Als die New Yorker Literaturkritikerin Wendy (Patricia Clarkson) nach 21 Ehejahren von ihrem Mann verlassen wird, erschüttert sie dies nicht nur emotional, sondern zwingt sie auch, endlich auf eigenen Füßen zu stehen. Sie beschließt, den Führerschein zu machen und findet im Sikh Darwan (Ben Kingsley) einen Fahrlehrer. Ganz auf die beiden wunderbar harmonierenden Hauptdarsteller ist Isabel Coixets "Learning to Drive" zugeschnitten und von Anfang an ist klar, dass es hier nicht ums Autofahren geht, sondern um die Straße des Lebens, um die Überwindung des Stillstands und eine befreite Neuorientierung. Gekonnt deckt Coixet in Parallelmontage sukzessive nicht nur die unterschiedlichen Lebenswelten und Kulturen der beiden Protagonisten, sondern auch ihre charakterliche Verschiedenheit auf. Mögen sich Wendy und Darwan auch näher kommen, so verhindern Humor und ein bittersüßes Ende bei diesem sanften Plädoyer für Toleranz und gegen Rassismus jeden Anflug von Sentimentalität.
Learning to Drive - Fahrstunden fürs Leben
USA 2014. Regie: Isabel Coixet. Mit Patricia Clarkson, Ben Kingsley. Thimfilm. 90 Min.
