#16 Freundschaft Plus

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Vier Pfoten gegen Pandemie-Müdigkeit

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Vier Pfoten gegen Pandemie-Müdigkeit

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Endlich habe ich mich mit jemandem aus unserem Wohnhaus angefreundet. Er stand vor ein paar Tagen plötzlich auf unserem Balkon. Sehr frech. Zuerst habe ich gezögert und ihm erst einmal durch die Scheibe zugewunken. Er drückte daraufhin seine Nase dagegen. Als ich vorsichtig die Tür öffnete, wollte er direkt in unsere Wohnung spazieren. Das war mir dann doch zu bunt. Ich trat stattdessen hinaus und streckte ihm meine Hand entgegen. Er stupste kurz seinen Kopf dagegen und schleckte dann meinen Fuß ab. Damit war unsere Freundschaft besiegelt.

Mein neuer Kumpane trägt den Namen Maizu und bevorzugt es auf vier Pfoten zu laufen. Zum Beispiel entlang des schmalen Vorsprungs, der unseren Balkon mit dem der Nachbarn verbindet. Dass wir im siebten Stock leben, scheint weder ihn noch seine Mitbewohner(innen) zu stören. Anders als bei den meisten Städtern mit vierbeinigen Familienmitgliedern gibt es auf Maizus Balkon kein Netz oder Gitter aus der Produktserie „HÄSLIK“, das ihn von Abenteuern außerhalb der eigenen vier Wände abhalten soll.

Gut für mich. So steigt die Kurve meiner sozialen Kontakte endlich wieder an. Nicht einmal vor Berührungen habe ich zurückgeschreckt. Dass Haustiere bei der Bewältigung der Pandemie helfen und den corona-bedingten Stress reduzieren können, zeigen mehrere Studien. Von dem her hätte mein flauschiger Nachbar ruhig schon früher vorbeikommen können. Ich hoffe, Maizu erwartet nicht, dass unser nächstes Treffen auf seinem Balkon stattfindet. Hab das Gefühl, seine Mitbewohner fänden das komisch.

Digital Dirndl V2 - © Illustration: Rainer Messerklinger

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Aufgewachsen im Weinviertel, dann übersiedelt nach Wien, ist Margit Körbel mittendrin im Konflikt von gemütlicher Landidylle und rauschendem Stadtleben, Traditionen und deren Bruch, Millennials und Babyboomern. Wöchentlich schreibt Sie von Ihren Erlebnissen. Hier kostenlos abonnieren.

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