Apple versucht die Zeitungs-Revolte

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Apple hat es wieder geschafft: das iPad ist in aller Munde und in den Händen jener, die das Glück hatten auf der Warteliste weiter vorne zu sein.

Neben den herkömmlichen Apps versuchen auch zahlreiche Medienunternehmen ihr Glück auf der neuen Oberfläche. Standard, Krone, Vorarlberg Online (vol.at) und Datum sind als i-pad App gratis, Wirtschaftsblatt kostenpflichtig, Presse, Kurier und Kleine Zeitung scharren in den Startlöchern.

Egal wie konvergent die Produkte werden und wie schick die Apps auch immer sein mögen: Die Schlüsselfrage bleibt – zumindest aus medienökonomischer Sicht- jene nach der Refinanzierung dieser Contents.

Gegen eine Quersubventionierung durch Anzeigen (und unter Umständen Förderungen) spricht nichts – gegen völlige Kostenfreiheit alles.

New York Times, Sun, Bild, Welt, Spiegel und Guardian haben dies erkannt: Dort kosten die iPad Apps nichts – der Content ist aber sehr wohl kostenpflichtig.

Und zwar in Form von Preisen und nicht von Micropayments oder Spenden. Qualität kostet Geld. Auch im Journalismus. Journalistische Qualität ist – wie alle anderen Qualitätsprodukte – nicht umsonst zu haben.

Dieser simple Grundsatz sollte hier schlagend werden und hätte neben kommerziellen wohl auch pädagogisch wohltuende Effekte.

Daß Apple daran verdient, ist legitim, es sollte aber nicht so sein, daß die Content-Anbieter, die den sozialen und kulturellen Nutzen des iPads erst ermöglichen leer ausgehen. Sicher: Es ist schick dabei zu sein.

Auch in Österreich sind es im Moment wohl vor allem Imageüberlegungen, die die Verlage motivieren dabei zu sein. Aber das ist kein Geschäftsmodell. „iPay“ wird auch in Österreich kommen. Müssen.

* Der Autor ist Prof. f. Kommunikationswissenschaft in Klagenfurt

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