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Vom Schicksal der Sonne hängt alles Leben auf unserem Planeten ab. Doch nicht nur das: Die Erde verdankt ihre Existenz auch anderen Sternen, deren Lebenslicht vor Jahrmilliarden, lange vor der Entstehung des Sonnensystems in gewaltigen Explosionen verlosch. Grund genug für den Wiener Stellarastronomen Klaus G. Strassmeier, ein Buch über aktive Sterne zu schreiben - "normale" Sterne in der Blüte ihres Lebens also, ähnlich unserer Sonne, deren Hauptmerkmal starke magnetische und thermische Aktivitäten sind. "Aktive Sterne. Laboratorien der solaren Astrophysik" könnte zu einem Standardwerk über Hauptreihensterne - wie sonnenähnliche Himmelskörper im Fachjargon auch heißen - werden, sowohl für interessierte Laien als auch für Astrophysiker und Astronomen. Der verständliche, manchmal etwas gezwungen lockere Text hält die Berührungsängste des Nicht-Fachmannes mit den zahlreichen mathematischen Formeln in Grenzen. Vom Lebenszyklus der Sterne bis hin zu Sonnenflecken findet sich alles Relevante über die kosmischen Kraftwerke.

Warum nun verdankt die Erde ihre Existenz Sternen? Während Wasserstoff und der Großteil des Heliums schon kurz nach dem Urknall entstanden, wurden die schwereren Elemente erst viel später durch Kernprozesse in Sternen erzeugt. In den Endstadien der Sternenentwicklung, zum Beispiel bei Supernova-Explosionen, wird dieses Material aus den sterbenden Sternen in den interstellaren Raum hinausgeschleudert. Aus Wolken interstellarer Materie wiederum entstehen neue Sterne. Im Fall der Sonne haben sich die vorhandenen schweren Elemente als Planeten in einiger Entfernung zum Zentralgestirn zu Planeten und Monden zusammengeballt. Die Erde und andere dichte Himmelskörper unseres Sonnensystems sind also gewissermaßen recycelte Abfallprodukte vergangener Sternengenerationen. M. K.

Aktive Sterne. Laboratorien der stellaren Astrophysik Von Klaus G. Strassmeier, Springer Verlag, Wien und New York 1997, 400 Seiten, öS 595.

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