Es begann mit der hoffnungsfrohen Meldung, dass ein Impfstoff gegen Corona entwickelt wird - und endete mit wütenden Protesten. Dieses Jahr war sicherlich anders, als wir es uns vorgestellt haben. Was denken die Persönlichkeiten dieser Zeit über 2021? DIE FURCHE hat die spannendsten Interviewpartner und -partnerinnen des Jahres für Sie in diesem Dossier zusammengefasst. Viel Vergnügen mit der Lektüre und ein frohes neues Jahr!
Das vergangene zweite Corona-Jahr hat neben der Fragilität des Körpers auch jene des Denkens, der Institutionen und der liberalen Demokratie offenbart. Ein essayistischer Rückblick.
Heinrich Neisser, ehemaliger ÖVP-Klubchef und Zweiter Nationalratspräsident sowie Partei-Vordenker, über seine Bilanz der „Ära Kurz“, die Werte der ÖVP und den ewigen Streit um Dollfuß.
Wiens Altbürgermeister Michael Häupl über selbstgerechte „Bobos“, die ÖVP-„Giftküche“, kommunikative Schwächen der SPÖ und den langwierigen Versöhnungsprozess, der vor uns liegt.
Was Reformkraft und -freude betrifft, seien Orden viel beweglicher als die Großkirche, sagt Sr. Emmanuela Kohlhaas. Die Priorin des Benediktinerinnenklosters in Köln-Raderthal will mit und in ihrer Gemeinschaft die Quelle zu lebendiger Spiritualität offen halten.
An das Morgen zu glauben: Das kann man nach Ansicht der Philosophin und Ordensfrau Melanie Wolfers lernen. Ein Gespräch über die Kraft der Zuversicht in herausfordernder Zeit.
Um Fluchtbewegungen zu stoppen, müsste Europa grundlegende Werte über Bord werfen, meint der Migrationsexperte Gerald Knaus. Und man sei längst dabei, genau das zu tun.
Vor 30 Jahren startete Österreichs einzige bemannte Weltraummission. „Austronaut“ Franz Viehböck über Emotionen, Experimente und Einsichten in den Weiten des Weltalls.
Radikale Identitätspolitik spaltet die Gesellschaft, sagt Wolfgang Thierse, deutscher Bundestagspräsident a. D. Ein Interview über Mut, Interessen und die eigene Befindlichkeit.
Die ehemalige grüne Nationalratsabgeordnete Alev Korun über linke Kritik an Identitätspolitik, unsichtbare Privilegien, böse Blicke in der U-Bahn und schlimmste Sager im Parlament.
Hauptopfer des Taliban-Regimes vor 2001 waren Frauen. Viel hat sich bewegt seither. Doch was nun? Sima Samar, Ex-Frauenministerin und Ex-Vizepräsidentin Afghanistans, im Interview.
Jane Goodall über die Lektionen der Coronakrise, das spirituelle Empfinden von Schimpansen und das sich anbahnende neue Verhältnis von Mensch und Tier.
Gewaltopfern fällt es schwer, Beziehungskonflikte offenzulegen, sagt der BKA-Kriminalpsychologe Werner Schlojer. Im FURCHE-Interview beschreibt er den Zusammenhang zwischen Femiziden und gesellschaftlichen Tabus und erklärt, warum es mehr Täterarbeit braucht.
Im Wir-Konzert werden heute viel mehr Stimmen als früher laut, sagt die Kulturwissenschafterin Judith Kohlenberger – und ermutigt, die Potenziale eines größeren Miteinanders zu nützen.
Der Pianist, Dirigent und Intendant des "Kultur-Sommer-Semmering", Florian Krumpöck, will gegen den anhaltenden Kultur-Lockdown klagen. Ein Gespräch über die Unverzichtbarkeit der Kultur für die Bildung einer Gesellschaft, die Zerstörung der freien Szene und das analoge Wesen der Kunst.
Die Pionierin in der Erforschung der Hochsensibilität über aktuelle Entwicklungen auf diesem Gebiet und ihre eigene Lebensgeschichte als hochsensible Person (HSP).
Florian Krammer ist zuversichtlich, dass wir schon bald ins „ganz normale Leben“ zurückkehren können. Der Experte in New York über Ängste und Hoffnungen rund um die Corona-Impfung.
Tim Parks hat 35 Jahre an einer Mailänder Hochschule gelehrt. Der englische Schriftsteller über die grassierende „Copy-paste“-Mentalität und seinen tiefsitzenden Uni-Frust.