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Es ist die Zeit um 1890: Die englischen Gärtner der Wiener Bankiersfamilie Rothschild jagen in ihrer Freizeit dem runden Leder nach - und vermögen die Wiener schnell für diesen Sport zu begeistern. Bereits 1894 werden mit dem "First Vienna Football Club" (später "Vienna") und den "Cricketern" die ersten Fußballklubs in Wien gegründet. Am 18. März 1904 organisiert sich schließlich der Österreichische Fußballbund.

Ab 1919, nach Einführung des Acht-Stunden-Arbeitstages, wird Fußball zum Volkssport. Bis zu 80.000 Zuschauer strömen bei wichtigen Spielen ins Stadion. Dass ab 1924 in den beiden höchsten Klassen Profi-Fußballer zum Einsatz kommen, verdeutlicht den Aufschwung. Ein Jahr später, 1925, werden die Fußballer des jüdischen Sportclubs Hakoah österreichische Meister.

Die dreißiger Jahre stehen im Zeichen des "Wunderteams" - und seines Vaters, Hugo Meisl. Zentrale Figur der Mannschaft ist Matthias Sindelar - "der Papierene". Von 12. April 1931 bis 23. Oktober 1932 bleibt das "Wunderteam" 14 Spiele in Folge ungeschlagen. Höhepunkt dieser Serie ist der 5:0-Sieg über Schottland. Deutschland deklassiert man mit 6:0 und 5:0 gleich zwei Mal. Das Wiener "Scheiberlspiel" wird für seinen Spielwitz weltberühmt.

1938 wird das Profitum wieder abgeschafft. Beim "Anschlussspiel" am 3. April 1938 geschieht das Unfassbare: Die "Ostmark" gewinnt gegen das "Altreich" mit 2:0. Drei Jahre später, 1941, wird Rapid sogar Deutscher Meister.

In den fünfziger Jahren kann das Nationalteam mit Ernst Ocwirk, Ernst Happel und Gerhard Hanappi an die Tradition des "Wunderteams" anschließen. 1954 erreicht man bei der WM in der Schweiz den 3. Platz - das bisher beste Ergebnis. Ein weiteres Highlight ist 1978 der 7. Platz bei der WM in Córdoba (siehe Krankl-Interview). In den achtziger und neunziger Jahren kann Österreichs Fußball - trotz dreimaligem Einzug heimischer Mannschaften ins Europacup-Finale bzw. in die Champions League - den Standard früherer Jahre jedoch nicht mehr erreichen. Derzeit rangiert Österreich in der FIFA-Weltrangliste nur auf Platz 68.

Auf Rang 47 liegen Österreichs Fußballerinnen. Von den 285.000 gemeldeten Spielern des ÖFB (in 2.309 Vereinen organisiert) sind heute rund 6.000 Frauen. DH

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