200 Jahre heimische Marinegeschichte

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Die Marine, die ihre angestammten Räume im Wiener Heeresgeschichtlichen Museum der jüngsten Geschichte überlassen mußte, hat ihrerseits dort neue Unterkunft gefunden, wo noch im Vorjahr eine Sonderausstellung über die österreichische Nordpolforschung berichtete.

Nun erzählt die neugeordnete Sammlung von 200 Jahren der Bemühungen, auch Österreich zur Seemacht zu machen, mit Handels- und Kriegsschiffahrt. Erzherzog Ferdinand Max, der spätere Kaiser Maximilian von Mexiko, als ihr Oberkommandierender gab der Marine den Auftrag, auch wissenschaftlich zu arbeiten. Die Sammlungen, die die Fregatte Novara von ihrer Weltumsegelung mitbrachte, füllten die Bestände des Völkerkunde-Museums. Die Seevermessungen österreichischer Marineure bestimmen heute noch britische Seekarten. Julius von Payer und Karl Weyprecht entdeckten Franz-Josefs-Land und erkannten, daß die Nordost-Passage keine Aussichten für den Schiffsverkehr bedeutete.

Nur zweimal blieb die rot-weiß-rote Fahne der k.u.k. Marine im Seekrieg erfolgreich, bei Helgoland im Krieg gegen Dänemark 1864 und 1866 im Krieg gegen Italien bei Lissa. Im Ersten Weltkrieg blieben der k.u.k. Kriegsmarine neue Erfolge versagt, als die Alliierten die Straße von Otranto sperrten und eine Ausfahrt der Flotte ins Mittelmeer verhinderten. Nun dominieren der - erst 1962 geborgene - Turm des Unterseebootes U 62 und das in jahrelanger Arbeit ehrenamtlicher Helfer restaurierte Schnittmodell des Flaggschiffes "Viribus unitis" die Ausstellung.

Aber noch 80 Jahre nach dem Untergang der Monarchie, drei Generationen später, haben sich viele Erinnerungen an die Marine erhalten - nicht nur die Matrosenanzüge der Wiener Sängerknaben.

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