Beglückender Klagenfurter Stil

19451960198020002020

Stadttheater, Klagenfurt

19451960198020002020

Stadttheater, Klagenfurt

Werbung
Werbung
Werbung

In Klagenfurt zeichnet sich ein eigener Stil der Operninszenierungen ab: Ein einfaches Bühnenbild, das dennoch Stimmung vermittelt, eine Regie, die Musik und Libretto ernst nimmt, Nuancen herausarbeitet und dabei auf Verzerrung verzichtet. In diesem Rahmen bewegt sich ein Ensemble junger, vielversprechender Sänger. Das alles macht die Produktion von Wolfgang Amadeus Mozarts "Hochzeit des Figaro" am Stadttheater der Kärntner Landeshauptstadt zu einem musikalisch und szenisch beglückenden Ereignis.

Bei der Reprise sang zum Teil die nur der Reihenfolge, nicht der Qualität nach zweite Besetzung. Das Bühnenbild stammt von Elisabeth Pedross: Ein in den Farben grau-blau-weiß gehaltener Rahmen wird in den Details den Szenen angepasst. Damit harmonieren die farblich abgestimmten, kleidsamen Kostüme von Petra Bongard.

In diesem Rahmen gestaltet Regisseur Phillipp Himmelmann ein turbulentes Spiel mit ernstem Hintergrund. Philippo Morace gab einen kraftvoll-schlauen Figaro als Gegenspieler von Marian Pop als Graf, Lucilla Tumino hatte als Susanna die Fäden in der Hand, und der Cherubino der Miriam Sajonz ließ verständlicherweise die Gräfin der Caterina Costea gar nicht so kalt. Gabriele Uher spielte und sang wieder eine ihrer komödiantischen älteren Damen, deren Temperament noch jung geblieben ist. Allen anderen Damen und Herren gebührt ein Pauschallob.

Der Chor war gleichmäßig in der Stimmführung und lebhaft im Spiel, das Orchester hatte seinen Mozart gut studiert, Michael Güttler am Pult lenkte das Ensemble sicher und stimmte Sänger und Instrumente sensibel aufeinander ab. Das Publikum war begeistert.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung