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Hat die antiautoritäre Erziehung versagt?

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Was blieb von der Erziehungsreform der sechziger Jahre? Ist die antiautoritäre Erziehung wirklich das Maß aller Dinge oder nur eine pädagogische Zeitgeisterscheinung?

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Was blieb von der Erziehungsreform der sechziger Jahre? Ist die antiautoritäre Erziehung wirklich das Maß aller Dinge oder nur eine pädagogische Zeitgeisterscheinung?

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Die Bedeutung von „Kind sein," hat sich in den letzten 100 Jahren grundlegend verändert. Das Fernsehen, ein neues Konsumverhalten und die Gleichaltrigenszene beeinflussen die Jugendlichen nachhaltig. Sie haben heute wesentlich mehr AVahl-möglichkeiten und Rechte wie noch eine Generation vor ihnen. Diese Vielfalt an Optionen bringt aber auch gleichzeitig Entscheidungsstreß. Die Lernanforderungen sind erheblich gestiegen. Das Risiko zu versagen ist größer, Jugendliche leben mit einer „permanenten Zukunftsunsicherheit", meint Autor Hermann Giesecke in seinem Buch.

Das derzeitige Schulsystem befindet sich nach Meinung Gieseckes, Professor für Erziehungswissenschaften an der Universität Göttingen, in

einer Krise: „Das gegenwärtige System produziert massenhaft ,Schul-versager' wie keines davor und alle spielen mit: die Politiker, die Lehrer, die Eltern und inzwischen auch viele Arbeitgeber."

Ein Umdenken sei daher notwendig. Giesecke wirft | die Frage auf, was aus dem i reformpä-| dagogischen '. Geist der 68iger I erhaltenswert ist und wo Korrekturen angebracht j werden müßten.

Fazit: Der pädagogische Zeitgeist ist nicht immer der beste Weg. Ijehrer dürfen nicht zu gleichberechtigten Partnern werden und sollten sich wieder mehr dem eigentlichen Auftrag, der Wissensvermittlung, zuwenden.

M.K.

Wozu ist die Schule da?

Die neue Rolle von Kitern und Lehrern. I oii Hermann Giesecke Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 1996 —1 )44 Seiten, geb., öS251,-

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