Die Entwicklungen in Gesellschaft und Religion laufen nicht unabhängig voneinander ab. Gesellschaftliche Prozesse beeinflussen Religion genauso wie diese auf die Gesellschaft wirkt. Um dieser Beziehung gerecht zu werden, ist die Forschungsplattform "Religion and Transformation in Contemporary European Society“ der Universität Wien, die sich dieser Themen in den nächsten Jahren annehmen will, interdisziplinär aufgestellt: Neben katholischen und evangelischen Theologen arbeiten Religions-, Rechts- und Sozialwissenschafter genauso wie Vertreter der Kulturwissenschaft, der Philosophie und Bildungswissenschaft zusammen.
Philosoph Schnädelbach über Religion
Der nicht zuletzt wegen seiner These vom "Fluch des Christentums“ als Religionskritiker bekannte deutsche Philosoph Herbert Schnädelbach eröffnet mit seinen Ausführungen zur "Religion in der Moderne“ sowie zum "kritischen Potenzial von Religion“ die Auftaktveranstaltung am 17. März. Mit der Tagung unter dem Titel "Europa, wie hast du’s mit der Religion?“ (17./18. März an der Universität Wien), präsentiert sich die Forschungsplattform erstmals der Öffentlichkeit.
Zusätzlich zu einer politikwissenschaftlichen Annäherung an die "Multireligiosität und Pluralisierung von Religion in Europa“ (Michael Minkenberg/Frankfurt/O., Sieglinde Rosenberger/Wien) stehen dort das Verhältnis von Religion und Recht (Rik Torfs/Löwen, Richard Potz/Wien) am Programm. Die Theologen Niels Christian Hvidt/Odense und Herman Westerink werfen einen Blick auf das Wertepotenzial von Religion. Den Abschluss des Symposiums bildet eine Auseinandersetzung mit den Rezeptionsprozessen von heiligen Schriften. (red)
Religion in der Moderne
Vortrag von Herbert Schnädelbach/Berlin
Donnerstag, 17. März, 18 Uhr
Hörsaal 47, Universität Wien (Hauptgebäude)
Infos (auch zum gesamten Symposium "Europa - Wie hast du’s mit der Religion“): www.religionandtransformation.at
