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Pater Zeininger — ein Stück Brot für viele
Am Freitag, dem 10. März, wird P. Josef Zeininger OSFS begraben. Sehr viele werden diesen loten vermissen. Es gibt nur wenige Priester, deren Tod eine solche Lücke hinterläßt. Was hat ihn so ausgezeichnet?
„Er hat jeden bei seinem Namen genannt.” Das war eine ungeheure Gedächtnisleistung, aber auch Zeichen tiefster Zuneigung. Er hat jeden ernst genommen, in all seinen Problemen. Es war ihm jeder einmalig und unverwechselbar.
„Er ist vielen ein gutes Stück Brot geworden.” Diese Metapher, „Brot für andere” hat er oft in seinen Predigten gebraucht, man hat meist schon darauf gewartet. Bei anderen hätte man gelächelt: „er wiederholt sich!” Bei ihm wurde man nachdenklich, weil er das, was er anderen zu sein riet, selber war.
Er war wie ein Bissen Brot für seine Mithäftlinge in der Nazizeit. Er war herzhaftes Brot für viele Jugendliche, denen er von 1948 bis 1964 die besten Jahre seines Lebens widmete. Als Leiter des Wiener Pastoralamtes von 1964 bis 1974 und als Motor der Wiener Diözesansyn-ode suchte er nach Nahrung für die vielen, die sich nun für eine zu erneuernde Kirche engagierten.
Als Bischofsvikar ab 1974 ging er - längst „Wiener” geworden - ganz für die Stadtkirche in Wien auf. Und als seine Kräfte 1992 spürbar nachließen, hatte man das Gefühl, nun sei er selbst wie aufgezehrt.
„Er wuchs und reifte mit der Kirche.” Er hat die Kirche im Widerstand erlebt, die Aufbruchsjahre danach mitgestaltet, den Geist des Konzils bis in die Basis hineingetragen. In den Turbulenzen der letzten Jahre hat er Buhe ausgestrahlt. Er hat sich mit der Kirche geändert und ist doch immer er selbst geblieben.
Er war wie eine wärmende Hauslampe...” Auch ein typisches Bild seiner Beden, besonders wenn er Mitbrüdern den letzten Nachruf hielt. Von ihm ging Licht und Wärme aus, sowohl in seinem offiziellen Auftreten als auch im vertrauten, brüderlichen Gespräch.
Er war vielen in Einsamkeit und Enttäuschung Licht und brachte immer wieder einen Strahl der Hoffnung an so viele Krankenbetten. Und als er 1992 - für viele zu abrupt - das „Rampenlicht” verlassen sollte, begann er in der Art, wie er ohne Verbitterung ging, für uns neu zu strahlen.
P. Zeininger war ein Priester, wie er nur selten vorkommt. Gerade heute aber brauchten wir solche Priester!
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