#28 Camping 2.0

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Tausche Zelt gegen Spa-Bereich

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Tausche Zelt gegen Spa-Bereich

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Spontanurlaub mit den Freundinnen ist nicht mehr so einfach wie zu Teenager-Zeiten. Mit sechzehn packten wir Zelt und Schlafsäcke zusammen, setzten uns in den nächstbesten Zug und suchten am Zielort nach einem freien Campingplatz. Planungsaufwand null.

Jetzt ist das anders. Camping? Naja, das ist jetzt sehr spontan, da muss man sich doch vorbereiten. Besser ein Hotel. „Unbedingt an einem See!“, meint die eine. „Ich würde gerne eine schöne Wanderung machen“, die andere. „Irgendwas mit Spa-Bereich!“, sind sich alle einig. „Wie wär’s mit einem Yoga-Retreat?“ – eine ist übermotiviert. „Dort kann man schöne Instagram-Fotos machen!“ – einer wird das Mitspracherecht entzogen.

Der große Unterschied zu meinem sechzehnjährigen Ich ist, dass ich den Urlaub jetzt tatsächlich zur Erholung brauche. Ich weigere mich, diesen Umstand auf mein Alter zurückzuführen. Es sind vielmehr die Lebensumstände, die dieses Alter mit sich bringt. Nach Camping-Abenteuern benötigte ich auch damals schon drei Tage Puffer, um wieder ein Mensch zu werden. Wenn man aber Montagmorgens wieder frisch und ausgeruht im Büro sitzen soll, klingt ein Spa-Aufenthalt wesentlich verlockender. Allein beim Gedanken an drei Nächte auf einer zu dünnen Matte in einem zu wenig dichten Zelt bekomme ich Rückenschmerzen. „Bei dem hier ist eine Massage inklusive!“ Gebucht.

Digital Dirndl V2 - © Illustration: Rainer Messerklinger

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Aufgewachsen im Weinviertel, dann übersiedelt nach Wien, ist Margit Körbel mittendrin im Konflikt von gemütlicher Landidylle und rauschendem Stadtleben, Traditionen und deren Bruch, Millennials und Babyboomern. Wöchentlich schreibt Sie von Ihren Erlebnissen. Hier kostenlos abonnieren.

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