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Digital In Arbeit

Silberstreif am Horizont

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Das Speichermedium CD-ROM erobert immer mehr den Bereich der Privatanwender. Hier ein Paar Tips für die optimale Nutzung.

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Das Speichermedium CD-ROM erobert immer mehr den Bereich der Privatanwender. Hier ein Paar Tips für die optimale Nutzung.

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Es war beinahe schon am Anfang der Achtziger klar: Die Entwicklmig des Computers zum Al-leskörmer war das erklärte Ziel der netten Herren aus Sihcon Valley und Fernost. Er sollte nicht nur „die bessere Schreibmaschine" sein, seine Qualitäten im optischen Bereich sollten allcs bisher dagewesene überflügeln.

Heute, etwas mehr als zehn Jahre und einige Prozessorgenerationen später, heißt das Ding Multimedia-PC. Der Kasten auf dem Schreibtisch hat einiges dazugelernt. Neben den „klassischen, alten Anwendungen" wie Textverarbeitung und mathematische Berechnungen, hat des Menschen bester Freund jetzt noch einige neue Trümpfe im Ärmel.

Die klanglichen Qualitäten des PCs werden durch Soundkarten bis zur Konzertsaalreife ausgebaut. Mit der entsprechenden Software bestückt, verwandelt sich der PC in ein vollwertiges Musikinstrument, in ein Tonstudio et cetera. Anwendungen jeder Art lassen sich mit digita-em Klang unterlegen.

Die Bilddarstellungen des PCs vmrden durch Grafikkarten und bessere Monitore bis zu jenem Punkt gesteigert, ab dem es möghch war, sich seine eigenen Urlaubsfotos in einer sehr hohen Auflösung auf den Bildschirm zu holen.

Die meisten dieser Entwicklungen wären wohl kaum verwirklicht worden, hätte nicht auch im Bereich der Speichermedien für PCs eine Sache Einzug gehalten, über deren andersartige Verwendungsmöglichkeiten im Bereich Audio/Video-Applikationen an dieser Stelle schon oft die Rede war, die Compact Disc.

Als CD-ROM (Read Only Memory - Nur I^ese Speicher) ist sie das zentrale Stück der Multi-Media-PC-Generation.

Wurden zuletzt große Programme für den professionellen Bereich auf bis zu 30 Disketten ausgeliefert, besticht die CD-ROM durch ihre von der CD bekannten Vorteile: große Speicherkapazität, problemlose Handhabung, hohe Datensicherheit und größtmögliche Unempfindlich-keit gegen mechanische Beanspruchungen.- Dieses Detail wurde durch die Einführung einer zusätzlichen CD-Rom-Cartridge (Zusatzschutzhülle) noch verbessert.

Die Frage, die sich dem willigen Benutzer im privaten wie im professionellen Anwendungsbereich nun stellt ist: Was für Was ? Deim es sind durchaus nicht alle CD-ROMs gleich; deswegen unterscheiden sich lier auch die Leistungs- und Einsatzmerkmale der dazugehörigen Laufwerke. CD-DA, CD+G, CD-V, Photo-CD, CD-I, CD-M und CD-ROM/XA sind nur einige wenige, nichtssagende Kürzel für eine Vielzahl der am Markt befindhchen Formate.

Die Laufwerke für den CD-DA (Digital Audio) Bereich finden sich schhcht und ergreifend in unseren Hifi-Anlagen wieder.

Der Standard der CD+G (plus graphics) Discs hat sich aufgruna der lierfür notwendigen, aber nicht sehr weit verbreiteten Profi-Abspielgerä-te leider nicht wirklich durchgesetzt - hier konnten Ton und Computergrafiken mit zum Beispiel Liedtexten kombiniert werden (angewendet bei Karaokesysteme).

CD-V(ideo) wird auf goldenen Scheibchen unter die Leute gebracht. Die Bildinformationen auf der CD-V sind analog, qualitätsmäßig leicht über VHS-Band-Niveau, der Klang ist digital. Die Lesbarkeit ergibt sich mit der Geräteklasse - die CD-V kann auf einem normalen CD-Player wie üblich als reine Audio-CD eingelesen und abgespielt werden, für die Bildumsetzung benötigt man ein spezielles Gerät, das dann Audio- und Videosignale verarbeiten kann.

