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"Auferstehung": Ausstellung von David Rai in Wien.

Wir sind nur eine Illusion unserer spirituellen Existenz", sagt der Künstler David Rai. Seit 25 Jahren beschäftigt er sich in übermalten Fotos, Collagen, ausdrucksstark bearbeiteten Abdrücken und Texten mit der künstlerischen Umsetzung der "Auferstehung". Die Resultate dieser langen Spurensuche nach der stimmigen Ausdrucksform für spirituelles Erleben sind nun in der Galerie Fichtegasse 1 zu sehen.

"Kunst hat die Verpflichtung, Sinn zu vermitteln. Erst die Fähigkeit zur Hingabe macht Kunst aus", ist Rai überzeugt. Er glaubt fest an die Unzerstörbarkeit des Menschen, an eine Daseinsform nach dem Tod mit Leib und Seele. "Es ist der Urauftrag des Künstlers, Nicht-Sichtbares sichtbar zu machen, eine Erfahrung in ein Bild zurückzubringen." Rai kehrt zu den schöpferisch-archaischen Wurzeln der Kunst zurück, möchte Auferstehungsenergie als Evidenz beweisen. Mit eindrucksvoller Konsequenz spürt er der "Auferstehung" nach, die intensive Auseinandersetzung mit dem Tod und dessen Überwindung hat ihn zu seinem persönlichen Ausdruck des nicht mehr Fassbaren finden lassen.

"Das Wesen des Menschen ist ein Hinabsteigen in eine Tiefere Dimension, die Materie und damit in den Tod, was durch den Abdruck sichtbar wird", sagt Rai. Die Abdruck-Serie eines Gesichts, dessen Zerstörung als Ganzes von Bild zu Bild schmerzhaft spürbar wird, lässt an Sterben denken. Der Künstler Rai geht einen Schritt weiter: er versucht, das Phänomen "Auferstehung" zu fassen. "Das Wesen des Kunstwerks ist das Hinaufsteigen in eine höhere Dimension, was durch den übermalten Abdruck sichtbar wird. Wiederbeleben, Geist einhauchen, wäre Aufgabe des schöpferischen Werks."

In einem Schlüsselbild fand er zur Überhöhung des Abdrucks durch Übermalung. Stark beeindruckt hat ihn das Turiner Leichentuch, eines der prägendsten Abdrücke der Geschichte. Für viele ist es ein Beweis der Auferstehung. Dass einige Werke Rais daran erinnern, ist kein Zufall.

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