Außerordentliches Beziehungsdrama

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Drei verschiedene Orte in drei verschiedenen Zeiten bilden die Grundstruktur in Derek Cianfrances außerordentlichem (und außerordentlich traurigem) Beziehungsdrama "Blue Valentine“. Anfangs ist da eine namenlose Vorstadt in Pennsylvania, das Zuhause einer im Alltagstrott gefangenen Hipster Familie: der Anstreicher Dean (Ryan Gosling), die medizinische Assistentin Cindy (Michelle Williams), ihre vier Jahre alte Tochter Frankie. Mit einem scharfen Sinn für Rhythmus führt uns Cianfrance dann beinahe unbemerkt nach Brooklyn, ein paar Jahre zuvor. Wir sehen Cindy und Dean hier sehr verliebt, voll aufgeregter Zuversicht angesichts der ungeplanten Schwangerschaft. Der dritte Ort nimmt sich danach wie ein Fegefeuer aus: Ein Motelzimmer, bezeichnenderweise "Future Suite“ getauft, in dem Dean und Cindy ihre Rettung herbeizutrinken versuchen. Die klarsichtige Perspektive auf eine Beziehung macht "Blue Valentine“ so still und weise; wie das normale Leben, das auch aus Geldnot, Jobsorgen und Enttäuschungen besteht, mit der Liebe verfährt. Vor allem aber zeigen Gosling und Williams hier eines der feinsten Zusammenspiele des aktuellen US-Kinos.

Blue Valentine

USA 2010. Regie: Derek Cianfrance Mit Michelle Williams, Ryan Gosling.

Polyfilm. 120 Min.

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