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Graue Steine — grüne Weiten

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WIEN VON OBEN. Eingeleitet von Fred Hennings. Forum-Verlag, Wien. 80 Seiten, 60 Bildtafeln. Preis 98 S.

Dieses erste Bildbuch, das die Bundeshauptstadt aus der Luft gesehen zeigt, verdient zunächst die Beachtung der Fachleute, die mit der baulichen Pflege des historischen Stadtkerns, mit der organischen Entwicklung neuer Wohngebiete, mit der Verkehrsordnung, dem Schutz der Grünflächen und der Abwehr aller Angriffe auf den Wald- und Wiesengürtel befaßt sind. Darüber hinaus hat man aus den vorliegenden 800 Luftaufnahmen Bilder ausgewählt, die dem Fremden eine liebe Erinnerung sein werden. (Beschriftung der Bilder deutsch, englisch und französisch.)

GRAZ, DIE STADT IM GRÜNEN. Herausgegeben von losef. Reaut sehnig. Verlag Paul Cieslar Nachfg.,.Gnus.'156 Seiten, 132 Abbildungen. Preis

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Auch dieser Band mit dreisprachigem Text ist von' dem Bestreben geleitet, ein möglichst umfassendes Bild der steirischen Landeshauptstadt zu vermitteln. Auch hier hat man nicht versäumt, stolz Vorzuweisen, was seit Kriegsende neu entstand. Freilich wird der Fremde, wenn er den Wolkenkratzer auf Seite 78, die Wohnbauten auf Seite 76, die einander neckischerweise gegenübergestellten Bilder der „alten“ und „neuen“ Technik beschaut, von den tatsächlichen Zuständen auf dem Wohnungsmarkt und dem Bauwert wissenschaftlicher Institute nichts erfahren (wie beim Wiener Bildband).

SALZKAMMERGUT. Merian-Heft, Nr. 5, .Jahrgang. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg. 96 Seiten. Preis 23.80 S.

„Des Kaisers Kammergut“ lebt in dem Gedächtnis der älteren Generation umgeben von der Aura der Zeit vor 1914 weiter, einer Zeit, die für Ischl zu schildern, auch der gewandtesten Feder mißlingen muß. Man kann auch heute, da die Autobusse mit Reisefracht über Betonstraßen flitzen und „alle Seen mitgenommen werden“, die R/miniszenzen an den alten Kaiser, an die Frau Schratt, an die Exzellenzen, an die Komponisten, Librettisten, Sänger und Schauspieler — von den Malern, die das Salzkammergut entdeckt haben, ganz zu schweigeh — nicht Snehr so richtig auffassen. Und doch sind alle die prächtigen Bilder nur der Rahmen für die Geschichte seit den steirischen Ottokaren.

TIROL. Erbe und Auftrag. Herausgegeben von Dr. W. Ku n z e m a n n. Tyrolia-Verlag, Innsbruck. 86 Seiten, 4 Abbildungen. Preis 38 S.

Über das Gedenkjahr hinaus hat diese Schrift Gewicht durch die Hinweise auf die Herz-Jesu-Verehrung und hierher gehörige Bilder sowie wegen der mit wichtigem Material versehenen Darstellung über den Umbruch des Dorfes.

WIR REISEN NACH OBERÖSTERREICH. Ein

Bilderbuch für Feriengäste. Herausgegeben von der Oberösterreichischen Landesregierung, Linz. 186 Seiten, 205 Abbildungen, 14 Farbtafeln.

Dieser Band wurde gelegentlich der vorjährigen Fremdenverkehrstagung des Landes ob der Enns veröffentlicht. Obzwar man an allen Punkten des in Großformat hergestellten Buches (22 X 28 Zentimeter) bestrebt ist, Ferienerlebnisse zu vermitteln.

Also zu werben, hat der Geschmack der Hersteller (deutlich ist die Hand des kunstgeschichtlich so feinsinnigen Dr. Otto Wutzel zu merken) es verstanden, die so vielgestaltige oberösterreichische Landschaft in Bildsymbolen zugleich erstehen zu lassen. Von den Prosabeiträgen (Richard Billinger, August Karl Stöger und Arthur Fischer-Colbrie) ist des Letztgenannten „Lob des Mühlviertels“ eine prachtvolle, vom Herzen durchglühte Zusammenschau.

ITALIEN IN SÜDTIROL. Von Kassian Punt und Vigil Moroder. Aufstieg-Verlag, München. 100 Seiten, 132 Abbildungen. Preis 66.64 S.

Ein Dokumentarwerk, bemerkenswert wegen der objektiven, sich stets auf nachprüfbare Quellen stützenden Einleitung; schätzbar durch die fast zwei Seiten neuere und neueste Bibliographie; scharf treffend durch das gut ausgewählte Bildmaterial. („Die Furche“ brachte eines der Bilder in der Reportage vom 26. September 1959.)

BODENSEE-HEFTE. Herausgegeben von Dr. Wolfgang N e i n h a us. Seehasen-Verlag, R. W. Schwarz, Konstanz. Preis je Heft 2.25 DM.

Mehr als eine lokale Publikation, mehr als Werbung! Durchaus eine mit offenen Augen registrierte Kulturgeschichte, wobei die Verbindung von Gestern und Heute immer gewahrt bleibt; und außerdem eine zum Treffpunkt dichterischer Aussage gewordene Schrift, deren letzte Sondernummer unter dem Titel „1000 lahre Buch am Bodensee“ vom Bild her fachliches Format besitzt.

