Seit mehr als 50 Jahren begehen die christlichen Kirchen die Gebetswoche für die Einheit der Christen. Nicht zuletzt im deutschen Sprachraum wird am Vortag dieser Woche, dem 17. Jänner, der "Tag des Judentums" gefeiert, an dem die Kirchen ihrer Verbundenheit mit dem Volk Israels Ausdruck verleihen. In Österreich wird dieser Tag heuer zum 10. Mal begangen.
Helmut Nausner, emeritierter methodistischer Superintendent und Präsident des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit, betont den Schwerpunkt Erinnerung und Buße an diesem Gedenktag: "Der Tag des Judentums hat sich als eine gute ökumenische Herausforderung bewährt. Die regelmäßige gemeinsame Vorbereitung auf diesen ökumenisch gesetzten Tag hilft, die Trägheit der Herzen zu überwinden, die lieber vergessen wollen. Die Israelvergessenheit der Christen ist noch lange nicht überwunden."
Der Ökumenische Rat der Kirchen lädt am Tag des Judentums zum gemeinsamen Gottesdienst in die katholische Pfarrkirche "Namen Jesu" in Wien-Meidling ein. Prediger ist der reformierte Landessuperintendent Thomas Hennefeld (Samstag, 17. Jänner, 18.30 Uhr, 1120 Wien, Schedifkaplatz 3; Infos: www.christenundjuden.org).
Auch die Theologischen Kurse setzen sich an diesem Tag mit Fragen des Verhältnisses zwischen Christen und Juden auseinander. Der prominente katholische Dialogexperte Hans Hermann Henrix (vgl. Artikel oben) beleuchtet an einem Vortragsabend (16. Jänner) und einem Seminartag (17. Jänner) das aktuelle (Spannungs-) Verhältnis von Christen und Juden.
(ofri)
Christentum und Judentum: ein grundlegendes und störanfälliges Verhältnis Einsichten, Erfahrungen, Perspektiven
Referent: Hans Hermann Henrix, Aachen
Freitag, 16. Jänner, 18.30 - 21.00 Uhr
Seminar: Jüdische Messiashoffnung - Christusglaube der Christen
Referent: Hans Hermann Henrix, Aachen
Samstag, 17. Jänner, 9.30 - 12.00 Uhr
Ort: 1010 Wien, Stephansplatz 3 Anmeldung: www.theologischekurse.at Eine Veranstaltung in Kooperation mit der FURCHE.