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Geleitwort

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Um auf lange Sicht zu planen und um eine gerechte, den seelsorglichen Erfordernissen angepaßte Reihung vornehmen zu können, hat das erzbischöfliche Bauamt eine Liste jener Kirchenbauvorhaben zusammengestellt, die in naher oder fernerer Zeit im Bereiche der Erzdiözese Wien gemacht werden müssen. Die Zusammenstellung ergab 78 Bauvorhaben. Wenngleich in der Liste auch kleiriere Objekte in Filialorten oder Gottesdienststätten mitgezählt sind, so bedeutet dies für die Erzdiözese Wien doch ein Bauprogramm für wenigstens 15 Jahre.

Es ist selbstverständlich, daß bei dieser Fülle von Aufgaben streng abgewogen werden muß, welches Bauvorhaben zuerst in Angriff genommen wird. Maßgeblich hierfür dürfen einzig und allein seelsorgliche Gründe sein. Dies gilt auch hinsichtlich der in dieser Beilage der .Furche" dargestellte Bauvorhaben der Erzdiözese Wien, die 1960 fertiggestellt wurden.

Im einzelnen:

In Hinterbrühl erzwang die Errichtung dės SOS-Kinderdorfes und die ungünstige bauliche Anordnung der alten Kirche (sie war breiter als lang) die Vergrößerung der alten Kirche.

In Felixdorf stand eine alte Holzkirche, die während des ersten Weltkrieges in Blumau als Militärspitalskirche diente und nach dem Kriege nach Felixdorf übertragen worden war. Der Holzbau wurde bereits baufällig und war obendrein für die inzwischen angewachsene Pfarrbevölkerung zu klein.

In Grimmenstein mußte fast die Hälfte der Pfarrbevölkerung von Edlitz, von den Berghöfen kommend, das Tal durchschreiten und an der anderen Seite wieder zur Pfarrkirche emporsteigen. Die altehrwürdige Pfarrkirche in Edlitz war übrigens für das rege religiöse Leben schon längst zu klein. Eine Vergrößerung der markanten gotischen Kirche wäre aus denkmalpflegerischen Gründen nicht möglich gewesen.

Teesdorf gehört zur Pfarre Günselsdorf. Die Filialgemeinde wurde durch die dortige Industrie bedeutender als der Pfarrort selbst. Die kleine alte Ortskapelle reichte für den Gottesdienst nicht mehr aus. Außerdem spielt für die Bevölkerung die Bequemlichkeit, am Sonntag keinen weiten Kirchgang machen zu müssen, eine wichtige Rolle.

In Haslau an der Donau erzwang die Baufälligkeit der dortigen provisorischen Gottesdienststätte den Neubau der Kirche.

In llngerndorf hat ein Einwohner in seinem Testament sein Vermögen der Gemeinde mit der Auflage vermacht, im Ort eine Kirche zu bauen. Die alte Dorfkapelle war sehr unansehnlich geworden. Ihre Instandsetzung hätte große Mittel erfordert und doch nicht das Ziel erreicht, eine dem Ort entsprechende Kirche zu haben.

Das Gebiet an der Erzherzog-Karl-Straße, Wien XXIII, gehörte zur Pfarre Kagran und war wegen der Entfernung von der Mutterpfarre seelsorglich nur notdürftig betreut. Auf einem Grundstück, das das Stift Klosterneuburg zur Verfügung stellte, wurde die neue Kirche erbaut. Durch einen späteren Ausbau des Pfarrhofes soll eine große, neue Pfarrstation geschaffen werden.

In der Breitenfurter Straße wurde in der Nähe des ehemaligen Linienamtes eine kleine Notgottesdienststätte erbaut, um diesen von der Pfarrkirche Atzgersdorf weit entfernten Teil seelsorglich besser betreuen zu können. Die Pfarre Atzgersdorf hat Grundstücke verkauft. Mit dem Verkaufserlös wurde die Gottesdienststätte geschaffen.

In Strebersdorf, Wien XXI. entstanden große Wohnbauten der Gemeinde Wien, und das angrenzende Siedlungsgebiet wurde im letzten Jahrzehnt immer dichter verbaut. Für den Pfarrgottesdienst stand nur die Anstaltskirche der ,.Schulbrüder“ zur Verfügung. Sie reichte in keiner Weise mehr aus. Überdies behinderte der Pfarrgottesdienst den Anstaltsgottesdienst, so daß die seit Jahrzehnten gewährte Gastfreundschaft nicht mehr länger in Anspruch genommen werden konnte.

In Gänserndorf wurde die alte Dorfkirche für den in den letzten Jahrzehnten zur Stadt angewachsenen Ort viel zu klein. Bei Schulgottesdiensten konnten nicht einmal alle Kinder zur gleichen Zeit in der Kirche Platz finden. Die Vergrößerung der Kirche wird im Frühsommer dieses Jahres vollendet werden.

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