OBERBAYERN. Landschaft und Kunst. Von Doktor Herbert Schindler. Verlag Schnell 4 Steiner, München. 104 Seiten, 103 Abbildungen.

Der Doppelband in der Reihe der bewährten großen Ausgaben der Kunstführer kennzeichnet den durch alte Pflanzstätten geistlicher Bildung, nämlich durch die Klöster Tegernsee, Benediktbeuern, Wessobrunn, Andechs, Rott und viele andere geprägten Charakter des Landes vor den Alpen, erweist das Gesicht der Städte, Markt und Dörfer, 'i“; M whuI5Wii

FRANKEN. Kunst einer' Landschaft. Text von Georg Piltz. Photographien von Günther Beyer und Klaus Beyer. Sachsenverlag, Dresden. 224 Seiten, 159 Abbildungen. Preis 20 DM.

Die Einleitung diskutiert zunächst, ob es den Begriff einer fränkischen Kunst gibt, landschafts-prägend wie etwa die Kunst Umbriens oder der Toskana. Die Ansichten Pinders, Dehios werden mit jener des jungen Thode konfrontiert. „Die Kunst Frankens“, so wird deutlich ausgesprochen, „ist in ihren Höhepunkten konkret antizipatorisch; das Menschenbild Dürers, das Raumbild Balthasar Neu-manns kann einein Versprechen gleichgesetzt werden“. Von der Romanik ausgehend, die für Franken ein uneinheitliches Bild gibt, wird nach der Kunst der staufischen Zeit (Bamberg) und dem soziologischen Wandel in den Städten der Höhepunkt um die Wende des 15. Jahrhunderts behandelt (Kraft, Vischer, Stoß, Riemenschneider, Dürer). 1549 hat ein überlebender Sohn Peter Visoher d. Ä., Hans Vischer, die berühmte Gießhütte aufgelöst. Die große Zeit der bürgerlich-städtischen Kunst war vorbei, Hans ging nach Eichstätt an die bischöfliche Residenz. Nach dem Zwischenspiel der Renaissance, das hier einsetzt, wirkt sich fürstliche Bauherrschaft aus, strahlt die Barocke in den Bischofsitzen am Main, in Wür2burg und Bamberg; die abwechselnd dort und in Wien residierenden Schönborns zogen berühmte Künstler, wie die aus Prag kommenden Dientzenhofer, nach Franken. Mit einem prachtvollen Bildteil ist der Großband (21 X 30 Zentimeter) eine Bereicherung jeder Bibliothek.

DIE BAUKUNST AN DER OSTSEEKOSTE ZWISCHEN ELBE UND ODER. Von Karl-Heinz Clasen. Sachsenverlag, Dresden. 89 Seiten, 139 Bildtafeln, 3 5 Abbildungen im Text. Preis 15 DM.

Das von der Deutschen Bauakademie in den Schriften des Forschungsinstituts für Theorie und Geschichte der Baukunst herausgegebene Werk bietet zunächst einen Überblick über die Landschaft und ihre historischen Formen, behandelt dann den ländlichen Profanbau des Mittelalters, dessen bürgerlichen Gemeinschafts- und Wohnbau sowie die kirchliche Baukunst des Mittelalters. Nach der Darstellung der neuzeitlichen Baukunst, nach ihrer Grundlage und ihrem geschichtlichen Ablauf wird auf die Residenzen, die fürstlichen Schlösser, die Landschlösser, Gutshäuser, auf den Kirchenbau und die bürgerliche Architektur eingegangen. Eine teilweise recht kritische Betrachtung von Überlieferung und Weiterentwicklung schließt den sachlichen Teil, dem ein Literaturverzeichnis, eine Aufzählung der Künstler, ein Ortsregister sowie Verzeichnisse der Abbildungen beigegeben sind. Es wird jeweils genau vermerkt, inwieweit das betreffende Bauwerk von Kriegsschäden betroffen wurde und welche Fortschritte die Restaurierungen gemacht haben. Die Einbeziehung Stettins in die Abhandlung unterblieb aus politischen Gründen. Die wissenschaftlich fundierte, vorzüglich aufgebaute Arbeit verdient größte Beachtung.

IRLAND. Merian-Heft, Nr. 4, 12. Jahrgang. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg. 104 Seiten, 74 Abbildungen. Preis 23.80 S.

In der gewohnt vielseitigen Art dieser Monographien bietet sich die „Grüne Insel“, glücklicherweise noch nicht Ziel von Reisebüros, dar als eine Gleichung der Zeit, als ein Symbol der Treue zu sich selbst.

SARDINIEN. Vop Tom Schneiders. Einleitung von Eckart Peter ich. Fretz & Wasmurh Verlag AG., Zürich. 91 Seiten, 75 Abbildungen. Freis 18 sff.

Der Verfasser ist von D. H. Lawrence vor 35 Jahren auf Sardinien hingewiesen worden. Später ist der Autor noch zweimal hingezogen, zunächst auf der Suche nach der Frühzeit Sardiniens, der er besondere Hinweise schenkt (die Nuragen-Kultur, seit der Ausstellung von 1949 in Venedig stark beachtet, ist im Museum von Cagliari mit drei Vierteln aller bekanntgewordenen Werke dieser bronzezeitlichen Kunst vertreten).

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