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Fast ein Nobelpreis für Bernd und Hilla Becher.

Nur ein kleiner Keis kennt Bernd und Hilla Becher, doch das könnte sich ändern. Mittwoch dieserWoche überreicht ihnen Prinz Bernhard der Niederlande in Amsterdam den mit 150.000 Euro dotierten Erasmuspreis. Die Ehrung gilt ihrer Lehrtätigkeit an der Düsseldorfer Kunstakademie, aus der weltbekannte Fotografen hervorgegangen sind, vor allem aber einem Lebenswerk, das nur von einer Idee Besessenen unter Opfern und körperlichen Gefahren gelingen konnte.

Bernd und Hilla Becher verschreiben sich seit 40 Jahren der Aufgabe, Industrieanlagen und industrielle Nutzbauten zu dokumentieren und im Bild für die Nachwelt zu erhalten: Fördertürme, Eisenhütten, Wasser- und Gasbehälter, Fachwerkbauten, Petrochemieanlagen und vieles mehr, was abgerissen wird und wonach kein Hand mehr kräht, wenn es ausgedient hat. Objekte von einer eigenen, spröden, mitunter brutalen Ästhetik. In der Becher-Schule lebt die Tradition der fotografischen Neuen Sachlichkeit und ihrer Bahnbrecher wie August Sander und Karl Blossfeldt fort.

Auch der Münchner Schirmer/Mosel Verlag darf ein Stück Ruhm für sich verbuchen, denn er publiziert bereits den zwölften Fotoband der beiden. Einige wurden auch in der Furche vorgestellt. Im jüngsten, "Industrielandschaften", weiten die Bechers ihren Blick, erscheinen europäische und amerikanische Industriebauten im landschaftlichen und urbanen Umfeld.

INDUSTRIELANDSCHAFTEN

Von Bernd und Hilla Becher

Schirmer/Mosel, München 2002, 272 Seiten, 180 Duotoneafeln, Ln., e 70,-

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