Der 1870 in Brünn geborene und 1933 in Wien verstorbene Adolf Loos war als Architekt, Architekturtheoretiker und Lebensreformer ein weit blickender und evolutionärer Denker, der in Mitteleuropa seinesgleichen suchte.
Dank seiner wegweisenden Entwürfe und Schriften gilt er als einer der Pioniere der Moderne. Sein einst heftig umstrittenes Haus am Michaelerplatz, die Loos-Bar oder das Café Museum gehören zu den weltweit bekannten Identifikationsobjekten Wiens.
Der "Revolutionär gegen die Revolutionäre" hat zeitlebens in Mode gekommene Scheinwerte mit von ihm als echt erkannten Werten bekämpft. "Für mich ist die Tradition alles, das freie Walten, die Phantasie kommt bei mir erst in zweiter Linie", schrieb er bereits 1898. So war Loos zeit seines Lebens ein Garant für Polemiken, Auseinandersetzungen und für handfeste Skandale. Das weltweite Interesse an seinen maßgeblichen Schriften ist unerloschen. Allein sein Pamphlet "Ornament und Verbrechen" wurde in viele Sprachen, unter anderen ins Japanische übersetzt.
Erst mit diesem Buch ist eine Gesamtausgabe aller Publikationen, Vorträge und Interviews aus den Jahren 1897 bis 1932 gelungen. Der Kulturpublizist und Ausstellungsgestalter Adolf Opel lässt auf 780 Seiten einen der größten österreichischen Künstler in dessen eigenen Worten lebendig werden.
Eine Zeittafel im Anhang bettet die Biografie von Adolf Loos in das politische, technische und kulturelle Geschehen seiner Zeit ein. (Johannes Preßl)
Adolf Loos - Gesammelte Schriften
Hrsg. von Adolf Opel, Lesethek Verlag 2010
780 Seiten, e 34,90
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