#49 VB Weinviertel

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Licht an, Vorhang auf, Bühne frei!

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Licht an, Vorhang auf, Bühne frei!

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Vor zwei Jahren habe ich in der FURCHE einen Text mit dem Titel „Licht aus, Vorhang zu, Bühne leer“ veröffentlicht. Das war kurz nach Beginn des ersten Corona-Lockdowns und ich beschrieb darin, was dieser für Kulturschaffende am Land bedeutete. Nicht ganz uneigennützig gebe ich zu, denn ich bin eine von diesen. Trotz meines Umzugs nach Wien vor über zehn Jahren komme ich vom Musiktheater Mistelbach nicht los.

Das Musiktheater Mistelbach ist so etwas wie die Vereinigten Bühnen – nur eben nicht Wiens, sondern des Weinviertels. Eine Produktion läuft hier nicht drei Jahre, sondern drei Wochen am Stück und statt holländischen Profidarsteller:innen versuchen Weinviertler Laien ihren Dialekt zu überspielen.

Im März 2020 war jedenfalls nach drei Monaten Probezeit eine Woche vor der Premiere Schluss. Ich kann nur schwer Worte dafür finden, wie sich so etwas anfühlt. „Über Wochen fließt die gesamte Freizeit der Beteiligten in dieses eine Projekt. Körperliche Erschöpfung und Schlafmangel werden in Kauf genommen, Familien, Freunde, Partner und Partnerinnen ziehen in dieser Zeit den Kürzeren. Und alles nur für den einen Moment. Den Moment, in dem das Licht ausgeht und die Scheinwerfer angehen. [...] Den Moment wird es diesmal nicht geben.“ So habe ich es damals im Artikel formuliert. Wenn ich diese Zeilen heute lese, bekomme ich immer noch einen Knoten im Hals.

Sie können sich vorstellen, dass es vergangenen Freitag sehr emotional zuging, als nach zwei Jahren Unterbrechung die erste Vorstellung über die Bühne ging. Vor allem, wenn man eine Woche zuvor noch mit positivem Corona-Test dem Premierendatum im wahrsten Sinne des Wortes entgegengefiebert hat.

Aber: Das Ensemble ist aktuell komplett und bereit für zwei weitere Spielwochenenden. Drücken Sie uns die Daumen, dass dies so bleibt!

Digital Dirndl V2 - © Illustration: Rainer Messerklinger

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Aufgewachsen im Weinviertel, dann übersiedelt nach Wien, ist Margit Körbel mittendrin im Konflikt von gemütlicher Landidylle und rauschendem Stadtleben, Traditionen und deren Bruch, Millennials und Babyboomern. Wöchentlich schreibt Sie von Ihren Erlebnissen. Hier kostenlos abonnieren.

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