2007 - ein echter Österreicher

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Viele Österreicher sind schon in der Flasche, die meisten Fassproben blank. Zeit für eine Bilanz, die - wie in solchen Fällen üblich - mit einer Rückschau beginnt. 2007 eröffneten ein Nicht-Winter und ein frühzeitiger Austrieb. Passende Niederschläge und viele Sonnentage führten, so wie anno 2003, zu einer der frühesten Blüten aller Zeiten. Anfang Mai dann der erste Rückschlag für die Rebstöcke, die stark fröstelten und teilweise auch behagelt wurden. Im Juli brannte die Sonne, im August und September standen heftige Regenfälle am Wetterprogramm. Zu diesem Zeitpunkt gärte es bereits in vielen burgenländischen und steirischen Kellern. Die Ernte in der Wachau hingegen erstreckte sich bis Mitte November. Den Wetterkapriolen zum Trotz, konnte eine quantitativ "normale" Ernte eingebracht werden. Noch wichtiger - auch die Qualität lässt den Verkoster hochzufrieden zurück. Das zeigte sich schon bei den Jungweinen, die sich ausgesprochen balanciert präsentierten. "Harmonie" lautet das Schlagwort für 2007: kräftige Säure, durchschnittliche Alkoholwerte, feingliedrige Frucht und Extraktwerte, die denen von 2006 kaum nachstehen. Zu den Sorten. Ein Hoch unserer Haus- und Hofsorte, dem Grünen Veltliner. Ob er nun als Weinviertel DAC auftritt, als Steinfeder, aus einer großen Lage stammt oder zu einem Prädikatswein heranreifen konnte - große Klasse! Detto empfehlenswert die Sorten Weißburgunder und Morillon. Bei den Rieslingen dürften, aller Voraussicht nach, die Urgesteinslagen die besseren Exemplare hervorgebracht haben. Bei den aromatischen Sorten haben Muskateller und Sauvignon blanc die Nase vorn, die Traminer dürften nicht ganz an das Niveau der famosen 2006er herankommen. Wenn wir schon Jahrgangsvergleiche anstellen: die Roten sind generell besser als die 2005er, ob sie die Größe der 2002ers erreichen, bleibt abzuwarten. Dem Merlot scheint 2007 ganz außergewöhnlich gut gefallen zu haben.

Dank ausreichender Botrytis wird 2007 auch als Süßweinjahr in die Annalen eingehen. Wiederum mit ausreichender Menge, die ja in den beiden Vorgängerjahren nicht gegeben war. Steirisches Finale: der Schilcher zeigt glasklare Frucht und endlich wieder einmal freches Säurespiel.

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