beeinflußt werden, wie Informationen ausgewählt werden, welchen Weg sie zurücklegen und vor allem wie und unter welchem Einfluß sie bearbeitet werden. Schrittweise wird gelernt, wie man sich umfassend informiert und die entsprechenden Informationen auswählt und prüft.

Ein Karton voller Karteikarten, Lesepässen und Urkunden für kleine „Zeitungsprofis", soll Schüler und Lehrer motivieren, Zeitungen durch „Learning by doing" kennenzulernen. Ein Behelf, der darauf abzielt, Schülern die Lektüre schmackhaft zu machen und ihnen neben Fernsehen und Badio auch die Printmedien nahezubringen.

Der Arbeitsbehelf enthält handlungsorientierte Unterrichtsvorschläge, die auch im „Offenen lernen" einsetzbar sind. „Für Lesemuffel, die stundenlang vor der ,Glotze' sitzen und sich für alles andere als gedruckte Buchstaben interessieren, ist der vorliegende Behelf maßgeschneidert. Begleitet vom ZiS-Felix entdecken sie das Medium ,Zeitung' und lernen anhand von Karteikarten und Arbeitsblättern spielend Zeitungslesen," erläutert das Projektteam von ZiS den Zweck des Behelfes.

Behandelt werden die verschiedensten Aspekte der Printmedien: Die Entstehungsgeschichte der Zeitungen wird ebenso erklärt, wie Fachbegriffe oder die Veränderungen in der österreichischen Medienlandschaft. Was ist das Impressum, wie definieren sich Lokal-, Begional-und überregionale Zeitungen?

Welche Aufgaben hat ein Chefredakteur, welche Themenbereiche werden in den einzelnen Bes-sorts behandelt? Wie finanziert sich eine Zeitung und wie funktioniert der Produktionsablauf? Was sind „hard news", was „soft news"? Was ist der Unterschied zwischen einer „Täglich Alles-Story" und einem Bericht in einer Qualitätszeitung? Wann ist eine „Geschichte" ein Kommentar, wann eine Nachricht?

In Zusammenarbeit mit österreichischen Zeitungsverlagen bietet ZiS darüberhinaus für Schüler Gratis-Abos von Zeitungen für die Unterrichtsarbeit an. Die umfangreichen Materialien können zu einem Preis von 170 Schilling unter der Wiener Telefonnummer (0222) 533 61 78-20 bestellt werden.

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