Biografien, Neueinspielungen, Sondereditionen

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Buchtipps

* Vor allem Schumann

„Glückskind?“, „Genie nicht weit von Wahnsinn“, „Ironische Musik“, „Mythos Manfred“ lauten einige der Überschriften, die Peter Gülke für seine über 30 anspruchsvollen Essays gewählt hat, die er zu seinem Schumann-Buch, „Robert Schumann. Glück und Elend der Romantik“ (Paul Zsolnay Verlag) zusammenführte. Keine Biografie, keine Werkbeschreibung, sondern der Versuch, aus jeweils verschiedenen Perspektiven beides zu beleuchten.

Lockerer liest sich Martins Gecks „Robert Schumann. Mensch und Musiker der Romantik“ (Siedler Verlag). Der Dortmunder Musikwissenschaftler lässt Schumanns Leben in zwölf lebendig geschilderten Kapiteln ablaufen. In den acht Intermezzi dazwischen werden ebenso pointiert Seitenthemen angeschlagen, wie Vor- und Nachspiele der Schumann-Lieder oder weshalb Wagners „Lohengrin“ bedeutender als Schumanns „Genoveva“ sei.

„Robert Schumann, Schriften über Musik und Musiker“ ist Titel eines Reclam-Büchleins, für das der kürzlich verstorbene Josef Häusler eine Auswahl aus den pointierten Aufsätzen des Musikschriftstellers Robert Schumann getroffen hat.

Christoph Rueger, bekannt durch seinen Bestseller „Musikalische Hausapotheke“, handelt in „Frédéric Chopin, seine Musik – sein Leben“ (Parthas Verlag) kurzweilig-seriös die Vita des Komponisten ab, ergänzt durch ebenso leicht lesbare, kurze Werkdarstellungen.

Rechtzeitig zu den Mahler-Gedenkjahren 2010 und 2011 liegt die 2003 bei Zsolnay erschienene Mahler-Biografie von Jens Malte Fischer, „Gustav Mahler. Der fremde Vertraute“, als dtv/Bärenreiter-Taschenbuch vor: eine glänzend formulierte Zusammenschau des heutigen Wissenstandes zu Mahler und seinem Œuvre. Und Wissenschafter von Rang unter Führung von Bernd Sponheuer und Wolfram Steinbeck zeichnen für das bei Bärenreiter/Metzler herausgekommene, höchsten Ansprüchen gerecht werdende Mahler-Handbuch verantwortlich.

CD-Tipps

* Vor allem Chopin

Von A (Argerich) bis Z (Zimerman) reicht die Interpretenprominenz der CD-Box „Chopin Complete Edition“. Weitere Mitwirkende: Arrau, Ashkenazy, Pires, Pollini, Blechacz, Beaux Arts Trio und Rostropowitsch (17 CDs, Deutsche Grammophon). Die EMI kontert mit „Chopin 200th Anniversary Edition. The Complete Works“ mit u. a. Arrau, Barenboim, Gawrilov, Ohlsson, Ousset und Alexis Weissenberg (16 CDs).

Vladimir Ashkenazys zwischen 1974 und 1984 entstandene Einspielung von Chopins Soloklavierwerk lässt sich in einer 13-CD-Box („Chopin Solo Piano Works“) spannend nachhören (Decca). Ebenso, dass (Chopin-)Legenden nichts von ihrer Aura eingebüßt haben: wie Dinu Lipatti mit den Chopin-Walzern (EMI), Arthur Rubinstein mit den Klavierkonzerten (RCA/Sony), die junge Martha Argerich („Argerich plays Chopin“, Deutsche Grammophon).

Argerichs Wiener Studienkollege Nelson Freire wartet mit reifen Neueinspielungen der Nocturnes, der frühen Etüden und der bMoll-Sonate auf (DECCA). „Friedrich Gulda Chopin“ führt Guldas frühe und späte Chopin-Leidenschaft perspektivisch zusammen (Deutsche Grammophon, 2 CDs), Sony Murray Perahias subtil-brillante Chopin-Deutungen („Perahia plays Chopin“, 5 CDs), die EMI Yundis sensible Nocturnes-Sicht (EMI, 2 CDs).

Neueinspielungen der Schumann-Symphonien liegen vom Royal Philharmonic Orchestra unter Sakari Oramo (Sony) und den Wiener Symphonikern unter Fabio Luisi (Orfeo) vor. Angelika Kirchschlager und Helmut Deutsch haben Schumann-Lieder aufgenommen (Sony).

Die Deutsche Grammophon huldigt dem Hugo-Wolf-Jahr mit allen durch Dietrich Fischer-Dieskau und Daniel Barenboim jemals eingespielten Wolf-Liedern (6 CDs), die EMI mit einer opulenten16-CD-Box „Mahler. The Complete Works“ mit Interpretenprominenz von Furtwängler, Walter, Klemperer, Szell, Schwarzkopf, Wunderlich, Fischer-Dieskau, Christa Ludwig bis Fassbaender, Hampson und Rattle exemplarisch dem Mahler-Jahr. (dob)

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