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15 Jahre Aufbau in Wels

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Die Stadt Wels war im zweiten Weltkrieg wegen ihrer Flugzeugfabrik, ihres Flugplatzes und des damals größten Rangierbahnhofes Österreichs neun schweren Bombenangriffen ausgesetzt; 1022 Wohnungen wurden total zerstört, mehr als 7000 schwer beschädigt. Neben der Behebung der Kriegsschäden war daher die Schaffung von Wohnraum die vordringlichste Aufgabe der Stadtverwaltung. So wurden in Wels insgesamt 4200 neue Wohnungen geschaffen, davon zirka 3300 durch Gemeinnützige Wohnbaugenossenschaften. Um eine dem modernen Verkehr entsprechende Verbindung zwischen der Handelsstadt Wels mit seinem Hinterlande herzustellen, mußten Straßen in einer Gesamtlänge von zirka 200 Kilometer neu errichtet, verbreitert oder staubfrei gemacht und vier Bahnunterführungen geschaffen werden. Das rasche Ansteigen der Bevölkerung hatte eine außerordentliche Schulraumnot zur Folge. Es wurde eine 23klassige Volks- und Hauptschule gebaut und eine dem Schulzweck entzogene Privatschule diesem wieder zugeführt und neu eingerichtet. Außerdem befindet sich eine 16klassige Hauptschule im Rohbau. Neben der städtischen Handelsschule wurde eine Handelsakademie und eine Gewerbliche Berufsschule neu geschaffen.

Besonders zur Entlastung von berufstätigen Frauen wurden fünf neue, modernst ausgestattete Kindergärten und zwei Kinderhorte errichtet. Das städtische Altersheim wurde erweitert. Das veraltete Schwimmbad wurde durch eine großzügige neue Badeanstalt ersetzt. Der städtische Schlachthof wurde zu einem der modernsten Schlachthöfe Österreichs umgestaltet.

Seit mehr als einem halben Jahrhundert haben die Welser Wochenmärkte den Marktpreis für Oberösterreich und weite Gebiete angrenzender Bundesländer bestimmt und hat sich das Welser Volksfest zu einer repräsentativen Leistungsschau entwickelt. Nunmehr ist das Ausstellungsgelände auf zirka 400.000 Quadratmeter erweitert und liegt heute in zwei prächtig gestalteten Parkanlagen. 23 Fixbauten stehen der Messeleitung zu Ausstellungszwecken zur Verfügung.

Die Stadt Wels hat durch ihre günstige wirtschaftsgeographische Lage und durch jahrzehntelange Zielstrebigkeit die Vorortstellung im landwirtschaftlichen Sektor Österreich erkämpft. Durch die Neuerrichtungen und Erwerbungen bestehender industrieller Anlagen und durch die Vergrößerung der Stadt mußte das Elektrizitätswerk an der Traun auf eine größere Kapazität ausgebaut werden. Ein Fernheizkraftwerk wurde mit einem Kostenaufwand von zirka 78,000.000 S errichtet.

Freistadt, wegen seines burgähnlichen Charakters, der vollkommen erhaltenen Wehranlagen, wie Stadtmauer und Wehrtürme, auch das oberösterreichische Rothenburg genannt, ist ein beliebter Erholungs- und Ausflugsort. Die ruhige Lage des Städtchens, die vielen Wälder in nächster Umgebung, bieten, gerade jenen die Gewähr für beste Erholung, welche der Unrast und Hast des Alltags entfliehen wollen. Zahlreiche lohnende Ausflüge (Kefermarkter Altar, Rauhenödt mit seiner altertümlichen Kirche, Sehens; werter Altar in Waldburg usw.) können von Frei; Stadt aus, seiner zentralen ■ Lage wegen, gemacht werden.

Traun hat durch seine Lage am Rande der Landeshauptstadt Linz seit Kriegsende eine dynamische Entwicklung durchgemacht und stieg von 7000 Einwohner auf derzeit mehr als 15.000.

Traun, schon immer ein Industrieort, hat sich iä dieser Hinsicht weiterentwickelt. Besondere Bedeutung kommt von jeher der Textilindustrie zu, weiter Band- und Flechtartikel, Seiden- und Zigarettenpapier-erzeugung, Brillen- und Kunststoffindustrie, Drucke guß- und Metallwarenerzeugung und Maschinen.

Öffentliche Bauten: Seit 1945 wurde ein Schulanbau und drei Schulneubauten ausgeführt. Von der Gemeinde wurden 66 Neubauwohnungen allein geschaffen, und im Verein mit Wohnbaugesellschaften 154. Rund 14 Kilometer Straßen wurden ausgebaut und mit einer Dauerkonstruktion versehen. Schließlich wurden rund fünf Kilometer Straßen mit Straßenbeleuchtung ausgestattet.

Die 'Gemeindevertretung besteht aus 36 Mitgliedern. Dem Gemeindevorstand gehören außer dem Bürgermeister drei Bürgermeisterstellvertreter und fünf Gemeinderäte an.

Schwanenstadt, das kleine Städtchen an der Bundesstraße Wien—Salzburg, am Eingang ins Salzkammergut, beherbergt in seinem nur 3,5 Quadratkilometer begrenzten Gebiet fast 4000 Einwohner.

Die wirtschaftliche Entwicklung Schwanenstadts in den letzten 15 - Jahren-nach dem- zweiten Weltkrieg stellt die Entwicklung in den 30o Jahren der Stadtgeschichte vorher eindeutig in den Schatten. Schwanenstadt würde 4abei aus seinem jahrhundertelangen Dornröschenschlaf nicht durch irgendeinen glücklichen Zufall und auch nicht durch eine Förderung von außen wachgerüttelt, sondern ist der Aufschwung der letzten Jahrzehnte ausschließlich der Leistungsfreude und Tatkraft seiner Gemeindebürger zuzuschreiben. So hat der Schwanenstädter Industrielle, Kommerzialrat Johann Kapsamer, seit der Beendigung des zweiten Weltkrieges sein Werk, Drahtwaren-, Polstermöbel und Matratzenfabrik, zu ganz beachtlicher Größe ausbauen können. Die .Belegschaft zählt heute mehr als 800 Arbeitskräfte.

Darüber hinaus haben sich in Schwanenstadt noch die“ Krönenkorkfabrik Reisinger und die Hölzindustrie Obermayer und in der näheren Umgebung noch die Spinnerei und Weberei Johannisthal und die Metallwarenfabrik Heinrich Ulbrichts Witwe in Kaufing etabliert und bedeutend ausgebreitet.

Auch vom Fremdenverkehr wird das anmutige Städtchen immer, häufiger besucht.

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