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Salzburger Hochschulwochen

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Tür offen für den organisatorischen Aufbau einer neuen, der vierten Universität in Österreich. Es war 'selbstverständlich, daß sich diese neue staatliche Universität nur streng nach den im österreichischen Hochschül-rganisationsgesetz festgelegten Normen entwickeln konnte und im Berufungsverfahren auch für die ersten Professoren bis zur Bildung der einzelnen Fakultäten nach dem Geiste der Hochschulautonomie verfahren wenden mußte. Im Spätherbst 1963 erfolgten dann die ersten Ernennungen, und bald darauf, am 10. Jänner 1964, konnte sich nach der Vereidigung der Neuernannten, die Philosophische Fakultät mit einem Dekan an der Spitze und in der Folge auch der Akademische Senat konstituieren. Mit dem 6. April 1964 wurden die Vorlesunigen an der Philosophischen Fakultät aufgenommen. Im Wintersemester 1964/65 war durch die Ernennung von weiteren Lehrkräften bereits viel intensiverer Betrieb auf der Philosophischen Fakultät möglich, und 'zusammen mit den Professoren der Katholisch-theologischen Fakultät zählte die Universität Salzburg am Jahresende 1964 bereits 21 Professoren. — Auch für das Budgetjahr 1965 sind weitere Lehrkanzeln errichtet worden, so daß nicht nur im Sommersemester 1965, seit 1. März, schon ein wesentlich erweiterter Studienibetrieb durchgeführt werden kann, sondern auch im kommenden Wintersemester in den beiden Fakultäten mit einem wöchentlichen Studienbetrieb von über 180 Lehrveranstaltungen gerechnet werden kann. Sind es bisher an der Philosophischen Fakultät fast ausschließlich geisteswissenschaftliche Fächer, so ist für das Jahr 1966 auch mit der Errichtung der ersten naturwissenschaftlichen Kanzeln der Unlilver-•ität zu rechnen.

Die UberfuHunsg, vor allem auch der rechts-und staatawissenschaftlichen Fakultäten der anderen österreichischen Universitäten, umd die sich daraus ergebenden schwierigen Probleme bei den Staatsprüfungen sowie auch der dringende Bedarf an Juristen in den Bundesländern Salziburg und Oberösterreich legt auch den Ausbau der rechts- und staats-wissenschaftlichen Fakultät an der Universität Salzburg dringend nahe. Die österreichische Rektorenkoniferenz hat dieses Anliegen der Universität wärmstens befürwortet. Es ist zu hoffen, daß daher der Nationalrat eine entsprechende Vorlage der Bundesregierung billigen wird, so daß 1965/66 auch auf dieser Fakultät der Studienibetrieb aufgenommen .werden kann.

Die Errichtung der medizinischen Fakultät macht wohl noch eine längere intensive Vor-bereitungszeit notwendig.

In den letzten Jahren ist die Diskussion um die Fragen der Hochscbuliraforim auch in Österreich sehr leibendig geworden. Es stellt sich nun die Frage, in welcher Weise die Neugründung der Universität Salzburg Anlaß bietet, Hochschulreformen eine besondere Chance zu geben. Die Salzburger Universität kann als eine staatliche Bildungsanstalt ihren Aufbau nur im Rahmen der allgemeinen in Österreich gegenwärtig gültigen Verordnungen und Gesetze durchzuführen. In diesem naturgegebenen Rahmen wird es gerade eine wiedergegründete Universität selbstverständlich als eine besondere Aufgabe ansehen, durch die Auswahl der Persönlichkeiten, aber auch in Bedachtnahme auf die lokale geistige Tradition des Hochschulortes und die sich etwa hier besonders anbietenden For-schungspnöbleme der neuen Hohen Schule ihr besonderes „Gesicht“ zu gelben. Noch erscheint es zu früh — im 3. Semester nach der Wiederbegründung —, jetzt ischon von einer speziellen Salzburger Universitätsprägung zu sprechen. Es ist aber verständlich, daß manche 'speziellen geistigen Traditionen des alten Erzstiftes Salzburg und der Standort der neuen Hochschulstadt am großen „Kreuzungspunkt wichtiger Verkehrswege“ zwischen dem östlichen, den südlichen und westlichen österreichischen Bundesländern die Salzburger Universität in ihrer Aufgabenstellung weitgehend mitbestimmen.

