2007: Ein Jahresrückblick

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Was üblicherweise erst am Jahresende langweilt, ist in der Weinwelt deutlich früher aktuell. Sobald nämlich die Jungweine disponibel und die ersten Notizen über die 2007er Fassproben im Umlauf sind, wird reflexartig in die Tasten geklopft: wie war das Weinjahr, welche Qualität ist zu erwarten? Wir klopfen mit!

Generell wird 2007 als gutes (auch mengenmäßig) und fruchtiges Weinjahr in die Annalen eingehen. Das hörte man ja auch in de letzten Jahren immer wieder - heuer stimmt's vielleicht mehr als sonst! Die Eckdaten: milder Winter mit sehr frühem Austrieb und - neben 2003 - der frühesten Blüte aller Zeiten. Im Juli Rekordhitze und damit verbundene Sonnenbrandschäden an den Trauben. In manchen Gegenden hieß es dann bald Lese statt Urlaub. Frühe Ernten (meist für den Sturm) wurden schon anfangs August eingefahren! Die großen Regenmengen anfangs September und Ende Oktober unterbrachen die Arbeit im Freien nachhaltig, die meisten Weingärten waren allerdings schon Mitte Oktober abgeerntet.

Der Junker zeigt, was heuer primär in der Steiermark heranreift: Frucht ohne Ende. Die Natur hat mitgespielt: die Differenz zwischen Tag- und Nachttemperaturen war besonders hoch. Der Regen blieb auch aus, die Trauben für Lagen- und Prädikatsweine erreichten problemlos die volle physiologische Reife.

Hätte es im Krems- und Traisental, sowie in der Thermenregion nicht gehagelt, wäre Niederösterreich vollkommen zufrieden mit dem 2007er. Auch wenn sich der Vergleich mit dem Jahre 2003 aufdrängt: die Gradation ist nicht so hoch, die Säurewerte passen.

Auch das Burgenland jubelt. Sowohl frühe als auch späte Weißweinsorten zeigen schon als Fassproben ihr ganzes Aromapotenzial. Die Roten präsentieren sich tiefdunkel, brillieren mit Frucht und Würze. Der Blaufränkisch scheint heuer besonders gut ausgefallen zu sein. Der einzige Wermutstropfen kam auch hier von oben - Hagelschäden setzten den Trauben im Leithagebirge und im Mittelburgenland zu.

Die Wiener Winzer freuen sich besonders über eine gute Erntemenge. Endlich nach all den mageren Jahren! Die Charakteristik der Weine aus der Bundeshauptstadt gleicht denen in den Bundesländern: viel Frucht, feine Säure und nicht zu aufdringlicher Alkohol.

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