Anti-Islam-Demo in Wien

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Der österreichische Ableger der Pegida-Bewegung plant für den zweiten Februar eine Kundgebung in Wien. Pegida Wien wird von Georg Immanuel Nagel vertreten, der laut Eigenangabe als "freisinniger Publizist" tätig ist, unter anderem für die Zeitschrift Zur Zeit, die von deutschnational ausgerichteten FPÖ-Funktionären herausgegeben wird. Zu Parteien habe die Pegida Wien aber keinerlei Kontakte, so Nagel. In der inhaltlichen Ausrichtung unterscheidet sich der österreichische Ableger nicht vom deutschen Vorbild. Vielmehr handelt es sich um alte Anti-Ausländer-Parolen im anti-muslimischen Gewand. So könnten die Islamgegner auch besorgte Bürger aus der Mitte der Gesellschaft erreichen. Die Bewegung setzt in Österreich genauso wie in Deutschland auf Regionalisierung. Online gibt es auch hierzulande verschiedene Bundesländer-Ableger.

Anders als in Deutschland schöpft mit der FPÖ bereits eine etablierte Partei das rechte Potenzial aus. Denn weder die rechtsextreme NPD noch die rechtskonservative AFD erzielen in Deutschland eine derart große Zustimmung im rechten Spektrum wie die FPÖ in Österreich. Dementsprechend hat FP-Chef Strache kürzlich festgestellt: "Wir sind die wahre Pegida." Für die Kundgebung in Wien sind 250 Personen angemeldet - linke Gruppierungen haben bereits Gegenveranstaltungen angekündigt. Angesichts der virtuellen Mobilisierung von rund 11.000 Facebook-Fans erscheinen 250 Personen wenig. Erklären lässt sich das dadurch, dass knapp die Hälfte aller virtuellen Freunde von Pegida Österreich aus Deutschland stammen. Laut einer aktuellen Umfrage des Nachrichtenmagazins Profil können sich 69 Prozent der Österreicher nicht vorstellen, an den Protesten der hiesigen Pegizda-Bewegung teilzunehmen.

In Dresden sind gar 25.000 Pegida-Anhänger auf die Straße gegangen. Die Kundgebung in Wien werde sich am Vorbild Dresden orientieren und friedlich verlaufen - auch Kinder würden erwartet, hieß es von Seiten der Organisatoren. Neben Österreich gibt es bereits Ableger der deutschen Pegida-Bewegung in der Schweiz, in Tschechien, Belgien, Dänemark, Norwegen, Schweden und Spanien. (apa/öd)

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