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Kärntner Geschichte

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Carinthia I. Geschichtliche und volkstümliche Beiträge zur Heimatkunde Kärntens. Heft 3, 14Ö. Jahrgang, 1950. Mitteilungen des Geschichtsvereine6 für Kärnten. Geleitet von Dr. G. M o r o. Druck Ferd. Kleinmayr, Klagenfurt.

Der überaus rührige Geschichtsverein für Kärnten unter der bewährten Leitung Doktor Gotbert Moro6 bringt im dritten Heft des stattlichen Bandes anläßlich der Dreißigjahrfeier der Kärntner Volksabstimmung und der Hunderjahrfeier der Autonomie der Landeshauptstadt Klagenfurt eine ansehnliche Reihe von gehaltvollen Aufsätzen, die insbesondere einen ausgezeichneten Oberblick über die geschichtliche und kulturelle Entwicklung Kla-genfurts von der Urzeit bis zur Gegenwart bieten. In Ermanglung einer jüngeren zusammenfassenden geschichtlichen Darstellung der Landeshauptstadt sind die Beiträge, die zum Teil in der von der Stadtgemeinde Klagenfurt herausgegebenen Festschrift erschienen sind, hier sinngemäß abgeändert und Ieilwei6e ergänzt. Sie geben ein abgerundete Bild der geschichtlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung Klagenfurte, wobei die gut ausgewählten Bilder und instruktiven Kartenbeilagen den Text illustrieren. Besonders wertvoll ist die siedlungskundliche Arbeit von Dr. Erwin Wilthum (Wien), Seite 941 bis 1016, mit sehr lehrreichen Zeichnungen und Bildern: „Siedlungslandschaft im südwestlichen Kärnten “ Aus dieser methodisch ausgezeichneten Untersuchung erhellt, daß die heutige Kulturlandschaft des südwestlichen Kärnten durch die gemeinsame Arbeit beider Volksteile des Landes geprägt wurde.

Geschichte des Kärntner Bergbaues. I. Teil: Geschichte de6 Kärntner Edelmetallbergbaues. Von Hermann W i e ß n e r. Archiv für vaterländische Geschichte und Topographie. Geleite t von Dr. G. Moro, herausgegeben vom Geschichtsverein für Kärnten. 32. Band, 301 Seilen. Druck Ferd. Kleinmayr, Klagenfurt 1950.

Der um die Herausgabe der „Gurker Urbare“ verdienstvolle Direktor des Kärntner Landesarchivs, Dri Hermann W i e ß n e r, führt uns im 32. Band des Archivs für vaterländische Geschichte und Topographie im geschichtlichen Aufriß zunächst in die Geschichte des Kärntner Edelmetallbergbaues (I. Teil) ein. Wenn man bedenkt, daß Kärnten, insbesondere das Oberdrau- und Mölltal, als eine der erzreichsten Gegenden Mitteleuropas erscheinen, so ist diese mühevolle Untersuchung nicht nur von besonderem geschichtlichen Wert, sondern legt auch dem Montanisten einen gewichtigen Fragenkomplex vor. Einleitend macht uns der Verfasser mit dem Problem, den Quellen und der bisher erschienenen Literatur bekannt und zeigt sodann in annalistischer Form die einzelnen Fundgebiete auf, wobei er seinen Ausführungen die administrative Einteilung de6 Landes in Bergbezirke (Obervellach, Großkirchheim |Oberes Mölltal], Steinfeld, Friesach und Wolfsberg-St. Leonhard) nach der Maximilianischen Bergwerksorganisation um 1500 zugrunde legt. Ein Exkurs über Kärntens Goldbergbau in den letzten 60 Jahren von Bergdirektor Dr. Ing. Schöppe eröffnet Rückblick und Ausblick in die glanzvolle Geschichte des Kärntner Goldbergbaues. In den österreichischen

Alpen wurden in den letzten 60 Jahren unbekannte Erzvorkommen aufgefunden, andere werden verschwiegen. Alpine Bodenschätze, mengenmäßig weit bescheidener als im Ausland, dafür aber gehaltsmäßig weit reicher, harren der Hebung. Die Berufenen mögen die Worte des Tiroler Volkswirtes Sperger beherzigen, die er 1765 aussprach: „Jenes Land, das seine Bodenschätze nicht achtet, nie verwertet, ist seiner Selbständigkeit nicht würdig und es wird seiner Nachbarn Knecht.“ — Zahlreiche Karten, Tabellen und ein gutes Gesamtregister erleichtern das Eindringen in einen der aktuellsten Zweige alpiner Wirtschaft.

Landeskunde von Kärnten und Ostttrol. 2. Aufl. Von Dr. Viktor Paschinger. 412 Seiten.

Geschichte Kärntens. Von Hermann Braumüller. 447 Seiten.

Kärnten, Sitte und Brauch im Jahreslaut.

Von Dr. Georg Graber. 61 Seiten. — Alle: Kärntner Heimatverlag A. Kollit6ch, Klagenfurt.

