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Digital In Arbeit

SOS ruft...

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SOS-Bericht:

1403: „Arbeiter von Frau tot aufgefunden“: SOS konnte die Notlage überbrücken.

1404: „Blinder Lehrling“: SOS hat die benötigte Summe sofort überweisen können.

1405: „Webermeister mit Familie ausgewiesen“: SOS nimmt sich der Familie laufend an.

Allen Spendern recht herzlichen Dank!

SOS-Rufe: Es kommen viele Heimkehrer des letzten Transporte zu SOS. Wir werden laufend einige Notrufe bringen. Sie bekamen in der Hcim-kebrerbilfsstelle 1 Mantel, 1 Anzug, 1 Paar Schuhe, 1 Wäschegarnitur und insgesamt 200 S. Sie werden alle auf Erholung geschickt und bekommen dann Krankengeld. Aber damit sind noch nicht alle Probleme für die einzelnen Heimkehrer gelost. Viele haben keinen Beruf, keine Existenzgrundlage, sie müssen ganz neu anfangen. Sie sind den veränderten Verhältnissen, dem Existenzkampf noch gar nicht gewachsen und müssen mit ihren neuen Lebensbedingungen erst zurechtkommen. SOS steht damit vor Schwierigkeiten, die nicht pauschal, sondern nur in liebevoller individueller Betreuung auf längere Sicht hin gemeistert werden können.

1414: Spätheimkehrer, seit 1945 gefangen, ist 30 Jahre alt. Seine Frau hat sich scheiden lassen, das 9jährige Töchterchen wurde ihm zugesprochen und lebte bei den Eltern, die über 70 Jahre alt sind. Sie haben eine Rente von 536 S. Der Heimkehrer ist krank und wird längere Zeit arbeitsunfähig bleiben. Er bittet um Alltagsgewand und Wäsche, um Lebensmittel und um eine kleine finanzielle Zubuße.

14I5i Spätfaeimkehrer kam in den letzten Kriegstagen in Gefangenschaft. 1944 verlor er durch einen Bombenangriff Frau, Kind und Wohnung. Eine fremde Familie, deren Sohn noch in Rußland ist, nahm ihn vorläufig auf. Er besitzt überhaupt nichts. Er ist von Beruf Koch und sucht einen Posten. SOS bittet um Arbeits-bekleiduag, weiße Schürzen, Hemden, um Lebensmittel und etwas finanzielle Hilfe.

1419: Polizeischüler wurde nach Magenoperation kurz vor der Pragmatisierung entlassen. Er hat zwei Kinder, einen 6jährigen Buben und ein zwei Monate altes Mädchen. Die Frau hat daheim allein entbunden, wurde mit großem Blutverlust ins Spital gebracht, erhielt neun Transfusionen, leidet an schwerer Anämie. Er bekommt keine Arbeitslosenunterstützung, da er nur pensions-versichert war. SOS bittet um finanzielle Hilfe

für die verzweifelte, anständige Familie.

Alle Hilfe und Zuschriften nicht an die Redaktion, sondern direkt an SOS-Gemeinschaft, Wien I, Herrengasse 14, Telephon U 20 416, PostsparWssenkonto: SOS 94.206. Erlagscheine werden auf Wunsch zugeschickt, größere Sachspenden in Wien abgeholt. Wir bitten um einen Spesenbeitrag.

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