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Brief #15: Wir brauchen den teilnahmsvollen Blick

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In der dialogischen FURCHE-Kolumne "Erklär mir deine Welt" kommen der Hörfunkpionier Hubert Gaisbauer und die Radiojournalistin Johanna Hirzberger miteinander ins Gespräch. Diese Woche geht es um bewunderndes Anschauen, Poesie und Kunst.

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In der dialogischen FURCHE-Kolumne "Erklär mir deine Welt" kommen der Hörfunkpionier Hubert Gaisbauer und die Radiojournalistin Johanna Hirzberger miteinander ins Gespräch. Diese Woche geht es um bewunderndes Anschauen, Poesie und Kunst.

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Liebe Frau Hirzberger!

Ihre apodiktische Feststellung, „bewunderndes Anschauen gibt es nicht“, hat mich getroffen. Sie schränken zwar ein: „wenn es sexualisierte Blicke sind“. Heißt das, dass der „männliche Blick“ immer nur ein sexualisierter sein kann? Oder: Woran erkennen Sie, dass ein Blick „nicht sexualisiert“ ist? Ich jedenfalls werde mich hinfort einer strengeren Selbstbeobachtung unterziehen.

Von Langeweile, liebe Frau Hirzberger, werde ich noch nicht heimgesucht. Vor einigen Tagen habe ich einen Vortrag über den geliebten Novalis gehalten. Und das Schönste dabei war – wie so oft – die Vorbereitung. Das Eintauchen in eine Welt-Anschauung (!), in die Romantik, in der alles mit allem zusammenhängt, Diagnose und Heilung einer verwundeten Welt! Poesie ist wirklich ein Schutz gegen das Verbleichen der Ideen in der Alltagswäsche der Routine. Im Alltagsgewäsch und Geschwätz. Liebe Frau Hirzberger, kleiden Sie sich einmal am Tag in Poesie: Dann werden Sie unverwundbar! Glauben Sie mir, dem alten Romantiker!

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