Dieser FURCHE-Text wurde automatisiert gescannt und aufbereitet. Der Inhalt ist von uns digital noch nicht redigiert. Verzeihen Sie etwaige Fehler - wir arbeiten daran.
St. Johann am Fasangarten
Die Planung der gesamten Anlage, Kirche und Pfarrhof, liegt ungefähr vier Jahre zurück und es wurde zunächst nur der Pfarrhof gebaut. Zufolge der Erfahrungen beim Bau des Pfarrhofes, mußte dann das Kirchenprojekt selbst technisch und konstruktiv vollständig umgearbeitet werden. Die Ungünstigkeit des Bauplatzes, seine Hanglage und insbesondere der stark schwefelwasserhaltige Untergrund, machten dies erforderlich.
Die Kirche wird einen quadratischen Raum erhalten, welcher jedoch durch die Faltung des zeltförmigen Daches eine Längsorientierung erfahren wird. Diese Längsachse wird besonders betont sein durch die achsiale Anordnung von Tabernakel, Altar und Taufstein. In Auswertung der neuen liturgischen Vorschriften wird bei dieser Kirche versucht werden, den Tabernakel nicht einfach vom Altar zu trennen und daneben zu stellen, sondern für den Tabernakel wird eine eigene Kapelle vorgesehen sein. Diese wird, zum Unterschied von verschiedenen anderen neuen Kirchenprojekten, achsial hinter dem freistehenden Altar in einer apsidenartigen Erweiterung der Stirnwand des Kirchenraumes eingebaut werden.
Sie wird über einige Stufen erreichbar sein, so daß der so überhöhte Tabernakel in der Kapelle allen Gläubigen im Raum ungehindert sichtbar wird. Die Bedeutung der Sakramentskapelle wird, da sich über ihr der Glockenturm erheben wird, besonders betont. Die Kirche wird demnach nicht einen seitlich freistehenden Turm erhalten, sondern dieser wird an der Ostseite des Kirchenschiffes angebracht sein. Der Bereich des Altares, von drei Seiten von Bänken umstellt, wird eine gewisse UnSymmetrie aufweisen, da der Bereich für den Wortgottesdienst besonders gestaltet sein wird. Die Kirche wird keinen Mittelhaupteingang aufweisen, sondern die Zugänge werden aus den Seiten erfolgen, so daß im rückwärtigen Teil des Kirchenraumes, Empore, eine geräumige, durch ein großes zwischen den Eingängen und unterhalb der Glasfenster farbig betonte und mit dem Altar in einer Achse stehende Taufkapelle entsteht. Das Tageslicht wird durch ein zirka 11 Meter hohes Giebelfenster im Rücken der Kirchenbesucher in den Raum strömen, die schrägen Deckenflächen des Zeltdaches werden durch unsichtbare Lichtschlitze belichtet sein und das Tageslicht in den Raum reflektieren. Dadurch wird der Kirchenraum eine indirekte Belichtung erfahren, die den Gesamteindruck im Inneren stark beeinflussen wird.
Auf Grund der Hanglage wird die Kirche zweigeschossig sein, wobei in Höhe der Straße der Gottesdienstraum und ein Geschoß tiefer, in Höhe des Gartens, die Nebenräume und auch die Sakristei sich befinden werden. Gegen diesen Garten zu wird eine große gedeckte Terrasse entstehen, welche als Spielfläche für den Kindergarten und die Pfarr-jügend gedacht ist. Die Hauptbauelemente, Beton, Glas und Stahl, werden dem Bauwerk ihr besonderes Gepräge geben.
Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.
In Kürze startet hier der FURCHE-Navigator.
Steigen Sie ein in die Diskurse der Vergangenheit und entdecken Sie das Wesentliche für die Gegenwart. Zu jedem Artikel finden Sie weitere Beiträge, die den Blickwinkel inhaltlich erweitern und historisch vertiefen. Dafür digitalisieren wir die FURCHE zurück bis zum Gründungsjahr 1945 - wir beginnen mit dem gesamten Content der letzten 20 Jahre Entdecken Sie hier in Kürze Texte von FURCHE-Autorinnen und -Autoren wie Friedrich Heer, Thomas Bernhard, Hilde Spiel, Kardinal König, Hubert Feichtlbauer, Elfriede Jelinek oder Josef Hader!