Die Photo-CD ist technisch gesehen eine CD-ROM/XA mit einem veränderten Einsatzgebiet: Der Speicherung von Photos. Schnappschüsse werden platzsparend archiviert, der Profianwender kann hier die Kapazitäten der Photo-CD im Rahmen von Desk-Top-Publishing-Anwen-dungen ausschöpfen.

CD-I(nteractive) und CD-M(ovie) werden im Entertainment und Bildungsbereich eingesetzt. Für den Computerbereich ergeben sich in diesem Anwendungssegment ähnliche Möglichkeiten wie für die Photo-CD.

Für den klassischen CD-ROM Standard wurde die Fehlerwahrscheinlichkeit beim Lesevorgang weiter herabgesetzt, sind doch die Daten einer Programmanwendung wesentlich anfälliger als die einer Audio- oder Videoanwendung (bei Audio-Video gibt es eine kleine Störung, im FaJle der Daten womöglich gleich einen Systemabsturz). Der zur Zeit geschätzte maximale Speicherwert beträgt, je nach Speichermodus zwischen 682 und 778 Megabyte. Praxisbezogen liegt der tatsächlich verwendete Wert zwischen 200 und 500 Megabyte. (Und das ist doch auch eine ganze Menge, oder?)

Der CD-ROM/XA (Extended Ar-chitecture)-Standard ist gleichsam eine weiterentwickelte Fassung der „normalen" CD-ROM, die ihre Schwerpunkte für den Bereich Anwendungen mit digitalisierten Bildern und Ton gesetzt hat. Das höhere Speichervermögen der XA eignet sich hervorragend zum Einsatz in diesen besonders speicherplatzintensiven Anwendungsbereichen.

Wer sein Laufwerk eher im privaten Rahmen nutzen wdll, um Software von CD zu installieren, ist mit einem Laufwerk der unteren Preiskategorie (ab 2.000 Schilling bis cirką 4.000 Schilling) sicher gut beraten. Diese Laufwerke werden oft auch in Multi-Media-PC-Paketen mitangeboten.

Wer eine schon etwas professionellere Nutzung vorhat, mit größeren Multi-Media-Produktionen oder mit Datenbeständen auf CD, oder aber auch mit Photo CD, arbeiten muß^ der sollte sich ein „Double Speed" Laufwerk gönnen. In diesen Anwendungen wird eine hohe Datenübertragungsrate gefordert, das Laufwerk weist hierfür eine wesentlich niedrigere Zugriffszeit (Wie lange brauche ich, um eine bestimmte Datei auf der CD zu finden?) auf Das Vorhandensein einer SCSI-Schnittstelle ist in diesem Falle die Voraussetzung, damit Ihr Computer die Datenmenge von 300 Kilobyte pro Sekunde verträgt. Ab etwa 5.500 Schillingen sind Sie in dieser Klasse mit dabei.

Der absolute Profi fordert seinem Laufwerk beispielsweise im Bereich großer DTP-Projektumsetzungen, bei der Büdbearbeitung oder in ständig zugriffsbereiten Datenbanken viel ab. Hier bewähren sich Laufwerke, die „XA- und Multises-sionfähig" sind. Das bedeutet eigenthch nichts anderes, als daß das Laufwerk darauf eingestellt ist, über das Aufzeichnungsende hinaus zu lesen, und so etwaige Inhalte beispielsweise Folgebilder bei Photo CDs danach zu erkennen. Die Datenübertragungsrate liegt in dieser Kategorie bei etwa 600 Kilobyte. Der Spaß mit einem dieser Laufwerke beginnt, je nach dem aktuellen Preisverfall, ab rund 10.000 Schilhng.

Jetzt sollten Sie sich eigenthch nur noch die Frage nach „tragbar oder nicht tragbar' stellen, aber das hängt noch viel stärker von der vorhandenen Hardware ab.

Da die zukünftigen Entwicklungen auf dem XA-Standard aufbauen werden läßt sich für Anwendungsund Kaufwillige aller Benutzerbereiche abschließend folgender Tip formulieren:

Achten Sie auf die XA-fähigkeit des Laufwerkes, daim karm auch in nächster Zukunft nicht so schnell „etwas passieren".

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