Gerade im Hinblick auf die geistige Ausrichtung der Salzburger Universität mag auch die Frage ihrer räumlichen Entwicklung von Interesse sein. Nach sorgfältigen Überlegungen hat man sich dazu entschlossen, hier in Salzburg rein räumlich eine „stadtzugewandte“ Universität aufzubauen, das heißt nicht einen geschlossenen Universitätsbereich neben die Stadt oder von der Stadt abgesetzt (Campusidee) zu verwirklichen, sondern die Universität funktionell mit dem Stadtkörper eng verknüpft in das Leben der Stadt einzugliedern. Die räumliche Situation der Stadt Salzburg und alle raumplanerischen Überlegungen drängen geradezu dahin, einen dezentralisierten, mit dem organisatorischen und geistigen Schwerpunkt, in der Innenstadt situ-ierten Universitätsbereich zu schaffen. Dabei spricht der Standort der Kliniken der La.ndes-krankenanstalt sehr maßgablich mit und auch die in der Zukunft leichte Erreichbarkeit eines Universitätsviertels isüdlich der Festung im Raum von Leopoldskron. Die tragende Überlegung einer solchen Standortswahl ist aber der Grundgedanke, daß es gerade in Salzburg das Bestreben sein soll, für eine Universität mit mehreren tausend Hörern und hunderten wissenschaftlichen Lehrkräften der verschiedensten Art nicht eine räumlich gesonderte Welt aufzubauen, sondern die Hohe Schule mit hineinzustellen in das besondere geistige and kulturelle Leben der Stadt Salzburg.

Unter den Aufgaben, die jeder Enzbischof von Salzburg als Präsident des Katholischen Universitätsvereines seit dessen Gründung im Jahre 1884 von seinem Vongänger übernahm, war nicht die geringste die Errichtung einer katholischen Universität in Salzburg. Die Bemühungen um sie enthalten ein überaus reiches Material für die Geschichte des geistigen Lebens im ausgehenden 19. und in unserem 20. Jahrhundert, das im Institut für kirchliche Zeitgeschichte am Internationalen Forschungszentrum für Grundfragen der Wissenschaften zur Zeit gesammelt, gesichtet und verarbeitet wird.

Kaum war der zweite Weltkrieg zu Ende, als sich dem neuen Enzbischof Rohracher diese Aufgabe stellte. Zwar konnte er, unterstützt vor allem von dem damaligen Dekan der Theologischen Fakultät, Prof. Dr. P. Alois Mager OSB., an die große Tradition der zwanziger und dreißiger Jahre anknüpfen. Da aber alles Barvermögen des Universitäts-veneins verlorengegangen oder für andere Zwecke verwendet worden war, mußten zunächst seit 1945 die Salzbungier Hochschulwochen, dann nach seiner Wiederlbegründung 1949 der Katholische Universitätsverein in mühsamer Arbeit wiederaufgebaut und weiterentwickelt werden. Das Ziel für beide blieb die katholische Universität in Salzburg, die aber nicht mehr auf den deutschen Sprachraum beschränkt, sondern als europäische Universität, in den letzten Jahren als internationale geplant wurde.

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Es ist hier nicht der Ort, zu beschreiben, weshalb das hohe Ziel, das sich Hochschulwochen und Universitätsverein gesteckt hatten, nicht erreicht wurde. Es war kein leichter Entschluß für den Präsidenten des Universitätsvereins und der Hochschulwochen, das unter so vielen Opfern nicht zuletzt auch des katholischen Volkes angestrebte Ziel aufzugeben und in loyaler Mitwirkung mit den anderen Proponenten aus Land und Stadt Salzburg, Regierung und Parlament um die Errichtung einer staatlichen Universität in Salzburg zu ersuchen, zumal noch wenige Jahre zuvor der damalige Unterrichtsminister beim Festakt der Salzburger Hochschulwochen vom Ende der verstaatlichten Universität gesprochen und bei einer anderen festlichen Gelegenheit den Enzbischof von Salzburg öffentlich in seinen Absichten für die katholische Universität ermutigt hatte.

Wie sehr die langjährige Vorarbeit des Universitätsvereins und der Hochschulwochen den Gedanken einer Universität in Salzburg gefördert halben, mag eine spätere Geschichtsschreibung würdigen. Für den Katholischen Universitätsverein und die Hochschulwochen blieb noch genug an Aufgaben übrig. Denn ehe überhaupt die Errichtung einer staatlichen Universität ins Auge gefaßt wurde, hatte der Erzbischof von Salzburg dem Katholischen Universitätsverein großherzig die Edmundsburg oberhalb des Festspielhauses auf dem Mönchsbeng für die Begrün-

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dung eines Internationalen Forschungszentrums für Grundfragen der Wissenschaften überlassen. War es doch ihm und seinen Mitarbeitern klar, daß die heutige Universität mit ihrem Massenandrang von Studenten den akademischen Lehrer zu einer eigentlichen Forschungsarbeit nicht oder kaum noch in dem erwünschten Maße kommen ließ. Dazu verlangten die wachsende Spezialisierung der Wissenschaften und die neuen Fragestellungen nach einer Integrierung der verschiedenen Disziplinen in einer für den Menschen unsener Zeit gültigen Antwort aiuf die aufgeworfenen Fragen.

Im August 1961 wurde daher das Internationale Forschungszentrum mit sieben Instituten feierlich durch den Erzbischof eröffnet. Nach erfolgreicher Aufbauanbeit erhielt es im April 1964 durch den österreichischen Episkopat nach Approbierung der Statuten das öffentlichkei'tsrecht im kirchlichen, im August 1964 durch die Anerkennung des Unterrichtsministerium im staat*

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