Die „Landeskunde“ ist eine zu begrüßende

Neubearbeitung der 1937 zum erstenmal erschienenen Arbeit von Paschinger. Es entspricht den tatsächlichen Verhältnissen, daß diesmal Osttirol miteinbezogen ist. Man könnte sich glücklich schätzen, wenn von jedem Bundesland ein entsprechendes Werk

vorläge. Die kleine Schrift von Dr. Graber ist gewißermaßen eine Ergänzung der mehr geographisch und wirtschaftskundlich aufgefaßten „Landeskunde“. Die „Geschichte“ von Braumüller ist hingegen die erste einschlägige Arbeit über das Land seit 60 Jahren und schon au6 diesem Grunde zu begrüßen, wenn sie auch leider nur bis 1920 reicht. — Alle drei, vom Geschichtsverein für Kärnten herausgegebenen Werke sind der Einheit des Landes gewidmet und legen Zeugnis für eine der stärksten Landschaftsindividualitäten in den Alpen. Sie stützen sich auf zahlreiche Vorarbeiten und sind gewissermaßen die Quintessenz der seit jeher umfangreichen Kärntner Heimatforschung. Dr. R. Schumacher

In Kurzform

Reiseland Tyrol. Von Franz Stummvoll. Inn-Verlag, Innsbruck. 68 Seiten.

Eine flott gezeichnete Bildkarte, die den ausländischen Besucher und auch den Einheimischen vor allem auf die kulturellen und historischen Denkmäler Tirols aufmerksam machen soll. Die Erläuterungen sind viersprachig — vorausgesetzt, daß man das komische Kauderwelsch des englischen, beziehungsweise französischen Textes als Sprache gelten lassen will. K. St.

Vienna today. By Dorothy M c G u 1 g a n. Wilhelm-Frick-Verlag, Wien. 194 Seiten.

Em anregender und erstaunlich vielseitiger Führer durch Wien, der nicht nur jedem amerikanischen und englischen Besucher wertvolle Dienste leisten wird. Miß McGuigan kennt Wien wie nur wenige, und sie liebt es, und deshalb verzeiht man ihr gerne die verschiedenen kleinen Irrtümer, die ihr in ihren historischen Hinweisen unterlaufen sind.

K. St.

Länder — Menschen — Universitäten. Briefe deutscher Studenten aus dem Ausland, 1947 bis 1950. Herausgegeben von Paul C o 11 m e r. Steingrüben-Verlag, Stuttgart. 320 Seiten.

Nach dem zweiten Weltkrieg vermittelte das Evangelische Hilfswerk deutschen Studenten (hauptsächlich evangelischen Theologen) Stipendien zu Studien an ausländischen Universitäten .Die ausgewählten Briefe dieser Stipendiaten geben einen Interessanten Einblick in das Universitätsleben und in das Wirken der evangelischen Kirchen der einladenden Länder. Hervorzuheben ist, daß die deutschen Studenten In jenen Ländern, die während des

zweiten Weltkrieges unter deutscher Besetzung zu leiden hatten, freundlich aufgenommen wurden und viel Hilfsbereitschaft erfahren haben. R. D. \:

Xelahuh. Abenteuer im Urwald von Guatemala. Von Friedrich Morton. Otlo-Müller-Verlag, Salzburg. 338 Seiten.

Hier tritt wieder einmal der seltene Fall ein, daß der Gelehrte (Morton ist Botaniker und Höhlenforscher) ein glänzender Erzähler ist. In fiebernden Farben erweckt er vor uns das Erregende und Schöne, das Harte und Grausame der mittelamerikanischen Tropen: Folklore und Abenteuer zugleich, Forschung und Epos, Abhandlung und Anekdote. Ein Buch in höllischem Tempo. R. H.

Die Verliese des Vatikans. Ein ironischer Roman. Von Andre Gide. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart. 390 Seiten.

Eine absurde Geschichte von der angeblichen Gefangenschaft Leos XIII., den ein paar — geistig — arme Tröpfe befreien wollen. Und dabei prompt Mördern und Betrügern in die Hände fallen, Ein ironischer Roman? Eher ein Feuerwerk von Satire, Tragikomödie und Spott. Ein ironischer Roman? Eher ein Kriminalreißer mit soziologischen Tiefenlotungen. Mit einem Wort: ein echter Gide. W. L.

Big Doc's Mädel. Roman von Mary M e-d e a r 1 s. Aus dem Amerikanischen übertragen von Hedwig Gärtner, Verlag Wald-heim-Eberle, Wien. 254 Seiten.

Dieser Unterhaltungsroman schildert das Leben eines jungen Mädchens, das als Tochter eines Landarztes im Westen der USA frisch und unverdorben heranwächst und schließlich 6ein Herzensglück findet. So begrüßenswert einerseits die Veröffentlichung amerikanischer Autoren von Rang in deutscher Sprache ist, muß doch andererseits angesichts der eingeschränkten Produktionsmöglichkeiten unserer Verlage die Herausgabe von Lektüre im Hinblick auf unser eigenes Schrifttum als unangebracht bezeichnet werden. A. B. M.

Das kleine Weltwirtshaus. Ein Zeitstück. Von Siegfried F r e i b e r g. Fährmann-Verlag, Wien 1951. 133 Seiten.

Dieser Akkord von Mysterienspiel, romantischer Selbstironie, moderner Sozialkritik, bekannt durch die Uraufführung am Theater der Courage in Wien, wirkt auch als Lesestück. Was schon historisch, als Lehrstück. H. S. (Kurzbesprechungen von Kurt Strachwitz, Robert Dittrich, Roman Herle, Willy Lorenz, Alfred Buttlar Moscon, Hanns Salaschek.)

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