Corona-Party der anderen Art
Covid-19 wird unseren Alltag langfristig begleiten, so die Prognosen von Expertinnen und Experten beinahe seit Ausbruch der Pandemie. Dass für die Jüngsten in unserer Gesellschaft „Corona“ längst kein Ausnahmezustand sondern die Normalität ist, wurde mir beim Kindergeburtstag eines Zweijährigen vor Augen geführt.
Zur Feier des Tages gab es unter anderem einen Arztkoffer geschenkt. Nach Kuchen und Kaffee verschwanden die Kinder damit im Wohnzimmer, um wenig später aufgeregt wieder aufzutauchen. „Der Christoph hat Corona und stirbt! Alle müssen zum Begräbnis kommen!“ Schluck.
Auch ich hatte einen Arztkoffer als Kind. Meine Patient(inn)en hatten Fieber, Husten oder ein gebrochenes Bein. Nichts, was man mit einem leeren Fläschchen Globuli nicht hätte heilen können. Der Tod spielte dabei keine Rolle. Und nun schaute ich dabei zu, wie eine Sechsjährige voller Tatendrang schwarze Decken über dem Körper des „Verstorbenen“ ausbreitete.
Rollenspiele sollen Kindern dabei helfen, Erlebnisse zu verarbeiten und Ängste abzubauen. Logisch, dass die Pandemie hier nicht zu kurz kommt. Trotzdem war ich froh, dass wenig später bereits die Auferstehung zelebriert wurde. Dass man während der gesamten Veranstaltung auch Handys und Sonnenbrillen kaufen konnte (musste), gibt mir allerdings zu denken.
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Aufgewachsen im Weinviertel, dann übersiedelt nach Wien, ist Margit Körbel mittendrin im Konflikt von gemütlicher Landidylle und rauschendem Stadtleben, Traditionen und deren Bruch, Millennials und Babyboomern. Wöchentlich schreibt Sie von Ihren Erlebnissen. Hier kostenlos abonnieren.
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